Bauwerk
Bezahlbarer Wohnraum Langgrütstrasse
Gus Wüstemann Architects - Zürich (CH) - 2019
4. Oktober 2019 - newroom
Der Ersatzneubau befindet sich im durchgrünten Stadtkörper der Zone W3 / 90%. Die Siedlungsstruktur ist von schlichten Zeilenbauten aus den 50er Jahren mit grosszügig bemessenen Gärten geprägt, die im rechten Winkel zueinander angeordnet sind. Die Parzelle liegt in zweiter Bautiefe des Letzigrabens, über die Langgrütstrasse erschlossen. Die städtebauliche Leseart des Letzigrabens als wichtige Achse lässt zukünftig durchaus auch einige grössere Baukörper zu, während in der zweiten Bautiefe die kleinteiligeren, schlanken Zeilenbauten mit ihren grosszügigen Freiräumen weiterhin dominieren werden. Ab der Langgrütstrasse stadteinwärts löst sich die Zeilenbebauung dann in grössere, heterogene Baukörper auf.
Dieses Projekt soll beweisen, dass mit gezielten Interventionen mit Licht und Raum, bei gleichzeitiger Reduktion der Standards, grosszügige Wohnräume möglich sind. Und dies ohne finanziellen Mehraufwand. In der heutigen Zeit braucht es ein Umdenken: Nachhaltigkeit im Sinne von weniger für den einzelnen, aber mehr für die Gemeinschaft ist gefragt. Dieser Wohnbau zeigt, wie in der Architektur die Verlagerung vom Schwerpunkt auf Konnotation und Standards hin zum Raum, Moment und Raumqualität genau dies ermöglicht.
Das Raumprogramm besteht aus vier 3½-Zimmer Wohnungen à 60m², vier 4½-Zimmer Wohnungen à 95m², eine Dachwohnung à 53m² sowie eine nach Süden orientierte gemeinschaftliche Dachterrasse. Morphologisch betrachtet ist der Bau ein massiver Betonblock, organisch geschalt, aus dem zwei Höfe herausgeschnitten wurden. In diesen Höfen schweben die Wohnräume wie Brücken, von der Morgensonne hin zur Abendsonne. Ein durchgehender Raum, der topographisch das Gefühl erzeugt, der Wohnraum sei eigentlich ein Aussenraum. Dies ergibt ein Gefühl von Grösse in einem an sich kleinen Raum.
Die Peripherie des Wohnraums wird topographisch bearbeitet und macht die raumbegrenzenden Elemente kommunikativ. Daher werden die raumdefinierenden Elemente nicht als Trennwände empfunden, sondern als kommunikative Protagonisten. Der Mensch wird in die Topographie der Masse mit einbezogen. Dies umfasst Programme wie Garderoben, Wohnzimmerbank bis zur Küche ... Das Badezimmer der 4½-Zimmer-Wohnung ist durch eine Schiebetür vom Gemeinschaftsraum getrennt, die den Boden nie berührt. Der Raum fließt als Kontinuum weiter – und erzeugt gleichzeitig Intimität. Der Eingang zu jeder Wohnung wird von einem massiven Betonunterzug komprimiert und damit der Moment des Eintritts erfasst. Die Betonbank, die aus der Badezimmerwand 'herauswächst‘, schafft unmittelbar am Eingang mit der Badschiebetür einen Moment des Übergangs. Der Betonboden fließt als Fragment des Gemeinschaftlichen in alle Schlafzimmer, im Schlafzimmer iniziiert die Holzfläche am Boden eine neue Ebene der Intimität. (Text: Architekt)
Dieses Projekt soll beweisen, dass mit gezielten Interventionen mit Licht und Raum, bei gleichzeitiger Reduktion der Standards, grosszügige Wohnräume möglich sind. Und dies ohne finanziellen Mehraufwand. In der heutigen Zeit braucht es ein Umdenken: Nachhaltigkeit im Sinne von weniger für den einzelnen, aber mehr für die Gemeinschaft ist gefragt. Dieser Wohnbau zeigt, wie in der Architektur die Verlagerung vom Schwerpunkt auf Konnotation und Standards hin zum Raum, Moment und Raumqualität genau dies ermöglicht.
Das Raumprogramm besteht aus vier 3½-Zimmer Wohnungen à 60m², vier 4½-Zimmer Wohnungen à 95m², eine Dachwohnung à 53m² sowie eine nach Süden orientierte gemeinschaftliche Dachterrasse. Morphologisch betrachtet ist der Bau ein massiver Betonblock, organisch geschalt, aus dem zwei Höfe herausgeschnitten wurden. In diesen Höfen schweben die Wohnräume wie Brücken, von der Morgensonne hin zur Abendsonne. Ein durchgehender Raum, der topographisch das Gefühl erzeugt, der Wohnraum sei eigentlich ein Aussenraum. Dies ergibt ein Gefühl von Grösse in einem an sich kleinen Raum.
Die Peripherie des Wohnraums wird topographisch bearbeitet und macht die raumbegrenzenden Elemente kommunikativ. Daher werden die raumdefinierenden Elemente nicht als Trennwände empfunden, sondern als kommunikative Protagonisten. Der Mensch wird in die Topographie der Masse mit einbezogen. Dies umfasst Programme wie Garderoben, Wohnzimmerbank bis zur Küche ... Das Badezimmer der 4½-Zimmer-Wohnung ist durch eine Schiebetür vom Gemeinschaftsraum getrennt, die den Boden nie berührt. Der Raum fließt als Kontinuum weiter – und erzeugt gleichzeitig Intimität. Der Eingang zu jeder Wohnung wird von einem massiven Betonunterzug komprimiert und damit der Moment des Eintritts erfasst. Die Betonbank, die aus der Badezimmerwand 'herauswächst‘, schafft unmittelbar am Eingang mit der Badschiebetür einen Moment des Übergangs. Der Betonboden fließt als Fragment des Gemeinschaftlichen in alle Schlafzimmer, im Schlafzimmer iniziiert die Holzfläche am Boden eine neue Ebene der Intimität. (Text: Architekt)
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