Bauwerk

Volksschule Edlach
Dietrich | Untertrifaller - Dornbirn (A) - 2016
Volksschule Edlach, Foto: Bruno Klomfar
Volksschule Edlach, Foto: Bruno Klomfar
14. Juli 2017 - vai
Die Schule aus den 1960er Jahren ist eine von mehreren, die im Rahmen des Schulraumkonzepts der Stadt Dornbirn nach neuen baulichen, ökologischen und pädagogischen Standards modernisiert oder ersetzt werden. Im Wettbewerb noch ein reines Sanierungsvorhaben, wurde der Bestandskomplex letztlich mit Ausnahme der Turnhalle abgerissen und durch eine offen strukturierte „Clusterschule“ mit gemeinschaftlichen Lernzonen ersetzt. Die neuen Baukörper, der Klassentrakt im Westen und die Aula in der Mitte, finden sich allerdings in vergleichbarer Setzung wie ursprünglich wieder.

Nach zwei Seiten offen und von freundlichen Pausenhöfen flankiert, ist die leicht abgesenkte, gläserne Aula zentraler Treffpunkt, Haupteingang und Aufenthaltsbereich der Schule. Zusammen mit den Nebenräumen wird sie mittags zur Kantine und bietet Platz für die Tagesbetreuung. Im daran anschließenden Erdgeschoß des zweistöckigen Klassentrakts finden sich die Räume für Verwaltung und Lehrkräfte, die Bibliothek und Sonderunterrichtsräume sowie Garderoben und Toiletten. Zwei offene Stiegenhäuser führen nach oben in die Unterrichtsetage, die in vier Clustern organisiert ist, bestehend aus je drei quadratischen „Stammklassen“ mit zwei Gruppenräumen und einem eigenen Balkon oder Atrium als Außenraum. Über die gesamte Länge von 70 Metern mäandriert eine breite Mittelzone quer durch das Geschoß. Hier ergeben sich Nischen und Lerninseln für die Arbeit in Kleingruppen.

Die massive Konstruktion des Neubaus – Stützen in Stahl, Decken und Wände in Beton – wurde im Obergeschoß in Holzbauweise komplettiert und mit einer Fassade aus Weißtanne umhüllt. Die bis auf den Rohbau entkernte und komplett sanierte Sporthalle wurde ebenfalls mit einem hinterlüfteten Holzschirm neu eingekleidet. Winkelförmig angeschlossene Betonbänder längs der Nord- und Südfassaden verbinden Turnhalle und Aula außenräumlich miteinander. Sie bilden gedeckte Übergangsbereiche zwischen Pausenhöfen und Schulgebäude, im Bereich der Turnhalle werden sie zur Überdachung für die Fahrräder. Ein besonderes Farbkonzept ergänzt die kontrastierende Materialität aus gläserner Aula, ebenerdigen Funktionsräumen in Beton und Klassenzimmern in Holz: sanftes Blau in den Klassen, Lasuren in Grün- und Gelbtönen in den Bewegungszonen. (Text: Tobias Hagleitner)

teilen auf

Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut

Ansprechpartner:in für diese Seite: Verena Konradvk[at]v-a-i.at