Für das Projekt eines Bürgerzentrums, das den Anforderungen einer starken Wachstumsgemeinde gerecht werden sollte, wurde das in der Ortsmitte befindliche Rathaus denkmalpflegend saniert und mit einem Neubau erweitert. Dieser schließt eine innerörtliche Baulücke und trägt zur Ortskernaktivierung bei.

Als vermittelnder Raum zwischen Alt und Neu dient das großzügige Foyer des Neubaus. Hier finden sich Informations- und Wartezonen für Besucher und Parteien. Hier dockt auch die Haupterschließung des Gebäudes an und verbindet den ortsbildprägenden Niveauunterschied zwischen Markt- und Kirchenplatz barrierefrei mittels Lift und großzügiger Treppe.

Einschnitte in den Decken und Lufträumen unterstreichen die Offenheit des Gebäudes hinsichtlich seiner Funktion als Treffpunkt der Bürger, Ort für Austausch und vielfältige Veranstaltungen.

Im ersten Obergeschoß finden sich die Verwaltungsräume der Gemeinde, der Sitzungssaal und die mit hellem Holz verkleidete Stadtbibliothek. Die offene Fassade erlaubt Blickbeziehungen zwischen Ort und Bibiliothek, wie auch zwischen Leseerker und Marktplatz.

Das zweite Obergeschoß ist als verschieden schaltbare Veranstaltungsebene konzipiert: Der große Saal lässt sich durch die Portale ins Foyer erweitern. Eine Garderobe, dienende Räume wie Technik und Toiletten, sowie eine Küche für Catering und eine eigene Schank grenzen an. Auch die große Dachterrasse kann als Erweiterungsfläche für Veranstaltungen benutzt werden.

Der sanierte und ausgebaute Dachraum des alten Rathauses beherbergt nun einen modernen Trauungssaal für das Standesamt. Weiters wurde der Altbau teilweise mit neu hergestellten Stahlbeton-Geschoßdecken ausgestattet, um eine barrierefreie Erschließung gewährleisten zu können.

Die Stahlbetonkonstruktion des neuen Bauteils ermöglicht hohe Spannweiten und einen flexiblen Grundriss. Für die passivhausfähige Gebäudehülle aus Glas wurden an den Geschoßdecken befestigte Stahlrahmenprofile hergestellt.

Das Energiekonzept des Bürgerzentrums sieht vor, dass die Abdeckung der Grundkosten über Nahwärme und umweltfreundliche Alternativenergien mit intelligenten Gebäudetechniksystemen erfolgt. Durch die kompakte und passivhausfähige Hülle des Neubaus können Energiekennwerte der Klasse A+ bis zu A++ erreicht werden. (Text: Regine Koth-Afzelius nach einem Text der Architekten)