Bauwerk
Skywalk Bahnhof Zeltweg
Hohensinn Architektur - Zeltweg (A) - 2013
Steirischer Holzbaupreis 2015 / Kategorie Ingenieurbau
10. April 2016 - HDA
Ausgangssituation
Die Umstrukturierung des Bahnhofs Zeltweg an der Bahnstrecke Amstetten–Tarvis wurde aufgrund der neu zu errichtenden Koralmbahn notwendig – mit dem Ziel, den Bahnhof für die neuen Aufgaben zu adaptieren.
Die ÖBB-Infrastrukturgesellschaft beauftragte Hohensinn Architektur ZT GmbH aus Graz mit der Planung für die erforderlichen Um- und Neubauten: Umbau des alten Aufnahmegebäudes zur Fahrdienstleitung, Neubau Aufnahmegebäude, neue Fußgängerbrücke N–S, Neubau Rand- und Inselbahnsteig mit Infobox und Warteraum, Bahnsteigdächer sowie die Neugestaltung der Bahnhofsplätze Nord und Süd mit P&R Anlagen.
Städtebau
Der Bahnhof Zeltweg teilt aufgrund seiner langgezogenen Ausdehnung und Größe das Stadtgebiet in zwei Hälften: Er trennt den nördlichen Stadtteil vom Stadtzentrum mit Rathaus, Hauptplatz und Kirche. Städtebauliche Idee war es, im Zuge des Umbaus der Bahnanlagen eine Verbindung zwischen den getrennten Stadtteilen Nord und Süd zu schaffen, der Bevölkerung eine Überquerung des Bahnareals zu ermöglichen und die urbane Situation zu verbessern.
Über das gesamte Bahnareal wurde ein Skywalk gelegt. Dieser startet von der Nordseite des Bahnareals, überquert den Güter- und Verschubgleisbereich und landet am südlich des Gleiskörpers liegenden Bahnhofsplatz, wo das Aufnahmegebäude liegt. Dazwischen wird die neue Brücke auch als Zugang zum Inselbahnsteig genutzt. Das Gesamtkonzept Bahnhof Zeltweg sieht in einer weiteren Ausbaustufe vor, den Skywalk weiter nach Süden bis zum Hauptplatz zu führen.
Konstruktion/Materialität
Zeltweg, im obersteirischen Murtal gelegen, ist Teil der Holzregion Österreichs. Stadt und Region wollen ihre Holzbau-Position stärken, weshalb der Skywalk und die neuen Bahnsteigdächer von Beginn an in Holzbauweise (Brettsperrholzelemente, KLH) geplant wurden. Als einseitig offener Kastenträger überspannt die geschwungene Holzbrücke die Gleisanlagen und liegt nur an den Abgängen zu den Rand- und Inselbahnsteigen auf. Gleichzeitig gibt er durch die über die gesamte Länge verglaste offene Seite einen eindrucksvollen Blick über die Gleisanlagen hinweg ins Panorama des steirischen Murtals frei. Offenheit und Transparenz für die Fahrgäste und Anrainer waren wichtiger Grundleitsatz in der Planung und spiegeln sich auch in der Gestaltung aller weiteren Bauteile wie den Bahnsteigabgängen, Bahnsteigdächern und dem neuen Aufnahmegebäude wider.
(Text: hohensinn architektur, redaktionell überarbeitet von Karin Wallmüller)
Jurybeurteilung
Die Aufgabe, bei laufendem Bahnbetrieb eine so lange Überbrückung eines Gleiskörpers aufzubauen, war sicher eine Herausforderung. Den Skywalk als einseitig offenen Kastenträger in Brettsperrholz auszuführen, noch dazu als mehrfach geknickte Holzbrücke hoch über den Gleisanlagen, kann als Pionierleistung von Ingenieur und Architekt gewertet werden. Die hohen statischen Anforderungen an die Tragkonstruktion, die nur an den Abgängen zu den Bahnsteigen aufliegt, erahnt man, die saubere Ausführung der vorgefertigten, mittels Kran eingehobenen und verbundenen Elemente kann man auf Schritt und Tritt sehen.
Auf der geschlossenen Seite wird das Holz innen durch satinierte Glasplatten geschützt, die das Material durchschimmern lassen. Die Decke bleibt unverkleidet. Dann gibt es noch den eindrucksvollen Panoramablick über die Gleise hinweg ins Murtal und man versteht, warum in dieser Region Holz, selbst für eine Bahnbrücke und Bahnsteigdächer, das neue Image eines Bahnhofs prägen soll.
