Bauwerk

Orientierungssystem auf der Kunstmeile Krems
Ulrich Huhs - Krems an der Donau (A) - 2019
Orientierungssystem auf der Kunstmeile Krems, Foto: Hertha Hurnaus
Orientierungssystem auf der Kunstmeile Krems, Foto: Hertha Hurnaus
6. November 2020 - ORTE
Um dem Kulturstandort der Kunstmeile Krems sichtbarer im Stadtraum zu positionieren entwickelten die Gestalterinnen Gabriele Lenz und Elena Henrich von lenz + henrich gestalterinnen gemeinsam mit Architekt Ulrich Huhs im Auftrag der Kunstmeile Krems Betriebsges.m.b.H. ein Orientierungssystem, das Bezug nimmt auf die topografischen und kulturellen Spezifika der Stadt und der Welterberegion Wachau. Anknüpfend an die wichtigsten Ankunftsorte der Besucher:innen, den Bahnhof und die Schiffstation an der Donau erstreckt es sich vom Dominikanerplatz im Stadtkern von Krems bis zum Minoritenplatz in der mittelalterlichen Altstadt von Stein.

Leitmotiv für die Formgebung waren die Ecksteine, die in vielfältiger Form typisch für die Fassadengliederungen der Altstadthäuser von Krems und Stein sind. Die schlanken Stelen bilden eine eigenständige Informationsstruktur im Stadtbild, die auf verschiedene Ebenen der Wahrnehmung Rücksicht nimmt: Aus der Entfernung und in Bewegung wahrnehmbar markiert die Beschriftung auf der Krone der Stele den jeweiligen Standort und verweist auf die Hauptzielrichtungen im Stadtraum; aus der Nähe informieren Text und Plan auf dem Stelenkörper über die Ziele im Detail. Je nach Standort und anzubringender Information variiert die Kombination der Einzelelemente.

Bedacht darauf, den öffentlichen Raum visuell nicht zu verschmutzen, hebt sich das Informationssystem in hochwertiger Ausführung und dezenter Farbgebung von den Verkehrs- und Geschäftsbeschilderungen ab. In einer kultivierten Sprache und einer wieder erkennbaren, eigenständigen Form, die nicht mit den Hauptdarsteller:innen der Stadt – den Baudenkmälern und der Landschaft – in Konkurrenz tritt, schafft es konzentrierte Aufmerksamkeit für die Kulturinstitutionen der Kunstmeile Krems. Die beige, mit Glitzerpartikeln angereicherte Farbe nimmt Bezug auf das Licht und die Bodenbeschaffenheit – Sand und Löss – der Region. Je nach Witterung und Sonnenstand und abhängig von der Bewegung der Betrachter:innen im Raum changiert die Oberfläche, was ebenso zu einem sich stets subtil verändernden, lebendigen Erscheinungsbild beiträgt wie der Schattenwurf der kubisch bekrönten Stelen. (Text: Gestalter:innen, bearbeitet)

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Für den Beitrag verantwortlich: ORTE architekturnetzwerk niederösterreich

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