Bauwerk

Wohnhaus Bläsiring
Buchner Bründler - Basel (CH) - 2012
Wohnhaus Bläsiring, Foto: Ruedi Walti
Wohnhaus Bläsiring, Foto: Ruedi Walti
23. Juni 2017 - newroom
Beim Grundstück handelt es sich um die mittlere von drei Parzellen, auf denen Reihenhäuser aus dem Jahr 1870 stehen. Die drei Häuser bilden den niederen Abschluss einer offenen Blockzeile. Die angrenzenden Häuser sind, die maximal von den Zonenbestimmungen erlaubte Geschosshöhe ausschöpfend, mit fünf Vollgeschossen und einem Attikageschoss ausgebildet. Der Wohnblock grenzt an ein öffentliches Areal mit einer Schule und der Matthäuskirche an, die dem Quartier den Namen gibt. Die Grundbesitzerin ist in dem alten Wohnhaus aufgewachsen und möchte mit ihrer Familie einen Neubau realisieren.

Konzept
Bedingt durch die geringe Parzellenbreite und die beschränkte Gebäudetiefe muss in die Vertikale entwickelt werden. Dies führt zur Stapelung zweier Triplex-Häuser. Zwischen den beiden unmittelbar angrenzenden Bauten erscheint das Haus in seiner Proportion als Wohnturm. Einem Haus wird der Garten, dem zweiten eine Dachterrasse zugeordnet. Die untere Wohnung umfasst das Erdgeschoss, das sich räumlich mit dem umfriedeten Hinterhof verbindet, sowie die ersten beiden Obergeschosse. Die obere Wohnung umfasst das dritte Obergeschoss bis zum Attikageschoss und verfügt sowohl im Attikageschoss als auch auf dem begehbaren Dach über Aussenbereiche. Jede Etage ist in drei Bereiche gegliedert: einen offenen Wohnraum, eine Funktionsschicht und die Erschliessungszone. Jede Wohneinheit erhält durch die ineinandergreifende Erschliessung einen eigenen strassenseitigen Zugang.

Umsetzung
Die plastische Durchbildung der Räume charakterisiert die verschiedenen Etagen auf individuelle Art. Beton ist das hauptsächlich raumprägende Material. Die räumliche Dichte und die Verwendung des Betons für Raummöbel muten archaisch an. Die Ausformulierung der Öffnungen bildet ein zentrales Motiv und lässt die Fenster, die auf jeder Etage eine neue Funktion annehmen, unterschiedlich in Erscheinung treten. In Eiche materialisiert wirken sie wie feine Intarsien in der homogenen Betonstruktur. Die individuelle Ausformulierung der Etagen bestimmt den architektonischen Ausdruck der Fassade. Ineinandergreifende Räume zeichnen sich darauf horizontal und vertikal ab. Dabei bilden die Erschliessungsräume den geschlossenen Teil der Fassade, während die Wohnräume als Fassadenöffnungen lesbar sind. Die strassen- wie hofseitig raumhohen Verglasungen ermöglichen tageslichtdurchflutete Räume bei Grundrissen von zwölf Metern Tiefe. (Text: Architekten)

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