Bauwerk
Sillinsel
obermoser arch-omo - Innsbruck (A) - 2014
14. April 2015 - aut. architektur und tirol
Die Sillinsel ist ein Ort mit einer in Innsbruck einzigartigen städtischen Situation. Von der Sill und dem Sillkanal umschlossen und angrenzend an den Rapoldipark liegt sie mitten in einer Gewässer- und Parklandschaft in unmittelbarer Nähe des Stadtzentrums. Ursprünglich befand sich hier das Fabriksgelände der Spinnerei Herrburger & Rhomberg mit der noch heute erhaltenen, in den 1930er Jahren von Willy Stigler sen. errichteten Villa der Familie Rhomberg im nördlichen Teil.
Der südlich Teil der Insel war nach Abriss der Firmengebäude lange Jahre als Grünanlage bzw. Parkfläche gewidmet. Nach der Ausweisung als städtebauliches Erweiterungsgebiet im Örtlichen Raumordnungskonzept 2002 wurde auf einer Teilfläche im Süden eine öffentliche Nutzung angestrebt, konkret eine Seniorenwohnanlage, von der aufgrund fehlender Interessenten wieder abgesehen wurde. In der Zwischenzeit erwarb ein privater Investor weite Teile des Areals und verfolgte gemeinsam mit der Neuen Heimat Tirol und der Stadtbau die Idee, auf der Insel eine Eigentumswohnanlage mit relativ hoher Dichte zu errichten. Auf Empfehlung der Stadtplanung Innsbruck lehnte der Bauausschuss dieses Projekt ab. Mit dem Ziel, das städtebauliche Entwicklungspotential der Sillinsel in Verbindung mit einer Nutzug für hochwertigen Wohnbau auszuloten, wurde schlussendlich ein zweistufiger geladener Städtebau- bzw. Architekturwettbewerb ausgeschrieben.
Grundgedanke des aus diesem Wettbewerb hervorgegangenen Projekts von Johann Obermoser ist die Idee der gestapelten Stadtvilla, die eine zentrumsnahe Alternative zum Einfamilienhaus bieten soll. Relativ mittig am Grundstück und parallel zum Sillkanal wurde ein mit Vor- und Rücksprüngen und unterschiedlichen Höhen differenziert aufgelösten Riegel platziert. Verteilt auf sechs individuell erschlossene Baukörper sind jeweils zwei- bis dreistöckige Einheiten übereinandergeschichtet, deren Einzelhauscharakter durch die Fassadengestaltung, die sich auch über die Untersichten zieht, unterstrichen wird.
Durch die kompakte Anordnung der Bebauung wurden große zusammenhängende Grünflächen möglich und der Inselcharakter erhalten. Die geforderten öffentlichen Freiräume liegen im Osten entlang der Sill, wo eine sich verbreiternde Promenade den am anderen Ufer liegenden Rapoldipark erweitert. Deutlich gegenüber der Promenade abgehoben und durch eine Mauer abgetrennt erhielten die Erdgeschosswohnungen Privatgärten. Die geknickte, unterschiedlich hohe Mauer trennt nicht nur die privaten und öffentlichen Bereiche sondern schützt gleichzeitig die ebenerdigen Wohnungen vor etwaigem Hochwasser.
Erschlossen werden die Einzelhäuser an der Westseite entlang des Damms des Sillkanals über sechs zentrale Stiegenhäuser. Ursprünglich waren rund 80 Wohnungen in einer Vielzahl von Grundrissvarianten geplant, in der Umsetzung mussten auf Wunsch des Bauherren wesentlich mehr und dafür kleinere Wohnungen vorgesehen werden. Die nunmehr rund 100 Einheiten sind zum Großteil nach Süd-Ost bzw. Westen ausgerichtet und mit zum Teil großen uneinsichtigen Privatbereichen ausgestattet – insbesondere die ganz oben liegenden Loft-Wohnungen mit 360° Rundum-Blick. (Text: Claudia Wedekind)
Der südlich Teil der Insel war nach Abriss der Firmengebäude lange Jahre als Grünanlage bzw. Parkfläche gewidmet. Nach der Ausweisung als städtebauliches Erweiterungsgebiet im Örtlichen Raumordnungskonzept 2002 wurde auf einer Teilfläche im Süden eine öffentliche Nutzung angestrebt, konkret eine Seniorenwohnanlage, von der aufgrund fehlender Interessenten wieder abgesehen wurde. In der Zwischenzeit erwarb ein privater Investor weite Teile des Areals und verfolgte gemeinsam mit der Neuen Heimat Tirol und der Stadtbau die Idee, auf der Insel eine Eigentumswohnanlage mit relativ hoher Dichte zu errichten. Auf Empfehlung der Stadtplanung Innsbruck lehnte der Bauausschuss dieses Projekt ab. Mit dem Ziel, das städtebauliche Entwicklungspotential der Sillinsel in Verbindung mit einer Nutzug für hochwertigen Wohnbau auszuloten, wurde schlussendlich ein zweistufiger geladener Städtebau- bzw. Architekturwettbewerb ausgeschrieben.
