Bauwerk
Christian-Doppler-Gymnasium Sanierung und Erweiterung
stöckler gruber architekten - Salzburg (A) - 2018
14. September 2020 - Initiative Architektur
Das Gebäude, in dem sich das Christian-Doppler-Gymnasium befindet, wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Kaserne errichtet. Diesem Zweck diente es bis 1955. Unmittelbar nach dem Abzug der amerikanischen Truppen wurde es in eine Schule umfunktioniert und nunmehr nach einem bereits 2012 durchgeführten Architektenwettbewerb aufwändig saniert. Durch den Abbruch eines jüngeren Turnhallentraktes, konnte die ehemalige Kasernenbau wieder freigestellt und in seiner städtebaulichen Prägnanz als Solitär gestärkt werden. Zusammen mit einer neuen, freistehenden Dreifachturnhalle und einer langestreckten Fahrradüberdachung entstand ein Ensemble, das sich um einen lärmgeschützten Innenhof gruppiert.
Dieser städtebaulichen Neuordnung entspricht eine Neuinterpretation des Innenlebens des Gebäudes, das dadurch eine bedeutende qualitative Steigerung bei einer gleichzeitig energietechnischen Sanierung erfuhr. Gelungen ist diese Aufwertung durch eine großzügige Raumabfolge im neuen Eingangsgeschoß (dem ehemaligen Souterrain), in dem sich u.a. eine Bibliothek, eine Küche und ein Speisesaal, der flexibel nutzbar für diverse schulische Belange verwendet werden kann, befinden und den Bestand fließend in den Außenraum des neuen Schulhofes erweitern. In den Obergeschoßen wurde an der Westseite die ursprünglich einhüftige Erschließung in einen lichtdurchfluteten Mittelgangtypus uminterpretiert. Die neu gewonnenen Räume – sie sind behutsam in die Fläche zwischen Mittel- und Seitenrisaliten eingefügt – enthalten die Sonderunterrichtsräume. Im ersten OG haben sie direkten Zugang zu einer weitläufigen Lernterrasse, die über dem erwähnten neuen Eingangsgeschoß angebracht wurde. Die Gestaltung, Neuorganisation und Wahl der Materialien ergänzen die hohe Qualität der Neustrukturierung des Schulgebäudes. Sorgfältig sind die in Sichtbeton ausgeführten Neubauteile von den Putzfassaden des Bestands geschieden.
An der Ignaz-Harrer-Straße wurde anstelle der bestehenden Turnhalle eine gegenüber dem Straßenniveau abgesenkte rd. 4000 m² große Dreifachturnhalle mit einer neuen Zentralgarderobe errichtet, die unterirdisch barrierefrei mit dem Schulgebäude verbunden ist. Auf dem Dach der Turnhalle befindet sich der große Hartplatz mit einer 5 m hohen Ballfangschutzmauer, die auch als Lärmschutzwand gegenüber einer jener Straßen Salzburgs mit dem höchsten Verkehrsaufkommen dient. Mit einem vom Schulbereich vollkommen getrennten Zugang, der von der Ignaz-Harrer-Straße aus zu erreichen ist, steht die durch mobile Wände aufteilbare Turnhalle zahlreichen Sportvereinen – auch außerhalb der Unterrichtszeiten – zur Verfügung. Überdies dient das Christian-Doppler-Gymnasium als Abendschule für Berufstätige, womit man guten Gewissens behaupten kann, dass gleichsam rund um die Uhr genutzt wird. (Text: Roman Höllbacher)
Dieser städtebaulichen Neuordnung entspricht eine Neuinterpretation des Innenlebens des Gebäudes, das dadurch eine bedeutende qualitative Steigerung bei einer gleichzeitig energietechnischen Sanierung erfuhr. Gelungen ist diese Aufwertung durch eine großzügige Raumabfolge im neuen Eingangsgeschoß (dem ehemaligen Souterrain), in dem sich u.a. eine Bibliothek, eine Küche und ein Speisesaal, der flexibel nutzbar für diverse schulische Belange verwendet werden kann, befinden und den Bestand fließend in den Außenraum des neuen Schulhofes erweitern. In den Obergeschoßen wurde an der Westseite die ursprünglich einhüftige Erschließung in einen lichtdurchfluteten Mittelgangtypus uminterpretiert. Die neu gewonnenen Räume – sie sind behutsam in die Fläche zwischen Mittel- und Seitenrisaliten eingefügt – enthalten die Sonderunterrichtsräume. Im ersten OG haben sie direkten Zugang zu einer weitläufigen Lernterrasse, die über dem erwähnten neuen Eingangsgeschoß angebracht wurde. Die Gestaltung, Neuorganisation und Wahl der Materialien ergänzen die hohe Qualität der Neustrukturierung des Schulgebäudes. Sorgfältig sind die in Sichtbeton ausgeführten Neubauteile von den Putzfassaden des Bestands geschieden.
An der Ignaz-Harrer-Straße wurde anstelle der bestehenden Turnhalle eine gegenüber dem Straßenniveau abgesenkte rd. 4000 m² große Dreifachturnhalle mit einer neuen Zentralgarderobe errichtet, die unterirdisch barrierefrei mit dem Schulgebäude verbunden ist. Auf dem Dach der Turnhalle befindet sich der große Hartplatz mit einer 5 m hohen Ballfangschutzmauer, die auch als Lärmschutzwand gegenüber einer jener Straßen Salzburgs mit dem höchsten Verkehrsaufkommen dient. Mit einem vom Schulbereich vollkommen getrennten Zugang, der von der Ignaz-Harrer-Straße aus zu erreichen ist, steht die durch mobile Wände aufteilbare Turnhalle zahlreichen Sportvereinen – auch außerhalb der Unterrichtszeiten – zur Verfügung. Überdies dient das Christian-Doppler-Gymnasium als Abendschule für Berufstätige, womit man guten Gewissens behaupten kann, dass gleichsam rund um die Uhr genutzt wird. (Text: Roman Höllbacher)
Für den Beitrag verantwortlich: Initiative Architektur
Ansprechpartner:in für diese Seite: Clara Kanz
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Tragwerksplanung
Landschaftsarchitektur
wettbewerb
Das Projekt ist aus dem Verfahren Erweiterung und Funktionssanierung des Christian-Doppler Gymnasiums Salzburg hervorgegangen1. Rang, Gewinner, 1. Preis
Arch. DI Doris Gruber und Arch. Mag. Michael Stöckler
2. Rang, 2. Preis
ZT Arquitectos LDA
3. Rang, Preis
SOLID architecture ZT GmbH
4. Rang, Nachrücker
Harald Kleinheinz, Sebastian Neuschmid
Anerkennung
everySIZE Arquitectura Lda.
Anerkennung
huber-theissl architekten
1. Nachrücker auf Anerkennungspreise
Johannes Nägele