Bauwerk
Boutiquehotel „The Guest House Vienna“
Zeytinoglu ZT GmbH - Wien (A) - 2013
2. Dezember 2015 - Az W
Die Substanz des ehemaligen Studentenheims war schon von mehreren Studentengenerationen stark beansprucht. Mit viel Fingerspitzengefühl und Liebe zum Detail wurde sie nun in ein feines Boutiquehotel umgebaut. Die schmucklose, kahl wirkende Lochfassade wurde genau analysiert. In ihrem Raster bilden nun leicht vorstehende, quadratische Pop-Up-Fenster eine Art Schachbrettmuster auf der Fassade. „Es ist eine zeitgenössische, dreidimensionale Interpretation der Lochfassade, die sich auch nutzen lässt.“, so Zeytinoglu. Die Plastizität der Fassade erweist auch der umgebenden Gründerzeit ihre Referenz und wirkt sich auf den Innenraum stark aus: Die 60 cm tiefen, raumhohen Fensternischen bilden eine transparente Zwischenzone zwischen Zimmer und Stadt aus, auf deren breiter, mit Pölstern und Decken ausgestatteten Fensterbank man wunderbar liegen, lesen und tagträumen kann. Und das unmittelbar mit Blick auf Albertina und Oper.
Vom Erdgeschoss blieben nur die tragenden Stützen, zwischen denen raumhohe Verglasung und dunkelgrüne Markisen für einen fließenden Übergang vom Hotel zur Stadt sorgen. Der Innenhof im Norden wurde begrünt, auf dem Dach des Restaurants wächst ein kleiner Birkenwald. Schon vom Eingang kann man über die gesamte Tiefe von 19 Meter hinweg bis zum lichten Atriumgarten sehen. Zwei Oberlichter in der Decke verstärken den Eindruck zunehmender Helligkeit.
In der Erschließungszone blieb das nostalgische Vintage-Flair der Treppen mit schwarz gesprenkeltem Terrazzobelag und Handlauf aus Flachstahl erhalten. Das Interieur nimmt typische Wiener Motive auf und wurde von Sir Terence Conran gestaltet: am Boden geräucherte Eiche, die quadratischen Tischplatten sind aus klassischem schwarz-weißem Marmor, als Sessel kommen die Dining-Chairs von Oswald Haerdtl zum Einsatz. Die schönen, praktischen Kleiderständer am Ende jeder Bank stammen von der traditionsreichen Werkstätte von Carl Auböck. Spiegel an den Wänden sorgen für einen weiteren und lichteren Raumeindruck.
Die Deluxe Zimmer sind 30 und 34 m² groß und mit Designklassikern von Wittmann, Friedrich Kiesler und Oswald Haerdtl ausgestattet. Als Raumteiler zwischen Zimmer und Bad fungieren Schiebetüren aus transluzentem Strukturglas. Das unbestrittene Highlight aber ist die lauschige Sitznische. Zu ihrer Standardausstattung zählt eine kleine, erlesene Bibliothek zwischen Buchhaltern von Carl Auböck mit austrophiler Lektüre von Elfride Jelinek bis Wolf Haas. So kann man auch Regentage entspannt im Sitzfenster an der Kulisse der Sehenswürdigkeiten der Stadt verbringen und dabei literarisch tief in die Wiener Seele eintauchen. (gekürzter Text von Isabella Marboe)
Vom Erdgeschoss blieben nur die tragenden Stützen, zwischen denen raumhohe Verglasung und dunkelgrüne Markisen für einen fließenden Übergang vom Hotel zur Stadt sorgen. Der Innenhof im Norden wurde begrünt, auf dem Dach des Restaurants wächst ein kleiner Birkenwald. Schon vom Eingang kann man über die gesamte Tiefe von 19 Meter hinweg bis zum lichten Atriumgarten sehen. Zwei Oberlichter in der Decke verstärken den Eindruck zunehmender Helligkeit.
In der Erschließungszone blieb das nostalgische Vintage-Flair der Treppen mit schwarz gesprenkeltem Terrazzobelag und Handlauf aus Flachstahl erhalten. Das Interieur nimmt typische Wiener Motive auf und wurde von Sir Terence Conran gestaltet: am Boden geräucherte Eiche, die quadratischen Tischplatten sind aus klassischem schwarz-weißem Marmor, als Sessel kommen die Dining-Chairs von Oswald Haerdtl zum Einsatz. Die schönen, praktischen Kleiderständer am Ende jeder Bank stammen von der traditionsreichen Werkstätte von Carl Auböck. Spiegel an den Wänden sorgen für einen weiteren und lichteren Raumeindruck.
Die Deluxe Zimmer sind 30 und 34 m² groß und mit Designklassikern von Wittmann, Friedrich Kiesler und Oswald Haerdtl ausgestattet. Als Raumteiler zwischen Zimmer und Bad fungieren Schiebetüren aus transluzentem Strukturglas. Das unbestrittene Highlight aber ist die lauschige Sitznische. Zu ihrer Standardausstattung zählt eine kleine, erlesene Bibliothek zwischen Buchhaltern von Carl Auböck mit austrophiler Lektüre von Elfride Jelinek bis Wolf Haas. So kann man auch Regentage entspannt im Sitzfenster an der Kulisse der Sehenswürdigkeiten der Stadt verbringen und dabei literarisch tief in die Wiener Seele eintauchen. (gekürzter Text von Isabella Marboe)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig
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