Bauwerk

Neues Wohnen an der Glan
Eva Rubin, Jürgen P. Wirnsberger - Klagenfurt (A) - 2017
Neues Wohnen an der Glan, Foto: Christian Brandstätter
Neues Wohnen an der Glan, Foto: Christian Brandstätter
14. Dezember 2018 - Architektur Haus Kärnten
Grundlegende Faktoren für den Entwurf waren Maßstäblichkeit, sowie die Gliederung der Baumassen, um damit für die Bewohner Identifikationsmöglichkeiten zu schaffen. Die Höhenentwicklung der Baukörper kommt der Sonneneinstrahlung insofern entgegen, als diese nach Süden (Glan-Erholungsgebiet) hin niedrig mit ausgezahnter Silhouette – nach Norden aber schützend höher konzipiert ist. Ein ebenfalls höherer Querriegel im Osten schützt die Anlage vor dem Lärm und der Dynamik der Grete-Bittner-Strasse. Raumbildenden Querriegel wirken außerdem gegen den Wind entlang des Flusstales.

Eine der Siedlung vorgelagerte Grünfläche folgt dem Radweg entlang des Flusses und verbindet weiterhin den Naturraum vor und nach der Siedlung. Lichte Baumpflanzungen mit Weiden, Eschen und Bergahorn ergänzen den typischen Bewuchs entlang des Flusses. Ein dichtes fußläufiges Wegenetz erschließt die Siedlung von der Grete-Bittner-Strasse bis zum Mühlgang. Breite Wege führen von den Wohnbauten und Radabstellplätzen als Querverbindungen zum Glanradweg.

Die Bebauung umfasst zwei in ihrer Charakteristik verschieden gestaltete Höfe: Den „Hauptplatz“ mit einem Angebot einer großen gepflasterten Fläche zu der sich ein Gemeinschaftsraum orientiert, aber auch einem teilweise gedeckten Spielplatz. Im Gegensatz dazu ist der zweite „Gartenhof“ begrünter und bietet in einem abgezäunten Bereich (Gemüsegarten) Hochbeete zur Miete bzw. eine Spielwiese an.

Es wurde mit Wohnmodellen versucht, den stark im Wandel befindlichen Lebensformen mit 2 bis 3 und 4-Zimmer-Wohnungen, Mehrgenerationen-Wohnungen (Wohnverbundsystem), Starter-Wohnungen (mit Arbeitsplatz), Wohnassistenz Autark, und Wohnungen für Senioren zu entsprechen. Auch mit der Absicht durch das differenzierte Angebot eine entsprechend gemischte Bewohnerstruktur zu unterstützen.

Um dem Bedürfnis nach „Individualität“ im verdichteten Wohnbau innovativ Rechnung zu tragen, werden 14 verschiedene Grundrisslösungen angeboten. Wobei die Wohnungen mit zusätzlichen Arbeitsräumen (ca. 25 m²) ein wichtiger Aspekt für Alleinerzieher:innen sind, um in die Siedlung auch tagsüber Leben zu bringen bzw. den Kindern die Nähe von zumindest einem Elternteil zu ermöglichen.

Der Gemeinschaftsraum, als Möglichkeit Feiern, Feste, Kurse, oder Konzerte etc. privater oder aber gemeinschaftlicher Art zu veranstalten und so die eigenen 4 Wände nicht überzustrapazieren, so zusagen, als vergrößerter Wohnraum.

Der Laubengang als Verlängerung des Gehweges, zwar witterungsgeschützt, aber nicht klimatisiert, führt er zur Wohnungseingangstüre, ähnlich wie zu einer Hauseingangstüre! Außer Frischluft und Licht bietet er auch Flächen an, die für das Begegnen und Verweilen notwendig sind. (Text: Architekt)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architektur Haus Kärnten

Ansprechpartner:in für diese Seite: Nadine Thalerthaler[at]architektur-kaernten.at