Bauwerk
FEHRA Bildungsraum, VS und NMS Rappottenstein
Forschungsprojekt FEHRA Bildungsraum - Rappottenstein (A) - 2019
21. Juli 2021 - ORTE
Die Realisierung des FEHRA Bildungsraumes für die VS und NMS Rappottenstein ist das Resultat einer forschungsgeleiteten Lehre, d. h. eines Masterentwerfens an der TU Wien. Begleitet wurde die gesamte Planung, Grundlagenerstellung und Umsetzung von einem Forschungsprojekt zum Thema „Adaptierung von Bestandsschulbauten unter Berücksichtigung zeitgenössischer Herausforderungen im Bildungsbereich“.
Räumliche Defizite zur Ausübung des individuellen pädagogischen Konzeptes, das sich nach dem Marchtaler Plan richtet und das an der VS und NMS Rappottenstein seit vielen Jahren gelebt wird, die Sichtbarmachung des schulischen Themenschwerpunktes „Wald und Holz“ sowie der Wunsch nach einer sicheren und gesunden Lehr-, Lern und Lebensumgebung, die mithilfe von Betrieben der näheren Umgebung umgesetzt werden sollte, waren Ausgangspunkte für den Entwurf. Auch bestand der Wunsch, diesen Raum für die Gemeinde zu öffnen.
Unverhandelbare Vorgabe war die Verwendung von lokalem FEHRA Holz.
Der 150m² umfassende Teilbereich der Schule, der ehemals zwei Klassen beherbergte und ein Gangstück umfasste, befindet sich im ersten Stock der in den Hang gebauten Schule und bietet nach dem Umbau einen direkten Zugang zum Schulhof und Schulgarten an der höher gelegenen Südseite der Schule. Der Raum wird von drei Seiten belichtet (O, S, W) und lediglich durch vier Säulen gegliedert.
Die Raumeinteilung der Musterklasse gliedert sich in zwei Teile: in einen großen offenen Raum, flexibel einsetzbar, rasch geteilt durch ein Vorhangsystem, gemeinschaftlich nutzbar sowie in einen kleineren geschützten Teil, verstanden als „Baumhaus“ und Rückzugsmöglichkeit, individuell bespielbar.
Das Baumhaus bietet neue Aus- und Überblicke auf Ebenen in drei unterschiedlichen Höhen. Die an der nördlichen Schmalseite des Raumes befindliche höchste Plattform überdeckt die Eingangssituation. Über zwei versteckte Stiegen kann dieser Beobachtungsplatz erschlossen werden. Das Baumhaus war ausdrücklicher Wunsch der Schüler:innen. Auch eine Bildschirm-freie Klasse, dafür eine grüne Kreidetafel waren Wünsche der Schüler:innen, ebenso wie die Reduktion von grellen Farben. Die Kinder wünschten sich Naturmaterialien und ruhige Farben.
Die Anforderung der Pädagogik und die Wünsche der Nutzer:innen zogen die Entwicklung von neuen Schulmöbeln aus Holz nach sich: einerseits flexible Tisch-Hocker-Kombinationen (aus Gründen der Flexibilität Einzeltische), andererseits Boxen als Raumteiler und/oder Rückzugsmöglichkeit. Den Vorgaben folgend wurden drei neue Schulmöbel entworfen: Hocker (eine Größe), Tische (FEHRA-Nest, ausgeführt in Schulgroße 5 und 6) und „Strandkörbe“, d. s. Boxen, die als Sitzgelegenheit und Rückzugsmöglichkeit dienen. Die Besonderheit der FEHRA-Nester liegt darin, dass die Tische an der Innenseite mit Schafwollteppich ausgelegt sind und gekippt wie aufgestellt als Sitznischen benutzt werden können.
Gelochte Wandverkleidungen aus FEHRA-Holz sowie die Deckenverkleidung mit Holzlamellen verbessern die Akustik des Raumes. Die Vorgabe von Seiten der Schulleitung war ausdrücklich die Verwendung des heimischen Holzes der FEHRA. Die architektonische, räumliche wie materielle Konzeption der Klasse erfolgte vom ersten Konzept bis zur Detailplanung in enger Kooperation mit den ortsansässigen Firmen und deren Erfahrungen mit FEHRA-Holz.
