Bauwerk
Schulzentrum Gloggnitz
Dietmar Feichtinger Architectes - Gloggnitz (A) - 2019
12. August 2020 - ORTE
Der Industriestandort Gloggnitz, ein 6.000 Einwohner:innen zählendes regionales Zentrum, 80 km südwestlich von Wien, am Fuß der Rax in den Voralpen gelegen, hat sich - wie viele ländliche Gemeinden - der Problematik sterbender Ortskerne zu stellen. Um dem entgegenzuwirken, entschied sich die Kleinstadt, ihre drei bisher an unterschiedlichen Standorten untergebrachten Schulen (Volksschule, Neue Mittelschule, Sonderpädagogisches Zentrum) in der Schulgasse in einem zentralen, gemeinsamen Neubau zu konzentrieren. Um dem Neubau eine größtmögliche Präsenz im Ortszentrum zu ermöglichen, wurden zwei Bestandsgebäude abgerissen. Diese Entscheidung, ein klares Bekenntnis der Gemeinde zu Bildung und Jugend, sollte Gloggnitz auch für junge Familien attraktiver machen.
2015 schrieb die Gemeinde einen Wettbewerb für ein zeitgenössisches, zukunftsfähiges Schulzentrum aus, dessen pädagogisches Leitprinzip geprägt sein sollte vom Miteinander, vom Austausch zwischen Schüler:innen, Lehrer:innen und Eltern, sowie gegenseitiger Unterstützung und Hilfestellung.
Das Schulzentrum bietet Spezialunterrichtseinheiten: eine Musikschule, eine mit Werkbänken eingerichtete Lehrwerkstatt, eine gut ausgestattete Lehrküche, Informatik-, Physikräume und mehr. Gleichzeitig öffnet sich die Schule zur Stadt, indem sie Sportvereine aufnimmt, die Erwachsenenbildung miteinbezieht und außerschulische Veranstaltungen ermöglicht.
Der zur Gänze verglaste, zwischen Innen und Außen durchlässige, Offenheit ausstrahlende Sockel des Schulzentrums, dessen Eingang zentrumsnah im Nordwesten an einem großen öffentlichen Vorplatz liegt, wird überragt von einem auskragenden ersten Obergeschoß. Dieses bildet ein weites Vordach, das den Eingangsbereich zur witterungsgeschützten Vorzone macht, zum Übergang von öffentlichem Außen zu schulischem Innen.
Beim Betreten des Foyers fällt das tragende Element des komplexen Entwurfs ins Auge – die drei Sportbereiche in ihrem großzügig bemessenen, über 7,80 Meter hohen, einsehbaren Volumen, welche die räumliche und ideelle Mitte des quadratischen Grundrisses bilden. Oberlichtkuppeln erhellen mit natürlichem Licht diesen offenen, zentralen Bereich, der von einem filigranen, dreidimensionalen Stahlfachwerk 30 Meter weit stützenfrei überspannt wird. Die Architektur bringt dreidimensional das ambitionierte, pädagogische Programm der neuen, offenen und integrativen Schule zum Ausdruck.
Der Schwerpunkt der neuen Mittelschule liegt auf Sport. Generell ist Bewegung für alle Kinder wichtig, fördert sie doch Konzentration, Koordination und Lernvermögen auf ganzheitliche Weise. Die den unterschiedlichen Aktivitäten angepassten Räume (allgemeine Turnhalle, Gymnastiksaal, Kletterwand) durchziehen vom Untergeschoss bis zur Dachterrasse im ersten Stock alle Ebenen. Ihr Luftraum bildet das lichte Zentrum des Foyers. Gläserne Brüstungen und feine, gespannte Seilnetze als Absturzsicherungen und Ballwurfnetz lassen einen visuell durchgängigen, offenen Raum entstehen. An zwei Seiten werden die Sportbereiche von Sitztribünen hinter gläsernen Brüstungen eingefasst, dadurch Turnhalle, Gymnastiksaal und Kletterwand zur Bühne machend.
Das Schulzentrum ist klar und übersichtlich strukturiert, das Erdgeschoss den öffentlichen Bereichen vorbehalten. Beim Eingang gibt es zwei Garderoben, rund um das lichte Raumvolumen für Sport und Bewegung sind ringförmig alle Sonderklassen und Spezialunterrichtsräume angeordnet. Sie sind für externe Nutzungen vom Foyer oder den Seiteneingängen her unkompliziert zugänglich. Die Vertikalerschließung – Treppen und Lift – befinden sich in den Ecken des Gebäudes. Die als Fluchtstiegen ausgebildeten Treppen sind im Normalfall offen, im Brandfall schließen die Zugangstüren automatisch.
