Bauwerk
Pflegewohnhaus Donaustadt Außananlagen
rajek barosch landschaftsarchitektur - Wien (A) - 2015
Pflegewohnhaus Donaustadt Außenanlagen
28. September 2018 - next.land
Das neue Wiener Geriatriekonzept sieht für die Pflege von betagten und chronisch kranken Menschen moderne Pflegeeinrichtungen auf hohem Niveau vor. Im Zuge dieser Entwicklung entstand durch Wettbewerbsvergabe das an das Donauspital grenzende Geriatriezentrum Donaustadt im 22. Wiener Gemeindebezirk. Die komplexe Gebäudekonfiguration des Architekturentwurfs, die einen Baukörper des Altbestands einbezieht und überformt, hat mehrere, klein dimensionierte und verwinkelte Freiräume geschaffen, die sich über zwei Ebenen erstrecken. Auf dem Niveau der Eingangshalle sollten vier Innenhöfe sowie ein Therapiegarten und ein Gartenbereich für die Patient:innen der Wachkomastation und für ihre Angehörigen entstehen. Im ersten Obergeschoß galt es, einen Allgemein- und einen Demenzgarten zu schaffen. Der Außenraum sollte dennoch in seiner Gesamtheit erlebbar sein. Auf diese anspruchsvolle freiräumliche Aufgabenstellung wurde mit einem Gestaltungskonzept geantwortet, das sich durch vielfältige Blickbeziehungen und eine durchgehende Gestaltungssprache über die gegebene Kleinteiligkeit hinwegsetzt. Das Nutzungskonzept orientiert sich an den Bedürfnissen der Bewohner:innen. Alle Außenanlagen sind barrierefrei nutzbar.
Über den offen gestalteten Vorplatz, der auch als Aufenthaltsbereich genutzt wird, gelangen Besucher in eine großzügig verglaste Eingangshalle, die den Blick in drei angrenzende, einheitlich gestaltete Höfe freigibt. Der im hinteren Bereich der Anlage gelegene Therapiegarten schafft unterschiedliche Aufenthalts- und Übungszonen und bietet Bewegungsmöglichkeiten zum motorischen Training. Um die unansehnliche Wand eines Parkdecks zu verbergen, werden die angrenzenden Zimmergärten der Wachkomastation durch eine üppig bewachsene Pflanzenwand, die den Jahreszeitenwandel sichtbar macht, abgeschottet. Der Allgemeingarten, ebenfalls im rückwärtigen Bereich des Gebäudes, ist Lebens-, Kommunikations- und Naturraum. Zwei große Pergolen formieren sich um ein Biotop mit vielfältigem Pflanzbewuchs und schaffen zusammen einen zentralen Veranstaltungs- und Aufenthaltsbereich. Eine Beobachtungsplattform lädt im Schatten der Pergola zur Naturbeobachtung ein. Entlang von Gräserbeeten, blühenden Rasenflächen und Obstspalieren verlaufen unterschiedlich geführte Wege, die immer wieder neue Eindrücke eröffnen sollen. Der Demenzgarten im Obergeschoß ist zwischen Alt- und Neubau eingespannt. Um dem Bewegungsdrang dementer Bewohner:innen zu entsprechen, wurde eine durchgehende Wegführung in Schleifen gewählt, die sich innerhalb des Gebäudes fortsetzt. Farb- und Dufterlebnisse durch vielfältige Staudenpflanzungen in leicht erhöhten Pflanzbecken bilden den äußeren Abschluss des Gartens.
Kunst und Landschaftsarchitektur
Für die beiden zentralen, aber aus Sicherheitsgründen nicht betretbaren Innenhöfe des Komplexes hat das Studio mischer'traxler unter dem Titel „Fliegende Gärten“ jeweils eine kinetische Installation kreiert, die die statische Erscheinung der Wasser- und Grünflächen in beiden Höfen in Form einer sanften, vertikalen Bewegung auflöst und dadurch ein lebendiges, schwebendes, dreidimensionales Bild der Natur erzeugt. Eine weitere Installation im Eingangsbereich übersetzt die am Dach des Baus gemessenen Wetterdaten in eine ebenfalls sich ständig verändernde Szenerie, die wiederum an Naturvorgänge erinnert. (Text: Stephanie Drlik / Projekttext Kunst und Landschaftsarchitektur: rajek barosch landschaftsarchitektur)
Über den offen gestalteten Vorplatz, der auch als Aufenthaltsbereich genutzt wird, gelangen Besucher in eine großzügig verglaste Eingangshalle, die den Blick in drei angrenzende, einheitlich gestaltete Höfe freigibt. Der im hinteren Bereich der Anlage gelegene Therapiegarten schafft unterschiedliche Aufenthalts- und Übungszonen und bietet Bewegungsmöglichkeiten zum motorischen Training. Um die unansehnliche Wand eines Parkdecks zu verbergen, werden die angrenzenden Zimmergärten der Wachkomastation durch eine üppig bewachsene Pflanzenwand, die den Jahreszeitenwandel sichtbar macht, abgeschottet. Der Allgemeingarten, ebenfalls im rückwärtigen Bereich des Gebäudes, ist Lebens-, Kommunikations- und Naturraum. Zwei große Pergolen formieren sich um ein Biotop mit vielfältigem Pflanzbewuchs und schaffen zusammen einen zentralen Veranstaltungs- und Aufenthaltsbereich. Eine Beobachtungsplattform lädt im Schatten der Pergola zur Naturbeobachtung ein. Entlang von Gräserbeeten, blühenden Rasenflächen und Obstspalieren verlaufen unterschiedlich geführte Wege, die immer wieder neue Eindrücke eröffnen sollen. Der Demenzgarten im Obergeschoß ist zwischen Alt- und Neubau eingespannt. Um dem Bewegungsdrang dementer Bewohner:innen zu entsprechen, wurde eine durchgehende Wegführung in Schleifen gewählt, die sich innerhalb des Gebäudes fortsetzt. Farb- und Dufterlebnisse durch vielfältige Staudenpflanzungen in leicht erhöhten Pflanzbecken bilden den äußeren Abschluss des Gartens.
Kunst und Landschaftsarchitektur
Für die beiden zentralen, aber aus Sicherheitsgründen nicht betretbaren Innenhöfe des Komplexes hat das Studio mischer'traxler unter dem Titel „Fliegende Gärten“ jeweils eine kinetische Installation kreiert, die die statische Erscheinung der Wasser- und Grünflächen in beiden Höfen in Form einer sanften, vertikalen Bewegung auflöst und dadurch ein lebendiges, schwebendes, dreidimensionales Bild der Natur erzeugt. Eine weitere Installation im Eingangsbereich übersetzt die am Dach des Baus gemessenen Wetterdaten in eine ebenfalls sich ständig verändernde Szenerie, die wiederum an Naturvorgänge erinnert. (Text: Stephanie Drlik / Projekttext Kunst und Landschaftsarchitektur: rajek barosch landschaftsarchitektur)
Für den Beitrag verantwortlich: next.land
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