Die Raumanalyse der Räumlichkeiten der Musterklasse, die Belichtungsmessungen und die Modellsimulationen im Tageslichtlabor ergaben, dass neben der architektonischen Ausformulierung von vergrößerten Fensterlaibungen, Nischenbildung an der Südfassade und der Errichtung eines Vordaches, weitere Maßnahmen getroffen werden müssen, um Blendungen, Kontrastbildungen und eine Überwärmung des Raumes durch Sonnenlichteintrag zu minimieren. (Text: Architekt:innen)
Räumliche Defizite zur Ausübung des individuellen pädagogischen Konzeptes, das sich nach dem Marchtaler Plan richtet und das an der VS und NMS Rappottenstein seit vielen Jahren gelebt wird, die Sichtbarmachung des schulischen Themenschwerpunktes „Wald und Holz“ sowie der Wunsch nach einer sicheren und gesunden Lehr-, Lern und Lebensumgebung, die mithilfe von Betrieben der näheren Umgebung umgesetzt werden sollte, waren Ausgangspunkte für den Entwurf. Auch bestand der Wunsch, diesen Raum für die Gemeinde zu öffnen.
Unverhandelbare Vorgabe war die Verwendung von lokalem FEHRA Holz.
Der 150m² umfassende Teilbereich der Schule, der ehemals zwei Klassen beherbergte und ein Gangstück umfasste, befindet sich im ersten Stock der in den Hang gebauten Schule und bietet nach dem Umbau einen direkten Zugang zum Schulhof und Schulgarten an der höher gelegenen Südseite der Schule. Der Raum wird von drei Seiten belichtet (O, S, W) und lediglich durch vier Säulen gegliedert.
Die Raumeinteilung der Musterklasse gliedert sich in zwei Teile: in einen großen offenen Raum, flexibel einsetzbar, rasch geteilt durch ein Vorhangsystem, gemeinschaftlich nutzbar sowie in einen kleineren geschützten Teil, verstanden als „Baumhaus“ und Rückzugsmöglichkeit, individuell bespielbar.
Das Baumhaus bietet neue Aus- und Überblicke auf Ebenen in drei unterschiedlichen Höhen. Die an der nördlichen Schmalseite des Raumes befindliche höchste Plattform überdeckt die Eingangssituation. Über zwei versteckte Stiegen kann dieser Beobachtungsplatz erschlossen werden. Das Baumhaus war ausdrücklicher Wunsch der Schüler:innen. Auch eine Bildschirm-freie Klasse, dafür eine grüne Kreidetafel waren Wünsche der Schüler:innen, ebenso wie die Reduktion von grellen Farben. Die Kinder wünschten sich Naturmaterialien und ruhige Farben.
Die Anforderung der Pädagogik und die Wünsche der Nutzer:innen zogen die Entwicklung von neuen Schulmöbeln aus Holz nach sich: einerseits flexible Tisch-Hocker-Kombinationen (aus Gründen der Flexibilität Einzeltische), andererseits Boxen als Raumteiler und/oder Rückzugsmöglichkeit. Den Vorgaben folgend wurden drei neue Schulmöbel entworfen: Hocker (eine Größe), Tische (FEHRA-Nest, ausgeführt in Schulgroße 5 und 6) und „Strandkörbe“, d. s. Boxen, die als Sitzgelegenheit und Rückzugsmöglichkeit dienen. Die Besonderheit der FEHRA-Nester liegt darin, dass die Tische an der Innenseite mit Schafwollteppich ausgelegt sind und gekippt wie aufgestellt als Sitznischen benutzt werden können.
Gelochte Wandverkleidungen aus FEHRA-Holz sowie die Deckenverkleidung mit Holzlamellen verbessern die Akustik des Raumes. Die Vorgabe von Seiten der Schulleitung war ausdrücklich die Verwendung des heimischen Holzes der FEHRA. Die architektonische, räumliche wie materielle Konzeption der Klasse erfolgte vom ersten Konzept bis zur Detailplanung in enger Kooperation mit den ortsansässigen Firmen und deren Erfahrungen mit FEHRA-Holz.
Die Raumanalyse der Räumlichkeiten der Musterklasse, die Belichtungsmessungen und die Modellsimulationen im Tageslichtlabor ergaben, dass neben der architektonischen Ausformulierung von vergrößerten Fensterlaibungen, Nischenbildung an der Südfassade und der Errichtung eines Vordaches, weitere Maßnahmen getroffen werden müssen, um Blendungen, Kontrastbildungen und eine Überwärmung des Raumes durch Sonnenlichteintrag zu minimieren. (Text: Architekt:innen)
Für den Beitrag verantwortlich: ORTE architekturnetzwerk niederösterreich
Ansprechpartner:in für diese Seite: Heidrun Schlögl
Akteure
ArchitekturForschungsprojekt FEHRA Bildungsraum
Bauherrschaft
Gemeinde Rappottenstein / VS und NMS Rappottenstein