Am Fuße des Schlossbergs, direkt am Murkai, zwischen Fels und Fluss, liegt das 400 Jahre alte Gebäude, das nun mit 21 Zimmern als Hotel revitalisiert wurde. Naturstein und Holz bilden den Tenor, Kunst und Designobjekte ergänzen das klar gehaltene Interieur. Terrassen mit Blick auf die Altstadt und ein Outdoor-Pool umgeben von Felsen, machen das Kai 36 zum exklusiven Beherbergungsort in Graz. Das Besondere dieses Ensembles liegt in der komplex, verwinkelten Konfiguration der gewachsenen Struktur mit den zeitgenössischen Interventionen. Der unverwechselbare Charakter sollte erhalten bleiben, Schützenswertes restauriert und eine hochwertige Nutzung ermöglicht werden. Die Intervention ist von der Auseinandersetzung mit den einzelnen Elementen bestimmt: Haupthaus, Nebenbauten, neue Volumen und Dachlandschaft.

Im Gegensatz zum Haupthaus mit seinem charakteristischen Schopfwalmgiebel, waren die Dächer der Nebengebäude nicht schützenswert. Sie wurden ausgebaut und mit eigens entwickelten Y-Dächern ergänzt. Die Bestandskörper sind nun bis zur ursprünglichen Tragstruktur entkernt, das Gebälk im Dachraum freigelegt und die Fassade mit Kalkputz sowie dem neu gefertigten Holzkastenfenstern zu ihrer ursprünglichen Optik zurückgeführt. Die drei monolithischen Ausbauten der Nebengebäude in Holzkonstruktion stehen in Verbindung mit dem einheitlich gewählten Material für Wand und Kupferdach im Kontrast zu Bestand und Umgebung. Im Innenraum ergibt sich die Materialisierung mit Restbeständen von Naturstein, unbehandeltem Holz und Glas aus dem spezifischen Ort. (Text: Architektin, bearbeitet)