Grundgedanke des aus diesem Wettbewerb hervorgegangenen Projekts von Johann Obermoser ist die Idee der gestapelten Stadtvilla, die eine zentrumsnahe Alternative zum Einfamilienhaus bieten soll. Relativ mittig am Grundstück und parallel zum Sillkanal wurde ein mit Vor- und Rücksprüngen und unterschiedlichen Höhen differenziert aufgelösten Riegel platziert. Verteilt auf sechs individuell erschlossene Baukörper sind jeweils zwei- bis dreistöckige Einheiten übereinandergeschichtet, deren Einzelhauscharakter durch die Fassadengestaltung, die sich auch über die Untersichten zieht, unterstrichen wird.
Durch die kompakte Anordnung der Bebauung wurden große zusammenhängende Grünflächen möglich und der Inselcharakter erhalten. Die geforderten öffentlichen Freiräume liegen im Osten entlang der Sill, wo eine sich verbreiternde Promenade den am anderen Ufer liegenden Rapoldipark erweitert. Deutlich gegenüber der Promenade abgehoben und durch eine Mauer abgetrennt erhielten die Erdgeschosswohnungen Privatgärten. Die geknickte, unterschiedlich hohe Mauer trennt nicht nur die privaten und öffentlichen Bereiche sondern schützt gleichzeitig die ebenerdigen Wohnungen vor etwaigem Hochwasser.
Erschlossen werden die Einzelhäuser an der Westseite entlang des Damms des Sillkanals über sechs zentrale Stiegenhäuser. Ursprünglich waren rund 80 Wohnungen in einer Vielzahl von Grundrissvarianten geplant, in der Umsetzung mussten auf Wunsch des Bauherren wesentlich mehr und dafür kleinere Wohnungen vorgesehen werden. Die nunmehr rund 100 Einheiten sind zum Großteil nach Süd-Ost bzw. Westen ausgerichtet und mit zum Teil großen uneinsichtigen Privatbereichen ausgestattet – insbesondere die ganz oben liegenden Loft-Wohnungen mit 360° Rundum-Blick. (Text: Claudia Wedekind)
Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol
Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekind
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
P&R Verwaltungs GmbH
Tragwerksplanung
Landschaftsarchitektur
Fotografie
wettbewerb
Das Projekt ist aus dem Verfahren Sillinsel Innsbruck hervorgegangen1. Rang, Gewinner, 1. Preis
Johann Obermoser
2. Stufe
Dietrich | Untertrifaller Architekten ZT GmbH
2. Stufe
Silvia Boday
2. Stufe
Kurt Rumplmayr
2. Stufe
Johann Waldhart
2. Stufe
Bruno Sandbichler
1. Stufe
scharmer-wurnig-architekten ZT gmbh
1. Stufe
Christoph Achammer
1. Stufe
driendl architects zt gmbh
1. Stufe
Marschalek Architekten ZT GmbH
1. Stufe
Architekt DI Schweiger ZT KEG
1. Stufe
DIN A4 Architektur ZT GmbH
1. Stufe
Baumschlager Eberle Lochau ZT GmbH
1. Stufe
LAAC zt-gmbh
1. Stufe
Rainer Köberl
1. Stufe
Manzl Ritsch Sandner Architekten
1. Stufe
Wolfgang Ritsch
1. Stufe
ARTEC Architekten Bettina Götz + Richard Manahl
1. Stufe
Florian Lutz . Daniela Amann . Architekten, Ziviltechnikergesellschaft OG
1. Stufe
Johannes Wieland