Sämtliche Unterrichtsräume aller drei Schultypen befinden sich auf einer gemeinsamen Ebene im ersten Stock. Ihr Zentrum bildet die hölzerne Dachterrasse mit den prismenförmigen Oberlichtlaternen auf den Raumvolumina der Sportbereiche. Sie sorgen für eine differenzierte Gliederung dieses großen, gemeinsamen Freiraums für alle, der auch als „Freiluftklasse“ genutzt werden kann. Rund um diesen offenen Hof ist das Schulzentrum nach dem Clusterprinzip organisiert: Öffenbare Klassenräume gruppieren sich um einen sogenannten „Marktplatz“, der in die offene Erschließungszone übergeht. Der Unterricht kann so in einer offenen Raumsituation unter Einbeziehung mehrerer Klassen stattfinden, alle Flächen werden zum Schauplatz für gemeinsames, Schultypen übergreifendes Lernen und Zusammenleben.
Die Lehrerbereiche befinden sich im zweiten Obergeschoß, das als schmaler Riegel der Fassade über dem Haupteingang im Nordwesten Höhe und Gewicht verleiht. Alle Räume für Lehrkörper und Direktion sind an einem transparenten Gang um eine interne Terrasse im Südosten angeordnet. (Text: Architek:innen, bearbeitet)
2015 schrieb die Gemeinde einen Wettbewerb für ein zeitgenössisches, zukunftsfähiges Schulzentrum aus, dessen pädagogisches Leitprinzip geprägt sein sollte vom Miteinander, vom Austausch zwischen Schüler:innen, Lehrer:innen und Eltern, sowie gegenseitiger Unterstützung und Hilfestellung.
Das Schulzentrum bietet Spezialunterrichtseinheiten: eine Musikschule, eine mit Werkbänken eingerichtete Lehrwerkstatt, eine gut ausgestattete Lehrküche, Informatik-, Physikräume und mehr. Gleichzeitig öffnet sich die Schule zur Stadt, indem sie Sportvereine aufnimmt, die Erwachsenenbildung miteinbezieht und außerschulische Veranstaltungen ermöglicht.
Der zur Gänze verglaste, zwischen Innen und Außen durchlässige, Offenheit ausstrahlende Sockel des Schulzentrums, dessen Eingang zentrumsnah im Nordwesten an einem großen öffentlichen Vorplatz liegt, wird überragt von einem auskragenden ersten Obergeschoß. Dieses bildet ein weites Vordach, das den Eingangsbereich zur witterungsgeschützten Vorzone macht, zum Übergang von öffentlichem Außen zu schulischem Innen.
Beim Betreten des Foyers fällt das tragende Element des komplexen Entwurfs ins Auge – die drei Sportbereiche in ihrem großzügig bemessenen, über 7,80 Meter hohen, einsehbaren Volumen, welche die räumliche und ideelle Mitte des quadratischen Grundrisses bilden. Oberlichtkuppeln erhellen mit natürlichem Licht diesen offenen, zentralen Bereich, der von einem filigranen, dreidimensionalen Stahlfachwerk 30 Meter weit stützenfrei überspannt wird. Die Architektur bringt dreidimensional das ambitionierte, pädagogische Programm der neuen, offenen und integrativen Schule zum Ausdruck.
Der Schwerpunkt der neuen Mittelschule liegt auf Sport. Generell ist Bewegung für alle Kinder wichtig, fördert sie doch Konzentration, Koordination und Lernvermögen auf ganzheitliche Weise. Die den unterschiedlichen Aktivitäten angepassten Räume (allgemeine Turnhalle, Gymnastiksaal, Kletterwand) durchziehen vom Untergeschoss bis zur Dachterrasse im ersten Stock alle Ebenen. Ihr Luftraum bildet das lichte Zentrum des Foyers. Gläserne Brüstungen und feine, gespannte Seilnetze als Absturzsicherungen und Ballwurfnetz lassen einen visuell durchgängigen, offenen Raum entstehen. An zwei Seiten werden die Sportbereiche von Sitztribünen hinter gläsernen Brüstungen eingefasst, dadurch Turnhalle, Gymnastiksaal und Kletterwand zur Bühne machend.
