Bauwerk
UNH2.0 Generalsanierung und Zubau
Atelier d’architecture Chaix & Morel et associés, CA Pichler ZT GmbH - Wien (A) - 2019
5. Mai 2021 - Az W
Wie man problematische Großstrukturen der 1960er und 1970er Jahre so transformiert, dass neue Raumqualitäten entstehen, zeigte in den vergangenen Jahren vor allem die französische Architektur mit ihrer Offenheit für konstruktive und soziale Innovation. Nun hat auch Wien ein solches Anschauungsbeispiel. Chaix & Morel et Associés Architekten aus Paris mit Christian Anton Pichler als Partner-Architekten vor Ort haben nach gewonnenem Wettbewerb die Zentrale des Dachverbandes der österreichischen Sozialversicherungen nahe dem Rochusmarkt adaptiert.
Die SV-Zentrale war 1975 im ehemaligen Garten von Margaret Stonborough-Wittgenstein als Hochhaus-Scheibe samt siebengeschoßigem Riegel errichtet worden, mit braun-verspiegeltem Glas, hermetisch verschlossen zur Stadt. Das Haus Wittgenstein selbst stand knapp vor dem Abbruch, hatte doch das Denkmalamt den Bau zunächst für nicht denkmalwürdig erklärt – bezeichnend für das Bewusstsein gegenüber der Moderne in Wien.
Mittel der Moderne – Glas, Stahl, konstruktive Transparenz, räumliche Offenheit – sind es nun, die den Bestand der 1970er Jahre verwandeln. Die grundlegende Entscheidung war die Öffnung des Baus zur Stadt. Der Riegel zur Kundmanngasse wurde abgetragen und machte Platz für einen neuen öffentlichen Raum. Die Neubau-Quadern für die Eingangs- und Erschließungszonen, für ein Seminarzentrum und ein Café-Restaurant sind transparent und als einladende Geste zur Stadt um die neue Platzlandschaft gruppiert. In ihrem Maßstab dialogisieren die Volumina mit dem Haus Wittgenstein. Ein von den Architekten als beste ökologische Lösung favorisierter Dachgarten auf dem Kubus des Seminarzentrums wich in der Ausführung Solarpaneelen.
Eine gläserne Doppelfassade lässt das im Zug der Sanierung bis auf die Skelettkonstruktion entkernte Hochhaus nun erstrahlen und bildet eine effiziente Klimahülle. Licht ist das verwandelnde Element: in den großzügigen neuen Innenräumen und reflektorisch für den umgebenden Stadtraum. Das reizvoll heterogene Quartier hat ein neues Zentrum. (Text: Maria Welzig)
Die SV-Zentrale war 1975 im ehemaligen Garten von Margaret Stonborough-Wittgenstein als Hochhaus-Scheibe samt siebengeschoßigem Riegel errichtet worden, mit braun-verspiegeltem Glas, hermetisch verschlossen zur Stadt. Das Haus Wittgenstein selbst stand knapp vor dem Abbruch, hatte doch das Denkmalamt den Bau zunächst für nicht denkmalwürdig erklärt – bezeichnend für das Bewusstsein gegenüber der Moderne in Wien.
Mittel der Moderne – Glas, Stahl, konstruktive Transparenz, räumliche Offenheit – sind es nun, die den Bestand der 1970er Jahre verwandeln. Die grundlegende Entscheidung war die Öffnung des Baus zur Stadt. Der Riegel zur Kundmanngasse wurde abgetragen und machte Platz für einen neuen öffentlichen Raum. Die Neubau-Quadern für die Eingangs- und Erschließungszonen, für ein Seminarzentrum und ein Café-Restaurant sind transparent und als einladende Geste zur Stadt um die neue Platzlandschaft gruppiert. In ihrem Maßstab dialogisieren die Volumina mit dem Haus Wittgenstein. Ein von den Architekten als beste ökologische Lösung favorisierter Dachgarten auf dem Kubus des Seminarzentrums wich in der Ausführung Solarpaneelen.
Eine gläserne Doppelfassade lässt das im Zug der Sanierung bis auf die Skelettkonstruktion entkernte Hochhaus nun erstrahlen und bildet eine effiziente Klimahülle. Licht ist das verwandelnde Element: in den großzügigen neuen Innenräumen und reflektorisch für den umgebenden Stadtraum. Das reizvoll heterogene Quartier hat ein neues Zentrum. (Text: Maria Welzig)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Dachverband der österreichischen Sozialversicherungen
Tragwerksplanung
Landschaftsarchitektur
Kunst am Bau
Michael Kienzer
Fotografie
wettbewerb
Das Projekt ist aus dem Verfahren Unser neues Haus 2019 hervorgegangen1. Rang, Gewinner
Atelier du0027architecture Chaix & Morel + Associés
2. Rang, Preis
kub a / Karl und Bremhorst Architekten
3. Rang, Preis
NMPB Architekten ZT GmbH
4. Rang, Preis
Zechner & Zechner ZT GmbH, Werner Consult ZT GmbH
2. Stufe
Karl Langer
2. Stufe
Martin Treberspurg, Ernst Giselbrecht, Rinderer & Partner ZT KEG
2. Stufe
frediani-gasser architettura ZT-GmbH
2. Stufe
Gerhard Kratochwil, Reinhardt Gallister
2. Stufe
Architekt Strixner ZT GmbH
2. Stufe
Architekt Krischanitz ZT GmbH
2. Stufe
LOVE architecture and urbanism ZT GmbH
2. Stufe
trafo Kirchmayr & Nöbauer GesbR, Koll Architekten
2. Stufe
schneider+schumacher Architekten ZT GmbH
2. Stufe
HOLODECK architects ZT GmbH