Bauwerk

Pavillon Le Corbusier
Arthur Rüegg, Silvio Schmed - Zürich (CH) - 2019
Pavillon Le Corbusier © ZHdK
Pavillon Le Corbusier © ZHdK

Renovierung und Instandsetzung

12. Mai 2019 - newroom
Das „Centre Le Corbusier“, vom Architekten geplant für ausschließlich sein künstlerisches Werk, das war die Vision der Mäzenin Heidi Weber, die sie mit Beharrlichkeit verfolgte. Sie hatte bereits eine stattliche Sammlung an Gemälden, Skulpuren, Wandteppichen, Möbeln von Le Corbusier und beauftragte ihn mit der Planung eines Ausstellungspavillons. Auf einem wunderschön am See gelegenen Grundstück konnte Heidi Weber mit der Stadt Zürich ein Baurecht für fünfzig Jahre aushandeln.

Stahlkonstruktion, Glas, Außenwände emaillierte Metallplatten: Die Dachskulptur scheint über der Raumkonfiguration zu schweben. Zwei quadratische Elemente, diese wiederum aus vier Teilen mit unterschiedlichen Neigungen, formen eine komplexe geometrische Figur. Die Dachterrasse bildet den Zwischenraum zum frei darunter stehenden Ausstellungsgebäude. Auf dem Modulor-Raster von 226 cm in Länge/Breite/Höhe basiert die Stahl-Glas-Konstruktion. Im Inneren strukturiert die vertikale Linie der Treppenskulptur den doppelgeschossigen Ausstellungsraum und die zwei Etagen. Die angedockte Betonfigur führt als zweite Verbindung zuerst mit schmaler Stiege und dann als Rampe auf die Dachterrasse.

Nach Ablauf des Baurechts ging das Gebäude 2014 ins Eigentum der Stadt Zürich über und wurde umfassend renoviert. Mit Akribie und ausführlichen Recherchen näherten sich die Architekten Arthur Rüegg und Silvio Schmed an den ursprünglichen Zustand an. Der Pirelli-Boden musste zum Beispiel stellenweise ersetzt werden, auch die Suche nach Fensterdichtungen aus Neopren gestaltete sich aufwändig. Mit neuer Bodenheizung wurde wieder ein für Ausstellungen verträgliches Raumklima erreicht, der Winterbetrieb ist jedoch weiterhin nicht möglich. Unter Beiziehung eines wissenschaftlichen Beirats, in dem die kantonale Denkmalpflege, die Stadt Zürich, die ETH und die Fondation Le Corbusier Paris vertreten sind, ist die Renovierung des Ausstellungspavillons originalgetreu gelungen. (Text: Martina Pfeifer Steiner)

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