Das prächtige Gründerzeitgebäude in der Linzer Fußgängerzone wird im fünften Stockwerk zum Bauplatz für ein Einfamilienhaus. Über zwei Ebenen entwickelt sich das Raumgefüge bis zum trumartigen Aufsatz im Dachgeschoß. Vom historischen Stiegenhaus aus erreicht man die Eingangstüre. Die Einbuchtung des bestehenden Lichthofs und ein begrüntes Atrium bringen viel Licht in die Tiefe des Hauses. Reizvoll, wie sich das große Fenster – bündig mit dem Badewannenrand – in den intimen Freibereich öffnen lässt. Auch auf der zweiten Ebene finden sich interessante Ausblicke. Gegenüber der Küchenzeile, deren Rückwand als Brüstung zur geradlinigen Treppe fungiert, lässt ein schmales Panoramafenster die Aussicht über die Dächer der Linzer Innenstadt frei. Eine gewendelte Stiege führt weiter ins Dachgeschoß zur Loggia, die als Freiluftwohnzimmer genutzt wird.

Die lichtdurchfluteten Raumsequenzen, mal eng, mal weit, mit integrierter Feuerstelle oder mit Glasdecke, durchzieht ein Eichenboden mit Fischgrätmuster, alle übrigen Flächen sind innen konsequent mit grauem, porös strukturiertem Verputz überzogen. Auch die Großteils raumhohen Türen und Möbeleinbauten sind aus Eichenholz.

Von Außen unbemerkt findet mit diesem Bauwerk eine Nachverdichtung statt, die den Wohnvorstellungen im Einfamilienhaus gerecht wird, und das mitten in der Stadt. (Text: Martina Pfeifer Steiner)