Bauwerk

Wohnbau Pradl Ost – 1. Bauabschnitt
obermoser arch-omo - Innsbruck (A) - 2016
Wohnbau Pradl Ost – 1. Bauabschnitt, Foto: obermoser arch-omo zt gmbh I architektur
Wohnbau Pradl Ost – 1. Bauabschnitt, Foto: obermoser arch-omo zt gmbh I architektur

Wohnbau Pradl Ost

Städtebauliches Konzept und 1. Bauabschnitt

Wohnbau Pradl Ost - 1. Bauabschnitt

Der rund um die Schutzengelkirche liegende Stadtteil Pradl Ost ist wesentlich geprägt durch die 1939 – 41 errichteten Südtiroler Siedlungen, deren hohe städtebauliche Qualität unumstritten ist. Die niedere Dichte und der zum Teil schlechte Bauzustand in Verbindung mit nicht mehr zeitgemäßen Wohnungsstandards führte unwillkürlich zu einer Auseinandersetzung über den Umgang mit diesen historisch wertvollen Zeugnissen. Im Zuge eines längeren Diskussionsprozesses entschied sich die Stadtplanung Innsbruck dazu, einen besonders charakteristischen Teilbereich zu erhalten und zu sanieren, während andere Bereiche verdichtet oder auch neu errichtet werden können.

Einer der für eine Neubebauung freigegebenen Bereiche liegt östlich der Schutzengelkirche entlang der Türingstraße und umfasst u. a. die großteils nur zweigeschossigen Siedlungen „Am Rain“ und „Am Roßsprung“. Den für den Neubau 2014 von der NEUEN HEIMAT TIROL ausgeschriebenen Wettbewerb gewannen obermoser arch-omo mit einem städtebaulichen Leitprojekt, das seit 2015 in mehreren Baustufen umgesetzt wird; der erste Bauabschnitt wurde im Dezember 2016 fertig gestellt.

Die Leitidee des Konzeptes besteht darin, ausgehend von der Gartenstadt im Sinne Roland Rainers die vorhandene Siedlungsstruktur in einer Mischung aus Zeilenbauten und gereihten Einzelhäusern zeitgemäß neu zu interpretieren. Primärer Entwurfsgedanke war es, trotz der angestrebten Verdoppelung der Wohnnutzfläche den bestehenden Grünraum zu erhalten, qualitätsvolle Höfe unterschiedlichster Typologie zu schaffen und die privaten, halböffentlichen und öffentlichen Bereiche miteinander zu verflechten.

Der erste Bauabschnitt umfasst insgesamt sechs, großteils viergeschossige Baukörper: eine Winkelzeile Richtung Türing- und Gumppstraße mit einem fünfgeschossigem Hochpunkt im Eck, eine dazu verdreht angeordnete Winkelzeile entlang der Spielstraße „Am Roßsprung“ sowie zwei paarweise angeordnete Einzelhäuser, die zusammen zwei verschiedenartige Höfe umfassen. Zum einen den höher gelegenen Spielhof, der auf dem Dach der Parkgarage angelegt ist und mit Staudenbeeten und einem Spielband für Kleinkinder einen sehr privaten Erholungsraum darstellt. Zum anderen ein großzügiger, nicht unterbauter Wohnhof auf Erdgeschossniveau mit einer Baumwiese, Bänken und Spielmöglichkeiten für Kinder.

Ein Rundweg erschließt die einzelnen Gebäude und deren zentral situierte Stiegenhäuser. Vielfältige Wohnungstypen und Grundrisslösungen von der Kleinwohnung für Singles bis zu großzügigen Familienwohnungen reagieren auf die unterschiedlichsten Anforderungen. Insgesamt sind in diesem Bauabschnitt 142 Wohnungen untergebracht. Den Erdgeschosswohnungen sind Privatgärten zugeordnet, die durch breite Gräser- und Staudenbepflanzungen von den Allgemeinflächen abgegrenzt sind, die Wohnungen in den Obergeschossen sind durchwegs mit Balkonen bzw. Loggien ausgestattet. Extensiv begrünte Flachdächer vervollständigen das Konzept der durchgrünten Gartensiedlung. (Text: Claudia Wedekind)

teilen auf

Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol

Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekindclaudia.wedekind[at]aut.cc

Akteure

Architektur

Bauherrschaft

Tragwerksplanung