Bauwerk
Med Campus Graz - Hauptbaukörper Modul 1
Riegler Riewe Architekten - Graz (A) - 2017
25. November 2019 - HDA
Das Projekt implementiert unter größtmöglicher Berücksichtigung der städtebaulichen Vorgaben ein klar strukturiertes Ensemble aus kohärenten Baukörpern, das durch seine charakteristische Ausprägung ein Identifikationspotential im städtebaulichen Kontext darstellt und durch die differenzierte Strukturierung der Volumina ein spannungsvolles Wechselspiel zwischen Bebauung und Freiräumen, zwischen öffentlichen und nichtöffentlichen Nutzungen erzeugt. Das wesentlichste Merkmal des Konzepts ist die Integration von Arbeits-, Lehr- und Frei(zeit)räumen auf einem gemeinsamen Areal. Offenheit, Zugänglichkeit und Kommunikation spielen dabei wichtige Rollen. Die Nutzungen gehen in ihren inhaltlichen Anforderungen teilweise über das klassische Campus-Konzept hinaus – sei es im wissenschaftlichen Bereich durch die Erfordernisse des medizinischen Forschungsbetriebes, sei es durch den Publikumsverkehr. Das Projekt reagiert auf diese vielfältigen Anforderungen vor allem durch vertikale Staffelung der Nutzungsbereiche: Auf Straßenniveau wird östlich des Stiftingbachs der großflächige Lehrbereich zweigeschossig angesiedelt. Darüber befindet sich die das gesamte Areal verbindende Campus-Ebene. Die Einzeltrakte der Regelgeschosse der Baukörper über diesem Niveau bestehen aus breiten Einheiten mit Erschließungs-und Infrastrukturkernen für vorwiegende Labornutzung sowie schmalen Einheiten mit vorwiegender Büronutzung. Eine mit dem zweiten Modul als Teil der Campusebene zu errichtende Rad- und Fußgängerbrücke verbindet zukünftig den durch die Nutzungen des Moduls 1 im Osten sowie des zweiten Moduls im Westen (über der bestehenden LKH-Tiefgarage) gefassten Naturraum und bietet so auch eine direkte Anbindung des Lehrbereichs im Osten an gemeinsame Einrichtungen des Moduls 2 im Westen wie z.B. Mensa und Café. Die Campusebene wird mit Errichtung des Moduls 2 auch direkt an den öffentlichen Verkehr und darüber hinaus an das Areal des LKH-Universitätsklinikums Graz angebunden und ermöglicht so eine horizontale Verbindung und Verteilung aller Funktionen innerhalb des Gesamtareals.Der Gebäudekomplex zeichnet sich durch eine sehr hohe Energieperformance und ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit aus. Die umfassende nachhaltige Konzeption umfasst alle wesentlichen Parameter aus den Bereichen Architektur, Energy Design, Gebäudetechnik, Bauphysik und Laborplanung. Die gesamte Planung und Ausführung des Bauvorhabens ist in Abstimmung zwischen Planern, Nutzern und Bauherrn nach den umfassenden Nachhaltigkeitskriterien der ÖGNI ausgerichtet, beginnend bei einem städtebaulichen Konzept welches den Luftfluß in die Stadt Graz berücksichtigt über die Wahl nachhaltiger und schadstoffarmer Baustoffe bis hin zur Gebäudebewirtschaftung. Der Schwerpunkt des Energiekonzeptes für den Hauptbaukörper des MedCampus Graz liegt darin möglichst geringe Lebenszykluskosten zu erzielen. Sämtliche Energien werden weitestgehend rückgewonnen und sinnvoll in das Gebäude zurückgespeist. Eine innovative Fassade ermöglicht eine größtmögliche Ausschöpfung natürlicher Belichtung. (Text: Architekten)
Für den Beitrag verantwortlich: HDA
Ansprechpartner:in für diese Seite: Karin Wallmüller
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Tragwerksplanung
Landschaftsarchitektur
Kunst am Bau
Fotografie