Bauwerk
ewz Unterwerk und Netzstützpunkt Oerlikon
illiz architektur - Zürich (CH) - 2015
Einblicke in die spannungsgeladene Zürcher Unterwelt
22. Oktober 2015 - newroom
Ein Umspannwerk dient der Einspeisung bzw. der Transformation von elektrischer Energie verschiedener Spannungsebenen. Die bestehende Freiluftschaltanlage an der Binzmühlestrasse konnte den Anforderungen des 21. Jahrhunderts nicht mehr gerecht werden. 1949 zwischen Fabrik- und Maschinenhallen errichtet, befindet sich das Areal heute inmitten eines der größten innerstädtischen Stadtumbaugebiete der Schweiz.
So wird das neue Unterwerk inklusive Transformatoren, Schaltanlagen und der dazugehörigen Infrastruktur kompakt und flächensparend unter die Erde verlegt. Mit drei Untergeschossen reicht das Gebäude an seiner tiefsten Stelle 13 Meter unter den Grundwasserspiegel. Um Standortsynergien zu nutzen, wird das Unterwerk um einen zweigeschossigen Netzstützpunkt ergänzt. Dieser dient als Werkhof für Montagearbeiten am Netz des ewz.
Einblicke in die elektrische Unterwelt
Selbstbewusst setzen die Elektrizitätswerke Zürich (ewz) bei dem Neubau des ewz Unterwerkes in Zürich Oerlikon auf ein unkonventionelles Konzept: Trotz aller nötigen Sicherheitsmaßnahmen wollte der Bauherr die kostbare Investition unter der Erde nicht verstecken, sondern der Öffentlichkeit zugänglich machen.
Die Architektinnen entwickelten in der Wettbewerbsphase die Idee des „Guckkastens“ – ein Gebäude, das ähnlich den gleichnamigen Vorbildern des 18. Jahrhunderts ein Gehäuse für fremde und unbekannte Welten bildet, die der Besucher im Inneren erspähen kann. Der 12 Meter hohe unterirdische Schaltanlagenraum erhebt sich als erleuchteter Kasten um einige Meter über die Oberfläche, so dass Passanten in der Tiefe seines Inneren und im „Bauch“ des Gebäudes dessen Herzstück, die 150kV Hochspannungsschaltanlage, erblicken können.
Ein Kunst und Bau-Projekt des Schweizer Künstlers Yves Netzhammer inszeniert diesen Raum. Er verkleidete die begrenzenden Wände des Guckkastens mit einer multimedialen Spiegelinstallation („Der gefangene Floh“), in der Betrachter und elektrotechnische Anlagen in einer scheinbar ins unendliche gespiegelten Szene verschmelzen.
Zwischen Haupteingang und Guckkasten spannt sich ein unterirdischer Ausstellungsweg entlang von Transformatoren und Rohrblöcken auf. Einmal hinab getaucht, wandern die Besucher entlang des diffus grün leuchtenden, 8 Meter hohen Transformatorganges, dessen massive perforierten Betonwände Einblicke in Trafozellen und Schalträume schaffen – immer begleitet von einem dezenten Summen.
Diese „Gucklöcher“ zur Technikwelt streuen sich über die Wandoberflächen wie ein Schwarm, der den Besucher auf seinem Weg durch das Unterwerk begleitet. Vom lichtdurchfluteten Haupteingang hinunter, durch das Treppenhaus und über die Trafoempore hinweg eröffnen sich immer neue Blickwinkel in die verschiedenen Räume der elektrotechnischen Anlagen.
Die Zugänge zu diesen Räumen verlangten zu Sicherheitszwecken nach einer eindeutigen und durch ewz vorgegebenen Farbgestaltung. Als Hintergrund für die Signalfarben in rot und orange dient ein Grünton, der als Lasur sämtliche Sichtbetonoberflächen des Unterwerks überhaucht und den Innenraum in eine entrückte, fast unwirkliche Atmosphäre taucht.
Das dem Unterwerk aufgesetzte zweigeschossige Werkhofgebäude dient den Monteuren des ewz als Stützpunkt für ihre Montage- und Servicearbeiten am elektrischen Verteilnetz in der Stadt. Während der Nacht erscheint der Netzstützpunkt als geschlossener, dunkler Monolith. Zu Beginn des Arbeitstages jedoch öffnet sich das Gebäude wie ein gewaltiger Werkzeugkasten. Große Teile der schiefergrauen Zinkfassade falten aus der Gebäudehülle heraus und erweitern den Arbeitsbereich des Stützpunktes in das umgebende Gelände.
