Bauwerk
Pflanzplanung Landesgartenschau Aigen Schlägl
Marlis Rief, Sabine Plenk, Barbara Brandstätter - Aigen Schlägl (A) - 2019
25. März 2021 - next.land
Welche Pflanzkonzepte soll die BIO.GARTEN.EDEN, die erste biologisch zertifizierte Gartenschau Österreichs, präsentieren? Wie kann man die Ideologie des Bio-Landbaus mit den Ansprüchen einer Gartenschau vereinbaren und auf dem Gelände des Stiftes Aigen-Schlägl/OÖ. nachhaltig entwickeln? Diese Fragestellungen standen am Anfang des Projektes im Mai 2017. Die Bearbeitung der extensiven Pflanzplanung im oberen Mühlviertel/OÖ. verlief Hand in Hand mit der gestalterischen Gesamtkonzeption durch das Berliner Büro ST raum a, welches den Wettbewerb 2016 für sich entscheiden konnte. Das Projekt BIO.GARTEN.EDEN steckte hohe Ansprüche in eine Region, die mit der ersten Bio-Landwirtschaftsschule früh Maßstäbe gesetzt hat.
Das raue Klima, unterschiedliche Standortbedingungen rund um das Stift, der Anspruch an biologische Herkunft und das Kreislaufdenken in der Pflanzenkultur bildeten den Rahmen für gestalterische Interventionen im Gartenschaugelände.
Der Begriff BIO wird dabei nach eigenen Kriterien weiter gedacht:
Inhaltlich wesentlich ist neben der fachlichen Konzeption die Vermittlung eines erweiterten Pflanzenverständnisses im Umgang mit heimischen Arten, der Austausch von altem und neuem Wissen und der Fokus auf eine standort- und klimagerechte Pflanzenauswahl. Atmosphärisch greifbar kann der Begriff in der gestalterischen Verbindung von Nützlichen mit Schönem werden, im Dialog zwischen Vertrautem und Neuem – in der Vielfalt, dem Thematisieren von Wachsen, Blühen und Reifen und der sensiblen Bezugnahme zum Ort.
Über fünf Monate hinweg – der Laufzeit der Gartenschau - entstanden in sieben unterschiedlichen Landschaftsräumen dynamische Pflanzbilder mit einer Gesamtfläche von ca. 2.000 m². Der umgebende Raum wird durch die maßgeschneiderten Pflanzungen, ihre Artenzusammensetzung und Gewichtung, die Höhenstaffelung und Farbgestaltung gestalterisch einbezogen, funktional ausgekleidet und akzentuiert.
Standorte/Pflanzthemen:
Aigener Schatten: Mischpflanzung mit Wildstauden im tiefen Baumschatten
Wiesengärten: Von der Wirtschaftswiese in den Garten – Pflanzbilder spielen in einer dreiteiligen Pflanzstruktur mit der Kombination von traditionellen Bauerngartenpflanzen, modernen Auslesen/Züchtungen und Wildarten
Bauerngarten: Wissenspool und Strohballengarten
Pflanzkabinett und Wiesenzauber: Vor dem Hintergrund der naturfernen Fichtenmonokultur werden Pflanzenraritäten in Szene gesetzt, Doldenblütler überzeichnen die Waldrandatmosphäre.
Wiesen im Zoom: Dreiteilige modular aufgebaute Mischpflanzung entlang des Serpentinenweges mit Wildarten und Attraktoren, die die Blütenwirkung herauszoomen - vor dem Hintergrund der anschließenden Wiesen- und Flusslandschaft.
Wildbienengärten: Wesentliche Futterpflanzen, Strukturmaterialien und Substrate in drei Inseln gefasst begleiten die bestehende Feldgehölzzeile, Pflanzgut durchgehend von REWISA.
Flussperlmuschel: Die geplante Gruppenpflanzung in irisierenden Perlmutt-Farben wurde von den Winterhochwässern weggeschwemmt, eine einfache mit Sommerblumen durchwobene Gräserpflanzung bildet den Vordergrund des flussbegleitenden Gehölzsaumes.
