Bauwerk

Wohnbau Taubstummengasse
RLP Rüdiger Lainer + Partner - Wien (A) - 2007
Wohnbau Taubstummengasse, Foto: Hubert Dimko
Wohnbau Taubstummengasse, Foto: Hubert Dimko

Eintrag anlässlich der Az W-Ausstellung „Ein Raum für Fünf. Zwanzig Architekturjahre“

31. August 2015 - Az W
Die beiden orthogonal zueinander stehenden Flügel des Neubaus bilden mit dem Biedermeierhaus ein Ensemble. Dieser Typus des nunmehr einzigen erhaltenen biedermeierlichen Stutzflügelhauses war ursprünglich die das Umfeld prägende Struktur. Das Haus befindet sich im vierten Wiener Gemeindebezirk in einem Viertel unweit der Karlskirche, dessen Nebenstraßen von engen Straßenschluchten geprägt sind.

Das Zusammenspiel von Alt und Neu ermöglichte hier eine begrünte Aufweitung der Gasse und vermittelt zum großzügigen Grünraum im Inneren des Blocks. Die neuen Baukörper „nähern“ sich dem Altbau, sie respektieren die Autonomie des historischen Objekts, bilden aber im räumlichen Zusammenhang ein neues Ensemble. Dieser geöffnete „Block im Block“ stellt den Bezug zu den großvolumigen Nachbarbauten her.

Flexibilität und Variabilität sind wesentliche Prinzipien des Grundrisses. Eine aufgelöste Mittelmauer und Stützelemente an der Außenwand ermöglichen eine vielfältige Teilung des Innenraums. Die mögliche Differenzierung des Innenraums bildet sich ab in der außen ablesbaren Heterogenität der geöffneten und geschlossenen Elemente mit den angelagerten Veranden. Diese Vielfalt wird durch die Einheit der außen liegenden Gesimse und Säulen als ordnendes Prinzip überlagert. Die Strukturierung durch Säulen, Veranden und Gesimse bildet einen ergänzenden Gegensatz, gleichsam als Gegengewicht zur Homogenität des Altbaus. „Kleiner Altbau und großer Neubau“ – als vielfältige Einheit. (Text: Gert Walden)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

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