(Text: Jury Steirischer Holzbaupreis 2015)
Die Umstrukturierung des Bahnhofs Zeltweg an der Bahnstrecke Amstetten–Tarvis wurde aufgrund der neu zu errichtenden Koralmbahn notwendig – mit dem Ziel, den Bahnhof für die neuen Aufgaben zu adaptieren.
Die ÖBB-Infrastrukturgesellschaft beauftragte Hohensinn Architektur ZT GmbH aus Graz mit der Planung für die erforderlichen Um- und Neubauten: Umbau des alten Aufnahmegebäudes zur Fahrdienstleitung, Neubau Aufnahmegebäude, neue Fußgängerbrücke N–S, Neubau Rand- und Inselbahnsteig mit Infobox und Warteraum, Bahnsteigdächer sowie die Neugestaltung der Bahnhofsplätze Nord und Süd mit P&R Anlagen.
Städtebau
Der Bahnhof Zeltweg teilt aufgrund seiner langgezogenen Ausdehnung und Größe das Stadtgebiet in zwei Hälften: Er trennt den nördlichen Stadtteil vom Stadtzentrum mit Rathaus, Hauptplatz und Kirche. Städtebauliche Idee war es, im Zuge des Umbaus der Bahnanlagen eine Verbindung zwischen den getrennten Stadtteilen Nord und Süd zu schaffen, der Bevölkerung eine Überquerung des Bahnareals zu ermöglichen und die urbane Situation zu verbessern.
Über das gesamte Bahnareal wurde ein Skywalk gelegt. Dieser startet von der Nordseite des Bahnareals, überquert den Güter- und Verschubgleisbereich und landet am südlich des Gleiskörpers liegenden Bahnhofsplatz, wo das Aufnahmegebäude liegt. Dazwischen wird die neue Brücke auch als Zugang zum Inselbahnsteig genutzt. Das Gesamtkonzept Bahnhof Zeltweg sieht in einer weiteren Ausbaustufe vor, den Skywalk weiter nach Süden bis zum Hauptplatz zu führen.
Konstruktion/Materialität
Zeltweg, im obersteirischen Murtal gelegen, ist Teil der Holzregion Österreichs. Stadt und Region wollen ihre Holzbau-Position stärken, weshalb der Skywalk und die neuen Bahnsteigdächer von Beginn an in Holzbauweise (Brettsperrholzelemente, KLH) geplant wurden. Als einseitig offener Kastenträger überspannt die geschwungene Holzbrücke die Gleisanlagen und liegt nur an den Abgängen zu den Rand- und Inselbahnsteigen auf. Gleichzeitig gibt er durch die über die gesamte Länge verglaste offene Seite einen eindrucksvollen Blick über die Gleisanlagen hinweg ins Panorama des steirischen Murtals frei. Offenheit und Transparenz für die Fahrgäste und Anrainer waren wichtiger Grundleitsatz in der Planung und spiegeln sich auch in der Gestaltung aller weiteren Bauteile wie den Bahnsteigabgängen, Bahnsteigdächern und dem neuen Aufnahmegebäude wider.
(Text: hohensinn architektur, redaktionell überarbeitet von Karin Wallmüller)
Jurybeurteilung
Die Aufgabe, bei laufendem Bahnbetrieb eine so lange Überbrückung eines Gleiskörpers aufzubauen, war sicher eine Herausforderung. Den Skywalk als einseitig offenen Kastenträger in Brettsperrholz auszuführen, noch dazu als mehrfach geknickte Holzbrücke hoch über den Gleisanlagen, kann als Pionierleistung von Ingenieur und Architekt gewertet werden. Die hohen statischen Anforderungen an die Tragkonstruktion, die nur an den Abgängen zu den Bahnsteigen aufliegt, erahnt man, die saubere Ausführung der vorgefertigten, mittels Kran eingehobenen und verbundenen Elemente kann man auf Schritt und Tritt sehen.
Auf der geschlossenen Seite wird das Holz innen durch satinierte Glasplatten geschützt, die das Material durchschimmern lassen. Die Decke bleibt unverkleidet. Dann gibt es noch den eindrucksvollen Panoramablick über die Gleise hinweg ins Murtal und man versteht, warum in dieser Region Holz, selbst für eine Bahnbrücke und Bahnsteigdächer, das neue Image eines Bahnhofs prägen soll.
(Text: Jury Steirischer Holzbaupreis 2015)
Für den Beitrag verantwortlich: HDA
Ansprechpartner:in für diese Seite: Karin Wallmüller
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