Nur die großen Verglasungen von Haupteingang und Guckkasten durchbrechen die dunkle Hülle des Gebäudes und zeichnen sich durch massive, grün eingefärbte Betonrahmen ab. Der Eingang als Anfang und der Guckkasten als Ziel des unterirdischen Ausstellungsweges bilden auch an der Oberfläche zwei markante Gegenstücke, die aus dem zurückhaltendem Gebäudevolumen heraustreten. (leicht gekürzter Text der Architektinnen)
So wird das neue Unterwerk inklusive Transformatoren, Schaltanlagen und der dazugehörigen Infrastruktur kompakt und flächensparend unter die Erde verlegt. Mit drei Untergeschossen reicht das Gebäude an seiner tiefsten Stelle 13 Meter unter den Grundwasserspiegel. Um Standortsynergien zu nutzen, wird das Unterwerk um einen zweigeschossigen Netzstützpunkt ergänzt. Dieser dient als Werkhof für Montagearbeiten am Netz des ewz.
Einblicke in die elektrische Unterwelt
Selbstbewusst setzen die Elektrizitätswerke Zürich (ewz) bei dem Neubau des ewz Unterwerkes in Zürich Oerlikon auf ein unkonventionelles Konzept: Trotz aller nötigen Sicherheitsmaßnahmen wollte der Bauherr die kostbare Investition unter der Erde nicht verstecken, sondern der Öffentlichkeit zugänglich machen.
Die Architektinnen entwickelten in der Wettbewerbsphase die Idee des „Guckkastens“ – ein Gebäude, das ähnlich den gleichnamigen Vorbildern des 18. Jahrhunderts ein Gehäuse für fremde und unbekannte Welten bildet, die der Besucher im Inneren erspähen kann. Der 12 Meter hohe unterirdische Schaltanlagenraum erhebt sich als erleuchteter Kasten um einige Meter über die Oberfläche, so dass Passanten in der Tiefe seines Inneren und im „Bauch“ des Gebäudes dessen Herzstück, die 150kV Hochspannungsschaltanlage, erblicken können.
Ein Kunst und Bau-Projekt des Schweizer Künstlers Yves Netzhammer inszeniert diesen Raum. Er verkleidete die begrenzenden Wände des Guckkastens mit einer multimedialen Spiegelinstallation („Der gefangene Floh“), in der Betrachter und elektrotechnische Anlagen in einer scheinbar ins unendliche gespiegelten Szene verschmelzen.
Zwischen Haupteingang und Guckkasten spannt sich ein unterirdischer Ausstellungsweg entlang von Transformatoren und Rohrblöcken auf. Einmal hinab getaucht, wandern die Besucher entlang des diffus grün leuchtenden, 8 Meter hohen Transformatorganges, dessen massive perforierten Betonwände Einblicke in Trafozellen und Schalträume schaffen – immer begleitet von einem dezenten Summen.
Diese „Gucklöcher“ zur Technikwelt streuen sich über die Wandoberflächen wie ein Schwarm, der den Besucher auf seinem Weg durch das Unterwerk begleitet. Vom lichtdurchfluteten Haupteingang hinunter, durch das Treppenhaus und über die Trafoempore hinweg eröffnen sich immer neue Blickwinkel in die verschiedenen Räume der elektrotechnischen Anlagen.
Die Zugänge zu diesen Räumen verlangten zu Sicherheitszwecken nach einer eindeutigen und durch ewz vorgegebenen Farbgestaltung. Als Hintergrund für die Signalfarben in rot und orange dient ein Grünton, der als Lasur sämtliche Sichtbetonoberflächen des Unterwerks überhaucht und den Innenraum in eine entrückte, fast unwirkliche Atmosphäre taucht.
Das dem Unterwerk aufgesetzte zweigeschossige Werkhofgebäude dient den Monteuren des ewz als Stützpunkt für ihre Montage- und Servicearbeiten am elektrischen Verteilnetz in der Stadt. Während der Nacht erscheint der Netzstützpunkt als geschlossener, dunkler Monolith. Zu Beginn des Arbeitstages jedoch öffnet sich das Gebäude wie ein gewaltiger Werkzeugkasten. Große Teile der schiefergrauen Zinkfassade falten aus der Gebäudehülle heraus und erweitern den Arbeitsbereich des Stützpunktes in das umgebende Gelände.
Nur die großen Verglasungen von Haupteingang und Guckkasten durchbrechen die dunkle Hülle des Gebäudes und zeichnen sich durch massive, grün eingefärbte Betonrahmen ab. Der Eingang als Anfang und der Guckkasten als Ziel des unterirdischen Ausstellungsweges bilden auch an der Oberfläche zwei markante Gegenstücke, die aus dem zurückhaltendem Gebäudevolumen heraustreten. (leicht gekürzter Text der Architektinnen)
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