Bauwerk
M GRUND Geförderter Wohnbau Mühlgrund
Nerma Linsberger - Wien (A) - 2016
13. November 2021 - newroom
Das Projekt „Mühlgrund II - offen für mehr“ ging aus einem Bauträger-Wettbewerb mit dem Österreichischen Siedlungswerk (ÖSW) hervor. Ziel: kostengünstige, auf die Verhältnisse der Bewohner abgestimmte Wohnungen mit ökologischen und gestalterischen Qualitäten.
Durch die Kompaktheit der fünf Baukörper, Flächeneffizienz in den Grundrissen, überlegte Leitungsführung und Laubengangerschließung ließen sich die Gestehungskosten so weit minimieren, dass Angebote an anderer Stelle möglich wurden – etwa eine Gemeinschaftsküche, beaufsichtigte Spielflächen oder gemeinschaftlich genutzte Abstellräume. Zur Vielfalt der Wohnungstypen mit 2 bis 4 Zimmern auf 50 bis 112 m² zählen auch 14 nutzungsflexible Ateliers sowie 5 Wohnungen der Volkshilfe im EG mit Option auf Zusammenschaltung einzelner Einheiten. Eine kleine Anzahl von Wohnungen bietet den Luxus von 4 m hohen Wohnräumen, der sich aus der split-level-artigen Verzahnung von jeweils zwei Einheiten ergibt.
Die 142 Mietwohnungen werden von der Stadt Wien gefördert und berechtigen grundsätzlich auch zur Inanspruchnahme einer zusätzlichen „Superförderung“. Um der Verknappung öffentlicher Förderbudgets Rechnung zu tragen, wurde auf diese Möglichkeit jedoch explizit verzichtet. Stattdessen greift eine speziell entwickelte Systematik der Stundung mit Abstimmung von Fälligkeiten auf die Einkommenssituation der Bewohner.
Durch die gezielte Einbindung der zukünftigen Bewohner ab der Bauphase ließen sich spezielle Bedürfnisse, v.a. in Bezug auf die Angebote im Außenraum, eruieren – und man erhofft sich daraus eine hohe Identifikation mit dem Wohnumfeld und einen umso pfleglicheren Umgang damit.
Die Gesamtanlage aus zwei kompakten Atriumhäusern und drei im U um diese herum geführten Riegeln bildet eine Art Bindeglied zwischen den recht unterschiedlich gearteten Wohnquartieren aus der Hand weiterer namhafter Architekten zu beiden Seiten. Sie gibt sich tendenziell introvertiert, bietet aber durch Zugänge in den Ecken und einige aufgeständerte Bereiche im EG reichlich Offenheit, Durchblicke und Wegebeziehungen. Sie öffnet sich nach Süden zu den letzten Resten der offenen Auenlandschaft des Mühlgrunds hin – der im übrigen, auf der linken Donauseite, etwa in der Mitte zwischen Donau City und Seestadt Aspern gelegen, exzellent an den öffentlichen Nahverkehr angebunden ist.
Zur Fassade entlang der Laubengänge mit großen und kleinen Öffnungen wird die Assoziation „Vorhang“ genannt, die privatere Seite zum Innenhof hin lässt hingegen die bisweilen recht unterschiedliche räumliche Aufteilung der Wohnungen erahnen, ohne dadurch die Ansicht ins Undisziplinierte abgleiten zu lassen.
Zur Senkung der Energiekosten tragen u.a. Holz-Aluminum-Fenster mit Dreifachverglasung bei und auch die Photovoltaikanlage, die zudem Strom für die E-Mobilität-Ladestation liefert. (Text: Achim Geissinger)
Durch die Kompaktheit der fünf Baukörper, Flächeneffizienz in den Grundrissen, überlegte Leitungsführung und Laubengangerschließung ließen sich die Gestehungskosten so weit minimieren, dass Angebote an anderer Stelle möglich wurden – etwa eine Gemeinschaftsküche, beaufsichtigte Spielflächen oder gemeinschaftlich genutzte Abstellräume. Zur Vielfalt der Wohnungstypen mit 2 bis 4 Zimmern auf 50 bis 112 m² zählen auch 14 nutzungsflexible Ateliers sowie 5 Wohnungen der Volkshilfe im EG mit Option auf Zusammenschaltung einzelner Einheiten. Eine kleine Anzahl von Wohnungen bietet den Luxus von 4 m hohen Wohnräumen, der sich aus der split-level-artigen Verzahnung von jeweils zwei Einheiten ergibt.
Die 142 Mietwohnungen werden von der Stadt Wien gefördert und berechtigen grundsätzlich auch zur Inanspruchnahme einer zusätzlichen „Superförderung“. Um der Verknappung öffentlicher Förderbudgets Rechnung zu tragen, wurde auf diese Möglichkeit jedoch explizit verzichtet. Stattdessen greift eine speziell entwickelte Systematik der Stundung mit Abstimmung von Fälligkeiten auf die Einkommenssituation der Bewohner.
Durch die gezielte Einbindung der zukünftigen Bewohner ab der Bauphase ließen sich spezielle Bedürfnisse, v.a. in Bezug auf die Angebote im Außenraum, eruieren – und man erhofft sich daraus eine hohe Identifikation mit dem Wohnumfeld und einen umso pfleglicheren Umgang damit.
Die Gesamtanlage aus zwei kompakten Atriumhäusern und drei im U um diese herum geführten Riegeln bildet eine Art Bindeglied zwischen den recht unterschiedlich gearteten Wohnquartieren aus der Hand weiterer namhafter Architekten zu beiden Seiten. Sie gibt sich tendenziell introvertiert, bietet aber durch Zugänge in den Ecken und einige aufgeständerte Bereiche im EG reichlich Offenheit, Durchblicke und Wegebeziehungen. Sie öffnet sich nach Süden zu den letzten Resten der offenen Auenlandschaft des Mühlgrunds hin – der im übrigen, auf der linken Donauseite, etwa in der Mitte zwischen Donau City und Seestadt Aspern gelegen, exzellent an den öffentlichen Nahverkehr angebunden ist.
Zur Fassade entlang der Laubengänge mit großen und kleinen Öffnungen wird die Assoziation „Vorhang“ genannt, die privatere Seite zum Innenhof hin lässt hingegen die bisweilen recht unterschiedliche räumliche Aufteilung der Wohnungen erahnen, ohne dadurch die Ansicht ins Undisziplinierte abgleiten zu lassen.
Zur Senkung der Energiekosten tragen u.a. Holz-Aluminum-Fenster mit Dreifachverglasung bei und auch die Photovoltaikanlage, die zudem Strom für die E-Mobilität-Ladestation liefert. (Text: Achim Geissinger)
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