Bauwerk
Steg an der Monikapforte
HALLE 1 - Salzburg (A) - 2019
5. November 2020 - Initiative Architektur
Unter Fürsterzbischof Paris Graf Lodron wurde 1638 als Ergänzung und Verstärkung der Verteidigungsanlagen die Monikapforte im Bereich von Mülln an der Nordflanke des Mönchsberg errichtet. 1895 wurde eine Straße von Mülln auf den Mönchsberg mit dem Sperrbogen der Monikapforte gleichsam als Nadelöhr erbaut. Durch erforderlichen Zustellverkehr entstanden Beschädigungen an diesem Baudenkmal.
Als 2003 der Bau für das Museum der Moderne am Mönchsberg startete, errichtete man für den Baustellenverkehr zur Umgehung dieser Engstelle eine Behelfsbrücke aus Holz. Diese wurde nicht nur für den Bau des Museums verwendet, sondern auch für die Generalsanierung des Schlosses Mönchstein. Neben diesen zwei großen Gebäuden befinden sich auch noch weitere Bauten, welche in Notfällen für größere Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr erreichbar sein sollten. Daraus ergab sich der Grund für eine gestalterisch hochwertige und dauerhafte Lösung. 2007 wurde für die neue Brücke ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben. Das Architekturbüro HALLE 1 mit den Architekten Dipl.-Ing. Heinz Lang und Dipl.-Ing. Gerhard Sailer sowie der Statiker Dipl.-Ing. Gerhard Heinrich konnten den Wettbewerb mit ihrem Projektentwurf für sich entscheiden.
Im November 2018 konnte schließlich die Behelfsbrücke abgebaut werden, um so Platz für einen neuen Steg zu schaffen, der zwischen Ende Juli 2018 und Frühjahr 2019 errichtet wurde. Mit einer Länge von 16 Metern liegt dieser mit seinem nördlichen Rand an der Knickkante der Wehrmauer. Dieses deutliche Wegrücken von der Pforte gewährleistet nicht nur eine dem Denkmal angemessene Distanz und seine Freistellung, es ermöglicht auch eine Harmonisierung der Straßenführung. Die Herausforderung dabei war, dass die alten Wehrmauern nicht belastet werden dürfen. Dafür wurden in den Fels Pfähle gebohrt, auf welchen die Brücke ca. 10 Zentimeter von der Mauer entfernt schwebend aufliegt.
In Erscheinung treten lediglich ein statisch reduzierter Brückenquerschnitt in kristalliner Form aus geschliffenem Ortbeton, zwei Brückenkopfelemente aus Ortbeton mit gestockten bzw. gespitzten Oberflächen und einem aufgesetzten Stahlgeländer. Der neue Steg soll dadurch mit den Oberflächen des Bestandes harmonieren und sich dennoch als neues Bauwerk klar definieren. Das Brückengeländer besteht aus Randbalken, Rundrohrstehern, einem oberen Durchzug als Handlauf und drei horizontalen Verbindungsstäben, in Anlehnung zu den begleitenden Geländer-Konstruktionen, der auf den Mönchsberg führenden Straße. Als Absicherung dient eine Niro-Seilnetzbespannung, welche fahrbahnseitig montiert wurde. Die gesamte Nirokonstruktion wurde in brünierter Oberflächenbehandlung ausgeführt. Auf jegliche weitere Gestaltungselemente, die sich nicht aus dem unmittelbaren Bedarf ergeben, wurde verzichtet. (Text: Roman Höllbacher)
Als 2003 der Bau für das Museum der Moderne am Mönchsberg startete, errichtete man für den Baustellenverkehr zur Umgehung dieser Engstelle eine Behelfsbrücke aus Holz. Diese wurde nicht nur für den Bau des Museums verwendet, sondern auch für die Generalsanierung des Schlosses Mönchstein. Neben diesen zwei großen Gebäuden befinden sich auch noch weitere Bauten, welche in Notfällen für größere Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr erreichbar sein sollten. Daraus ergab sich der Grund für eine gestalterisch hochwertige und dauerhafte Lösung. 2007 wurde für die neue Brücke ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben. Das Architekturbüro HALLE 1 mit den Architekten Dipl.-Ing. Heinz Lang und Dipl.-Ing. Gerhard Sailer sowie der Statiker Dipl.-Ing. Gerhard Heinrich konnten den Wettbewerb mit ihrem Projektentwurf für sich entscheiden.
Im November 2018 konnte schließlich die Behelfsbrücke abgebaut werden, um so Platz für einen neuen Steg zu schaffen, der zwischen Ende Juli 2018 und Frühjahr 2019 errichtet wurde. Mit einer Länge von 16 Metern liegt dieser mit seinem nördlichen Rand an der Knickkante der Wehrmauer. Dieses deutliche Wegrücken von der Pforte gewährleistet nicht nur eine dem Denkmal angemessene Distanz und seine Freistellung, es ermöglicht auch eine Harmonisierung der Straßenführung. Die Herausforderung dabei war, dass die alten Wehrmauern nicht belastet werden dürfen. Dafür wurden in den Fels Pfähle gebohrt, auf welchen die Brücke ca. 10 Zentimeter von der Mauer entfernt schwebend aufliegt.
In Erscheinung treten lediglich ein statisch reduzierter Brückenquerschnitt in kristalliner Form aus geschliffenem Ortbeton, zwei Brückenkopfelemente aus Ortbeton mit gestockten bzw. gespitzten Oberflächen und einem aufgesetzten Stahlgeländer. Der neue Steg soll dadurch mit den Oberflächen des Bestandes harmonieren und sich dennoch als neues Bauwerk klar definieren. Das Brückengeländer besteht aus Randbalken, Rundrohrstehern, einem oberen Durchzug als Handlauf und drei horizontalen Verbindungsstäben, in Anlehnung zu den begleitenden Geländer-Konstruktionen, der auf den Mönchsberg führenden Straße. Als Absicherung dient eine Niro-Seilnetzbespannung, welche fahrbahnseitig montiert wurde. Die gesamte Nirokonstruktion wurde in brünierter Oberflächenbehandlung ausgeführt. Auf jegliche weitere Gestaltungselemente, die sich nicht aus dem unmittelbaren Bedarf ergeben, wurde verzichtet. (Text: Roman Höllbacher)
Für den Beitrag verantwortlich: Initiative Architektur
Ansprechpartner:in für diese Seite: Clara Kanz
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