Geht es noch idyllischer: ein Grundstück am Gardasee; eingefasst von hohen alten Natursteinmauern; Oliven-, Zitronen-, Orangenbäume; die 200 Jahre alten Palmen stehen unter Schutz; auf der einen Seite, der Außenmauer entlang, ein Schwimmbecken, umrandet mit Lavendelsträuchern und als Bestandsgebäude ein wohlformatiges Rusico. Dieses wird sorgfältig saniert und daran eine Raumstruktur für Wohnen und Kochen angeschlossen.

Der Neubau konfiguriert sich aus einer Ebene und dem schwebenden Dach, unmerklich gehalten im Winkel und an den Enden des L-förmigen Gebäudes. Innen ist Außen und Außen ist Innen, die großen Glasflächen verschwinden einfach im Boden, genauer gesagt in den Schächten des Untergeschoßes. Es entsteht also ein Freiluftwohnzimmer, das als solches (auch wegen des Klimas) genutzt wird. Überraschende Mechanismen finden sich außerdem in der Küche: hier fährt der Esstisch der Länge nach aus der Kochzeile, ganz nach Bedarf.

Das Dach ist zugleich Terrasse, auf die man über eine Außenstiege hinter der dunkel eingefärbten Betonmauer des Neubaus gelangt, der Abstand zur historischen Natursteinmauer ist wesentlich. Auch im Erdgeschoß des alten Rusticos ist mit der Treppenskulptur der Übergang zum Zeitgenössischen bewusst gelöst. (Text: Martina Pfeifer Steiner)