Ein Haus, das sich in Morphologie und Kontext der regionalen, traditionellen Satteldachhäuser gediegen einfügt, und doch mit seinem Schornstein als typologische Transformation eher in Dialog mit der Kirche aus dem 16. Jahrhundert tritt. Das scharf geschnittene Volumen bezieht sich aber mit seiner Fassade aus dunkel geölten Lärchenbrettern, die auch über das Dach gezogen werden, sehr wohl auf die angrenzende Scheune. Der Schornstein ist das dominierende Element, er schiebt den First des Satteldachs auseinander, sodass durch den verglasten Spalt über die gesamte Länge des Hauses das Licht einfällt. Gleichzeitig bildet der Kamin mit dem multifunktionalen Holzofen das Zentrum im Inneren. Einbaumöbel aus geöltem Eichenholz, mit tiefen, „bewohnbaren“ Fensternischen, lassen eine zweite Schicht entstehen, die von Stau- und Lagerräumen bis zu Küchenschränken alles integriert. Das Spiel mit den Splittleveln zoniert ebenfalls gekonnt Rückzugsräume wie Schlafzimmer, Bad und lässt das Haus als großes, lichtdurchflutetes Raumgefüge erleben. Zudem ist es sehr reizvoll, wie die Dachkonstruktion aus Stahlbeton mit dem sichtbaren Abdruck der Holzschalung die Textur der inneren Hülle fortsetzt. (Text: Martina Pfeifer Steiner)