St. Nikolai bei Feldkirchen und Glanhofen, zwei Pfarren wenige Kilometer voneinander entfernt, mit je einem Pfarrhaus in einem Zuschnitt für einen ansässigen Pfarrer. Inzwischen werden beide Pfarren von einem Priester, der aus Ossiach kommt betreut. Glanhofen und St. Nikolai nahe der Stadt Feldkirchen teilen die Erfahrung vieler ländlicher Orte und leiden an einer Ausdünnung der Infrastruktur. Noch gibt es ein Gasthaus und die Kirchen mit den Friedhöfen sind Bauwerke, wo die Geschichte lesbar wird. Orte und Räume die sich als offene Räume, als Begegnungsräume, als Räume für rituelle Lebensvollzüge, als spirituelle Orte und als Orte zum Beten bewährt haben. Um diesen Anspruch aufrecht zu erhalten, braucht es auch heute Räume, in denen Menschen Position für eine Form der Lebensbewältigung und Alltagsgestaltung beziehen, wo sie miteinander reden, feiern und arbeiten. Auch wenn dies oft nur mehr von einer kleinen Gruppe von Leuten gelebt und getragen wird, will sie dennoch gegen den Trend einer immer hektischer agierenden Lebenswelt inmitten einer pluralistischen und multikulturellen Gesellschaft als Einladung verstanden werden.

Die Voraussetzungen dafür waren in diesen Pfarren suboptimal: zwei Häuser zu viel und eines zu wenig. Also wurden die beiden Pfarrhäuser verkauft um ein Startkapital für das neue „Pastoralhaus“ zu haben. Der Grund direkt neben der Kirche von Glanhofen war geteilt und wurde erst durch einen Tausch mit der Gemeinde baufähig.

Die Architekten für dieses Projekt wurden in einem Wettbewerb ermittelt, mit einem Projekt, das sich auffällig durch seine Gestaltung ganz unauffällig neben die Kirche setzt und ihre Ansicht, wenn man auf den Ort zufährt, nicht verstellt.

Kein gewöhnliches Haus, sondern eines mit Unterscheidungsmerkmalen, die Diskussionspotential beinhalten und die Auseinandersetzung mit der Architektur evozieren werden. Ein einfaches Haus, das schützen und bergen will, sich gegen die Straße abschirmt und dann wieder großzügig öffnet um der Anforderung Einladung und Angebot für die Menschen am Ort zu sein, gerecht zu werden. (Text: Fritz Breitfuss)