Das Schulzentrum ist klar und übersichtlich strukturiert, das Erdgeschoss den öffentlichen Bereichen vorbehalten. Beim Eingang gibt es zwei Garderoben, rund um das lichte Raumvolumen für Sport und Bewegung sind ringförmig alle Sonderklassen und Spezialunterrichtsräume angeordnet. Sie sind für externe Nutzungen vom Foyer oder den Seiteneingängen her unkompliziert zugänglich. Die Vertikalerschließung – Treppen und Lift – befinden sich in den Ecken des Gebäudes. Die als Fluchtstiegen ausgebildeten Treppen sind im Normalfall offen, im Brandfall schließen die Zugangstüren automatisch.
Sämtliche Unterrichtsräume aller drei Schultypen befinden sich auf einer gemeinsamen Ebene im ersten Stock. Ihr Zentrum bildet die hölzerne Dachterrasse mit den prismenförmigen Oberlichtlaternen auf den Raumvolumina der Sportbereiche. Sie sorgen für eine differenzierte Gliederung dieses großen, gemeinsamen Freiraums für alle, der auch als „Freiluftklasse“ genutzt werden kann. Rund um diesen offenen Hof ist das Schulzentrum nach dem Clusterprinzip organisiert: Öffenbare Klassenräume gruppieren sich um einen sogenannten „Marktplatz“, der in die offene Erschließungszone übergeht. Der Unterricht kann so in einer offenen Raumsituation unter Einbeziehung mehrerer Klassen stattfinden, alle Flächen werden zum Schauplatz für gemeinsames, Schultypen übergreifendes Lernen und Zusammenleben.
Die Lehrerbereiche befinden sich im zweiten Obergeschoß, das als schmaler Riegel der Fassade über dem Haupteingang im Nordwesten Höhe und Gewicht verleiht. Alle Räume für Lehrkörper und Direktion sind an einem transparenten Gang um eine interne Terrasse im Südosten angeordnet. (Text: Architek:innen, bearbeitet)
Für den Beitrag verantwortlich: ORTE architekturnetzwerk niederösterreich
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Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Stadt Gloggnitz
Tragwerksplanung
Fotografie
wettbewerb
Das Projekt ist aus dem Verfahren Neubau Schulenzentrum Gloggnitz hervorgegangen1. Rang, Gewinner
Dietmar Feichtinger Architectes
2. Rang, Preis
Eidenböck Architekten
3. Rang, Preis
Caramel architekten zt-gesellschaft m.b.H.
4. Rang, Preis
fasch & fuchs ZT GmbH
5. Rang, Preis
F+P ARCHITEKTEN ZT GMBH, SHIBUKAWA EDER Architects ZT GmbH
6. Rang, Preis
riccione architekten, Reiulf Ramstad Architects, Helga Flotzinger
7. Rang, Preis
Dietrich | Untertrifaller Architekten ZT GmbH, Schluder Architektur ZT GmbH
8. Rang, Preis
MIA Mitteregger Architektur, Hahnco ZT GmbH
1. Nachrücker auf Preise
AllesWirdGut Architektur ZT GmbH
2. Nachrücker auf Preise
Schenker Salvi Weber Architekten ZT GmbH
3. Nachrücker auf Preise
PLOV Architekten ZT GmbH
4. Nachrücker auf Preise
g.o.y.a. ZT GmbH
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NMPB Architekten ZT GmbH
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urmannArchitekten, Heinrich Radler
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pfeil architekten - ZT GmbH
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MEGATABS architekten ZT GmbH
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otmarhasler-architektur ZT GmbH
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DIN A4 Architektur ZT GmbH
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Atelier Thomas Pucher ZT GmbH
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Franz Kneidinger, Architekturbüro | Klinglmüller ZT KG
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Architektur Consult ZT GmbH
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Wulf & Partner Freie Architekten BDA
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Zinterl Architekten ZT GmbH, ZT Arquitectos LDA
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TREUSCH architecture ZT GMBH
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syntax architektur zt gmbh, Vasko + Partner, Ingenieure, Ziviltech. für Bauwesen und Verfahrenstechnik Ges.m.b.H.
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Architects Collective ZT-GmbH
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Wolfgang Weidinger ZT GmbH
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kub a / Karl und Bremhorst Architekten
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Werner Bauböck
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atelier 23 architekten zt gmbh, Martin Kohlbauer ZT GmbH
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Connie Herzog, MES Real Estate Services GmbH
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BME Baumanagement ZT GmbH, Wien Süd Projektentwicklungs GmbH
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Architekt Strixner ZT GmbH
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Silbermayr Welzl Architekten ZT GmbH
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archipel architektur + kommunikation
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Architekten Loudon, Habeler & Kirchweger Ziviltechniker Gesellschaft mbH
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site.at Bau- und Projektmanagement GmbH
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PASD Architekten