Die Flächen gehen nach der Gartenschau in eine dauerhafte Nutzung über, sie bieten Gelegenheit für wissenschaftliche Beobachtungen über mehrere Jahre hinweg. Kenntnisse um den Einsatz von standortgerechten Wildstauden und regionalen Sorten sind für Bewohner:innen und Gemeinden oft neu und zeigen Alternativen auf. Erfahrungen im pflegeextensiven Management von Pflanzenkombinationen bilden wesentliche Bausteine zur nachhaltigen und effizienten Pflanzenverwendung. (Text: Landschaftsarchitektin)
Das raue Klima, unterschiedliche Standortbedingungen rund um das Stift, der Anspruch an biologische Herkunft und das Kreislaufdenken in der Pflanzenkultur bildeten den Rahmen für gestalterische Interventionen im Gartenschaugelände.
Der Begriff BIO wird dabei nach eigenen Kriterien weiter gedacht:
Inhaltlich wesentlich ist neben der fachlichen Konzeption die Vermittlung eines erweiterten Pflanzenverständnisses im Umgang mit heimischen Arten, der Austausch von altem und neuem Wissen und der Fokus auf eine standort- und klimagerechte Pflanzenauswahl. Atmosphärisch greifbar kann der Begriff in der gestalterischen Verbindung von Nützlichen mit Schönem werden, im Dialog zwischen Vertrautem und Neuem – in der Vielfalt, dem Thematisieren von Wachsen, Blühen und Reifen und der sensiblen Bezugnahme zum Ort.
Über fünf Monate hinweg – der Laufzeit der Gartenschau - entstanden in sieben unterschiedlichen Landschaftsräumen dynamische Pflanzbilder mit einer Gesamtfläche von ca. 2.000 m². Der umgebende Raum wird durch die maßgeschneiderten Pflanzungen, ihre Artenzusammensetzung und Gewichtung, die Höhenstaffelung und Farbgestaltung gestalterisch einbezogen, funktional ausgekleidet und akzentuiert.
Standorte/Pflanzthemen:
Aigener Schatten: Mischpflanzung mit Wildstauden im tiefen Baumschatten
Wiesengärten: Von der Wirtschaftswiese in den Garten – Pflanzbilder spielen in einer dreiteiligen Pflanzstruktur mit der Kombination von traditionellen Bauerngartenpflanzen, modernen Auslesen/Züchtungen und Wildarten
Bauerngarten: Wissenspool und Strohballengarten
Pflanzkabinett und Wiesenzauber: Vor dem Hintergrund der naturfernen Fichtenmonokultur werden Pflanzenraritäten in Szene gesetzt, Doldenblütler überzeichnen die Waldrandatmosphäre.
Wiesen im Zoom: Dreiteilige modular aufgebaute Mischpflanzung entlang des Serpentinenweges mit Wildarten und Attraktoren, die die Blütenwirkung herauszoomen - vor dem Hintergrund der anschließenden Wiesen- und Flusslandschaft.
Wildbienengärten: Wesentliche Futterpflanzen, Strukturmaterialien und Substrate in drei Inseln gefasst begleiten die bestehende Feldgehölzzeile, Pflanzgut durchgehend von REWISA.
Flussperlmuschel: Die geplante Gruppenpflanzung in irisierenden Perlmutt-Farben wurde von den Winterhochwässern weggeschwemmt, eine einfache mit Sommerblumen durchwobene Gräserpflanzung bildet den Vordergrund des flussbegleitenden Gehölzsaumes.
Die Flächen gehen nach der Gartenschau in eine dauerhafte Nutzung über, sie bieten Gelegenheit für wissenschaftliche Beobachtungen über mehrere Jahre hinweg. Kenntnisse um den Einsatz von standortgerechten Wildstauden und regionalen Sorten sind für Bewohner:innen und Gemeinden oft neu und zeigen Alternativen auf. Erfahrungen im pflegeextensiven Management von Pflanzenkombinationen bilden wesentliche Bausteine zur nachhaltigen und effizienten Pflanzenverwendung. (Text: Landschaftsarchitektin)
Für den Beitrag verantwortlich: next.land
Ansprechpartner:in für diese Seite: Sekretariat ÖGLA
Akteure
LandschaftsarchitekturBauherrschaft
Landesgartenschau Aigen-Schlägl GmbH