Bauwerk

Sozialpastorales Zentrum St. Paulus
Marte.Marte Architekten - Innsbruck (A) - 2017
Sozialpastorales Zentrum St. Paulus, Foto: Faruk Pinjo
Sozialpastorales Zentrum St. Paulus, Foto: Faruk Pinjo
18. Oktober 2018 - aut. architektur und tirol
Mitten in der Reichenau befindet sich die Ende der 1950er Jahre errichtete Pauluskirche. An Stelle von zwei Bestandsgebäuden südlich und östlich der Kirche realisierte die NEUE HEIMAT TIROL zum einen ein sozialpastorales Zentrum für die Pfarrgemeinde St. Paulus und zum anderen einen Wohnbau mit ca. 70 Mietwohnungen.

Marte.Marte Architekten, die 2012 als Sieger aus dem geladenen Architekturwettbewerb hervorgegangen sind, bringen das umfassende Raumprogramm in drei locker rund um die Kirche angeordneten Gebäuden unter. In einem parallel zur Kirche platzierten zweigeschossigen Baukörper befinden sich die Räume für die Pfarrgemeinde, aber auch das Jugendzentrum und ein zur Reichenauerstraße geöffnetes Café. Im Osten entstand für Kindergarten und -krippe ein ebenfalls zweigeschossiges, eigenständiges „Kinderhaus“ mit Dachgarten. Einen städtebaulichen Akzent setzt der hinter der Kirche errichtete würfelförmige Wohnbaukörper, in dem sich auf elf Geschossen Mietwohnungen und die geforderten Einheiten für betreutes Wohnen befinden.

Das äußere Erscheinungsbild bestimmen helle Sichtbetonflächen mit großen Fensterelementen in Schwarzgrau sowie Fassadenelemente in natureloxiertem Aluminium. Durch die einheitliche Materialisierung wurde trotz der unterschiedlichsten Nutzungsanforderungen ein homogenes Ensemble geschaffen. Besondere Aufmerksamkeit wurde auf die Freiflächen zwischen den Gebäuden gelegt, die fließend in den öffentlichen Park übergehen.

Das Ensemble, das auch als neues Stadtteilzentrum für die Reichenau fungiert, erhielt bei der „Auszeichnung des Landes Tirol für Neues Bauen 2018“ eine lobende Erwähnung: „Im heterogenen und gleichzeitig rigiden urbanen Umfeld bilden die mit gekonnter städtebaulicher „Hand“ um die bestehende Kirche herum gesetzten Bauten ein neues Zentrum. Pfarrwidum, Kindergarten und ein Wohnhochhaus rahmen die Kirche aus den 1960er Jahren in unterschiedlichen Höhen und Distanzen, ohne sie zu bedrängen – im Gegenteil: Die Räume zwischen den Gebäuden wirken schlüssig und schaffen vor allem kommunikative „Dorfplätze“. Die zur Straße hin gelegenen niedrigen Bauvolumen von Kindergarten und Widum überzeugen mit ihrer offenen Ausstrahlung.“ (Jurytext: Carmen Wiederin) (Text: Claudia Wedekind)

teilen auf

Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol

Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekindclaudia.wedekind[at]aut.cc