Bauwerk
Atelierhaus C21
Werner Neuwirth - Wien (A) - 2021
28. September 2021 - newroom
Das Sonnwendviertel ist das zentrumsnahste Stadtentwicklungsgebiet am Wiener Hauptbahnhof. Die Parzelle C21 mit gewerblicher Widmung am östlichen Rand den Geleisen entlang liegend blieb unbeachtet und somit übrig. Das Konzept schafft einfach Raum – ohne vorgezeichnete Nutzung, ohne Teilung in Verhaltensabschnitte, frei vernetzbar zu beliebigen Raumgeweben. Das funktioniert durch ein über die Geschoße gespiegeltes Raummuster welches Einheiten mit freibleibenden Lufträumen (Raumhöhe 5,76 Meter) und kleinere dazwischen eingeschobene (2,70 Meter hoch, 40 m²) konfiguriert. Alle drei Typen in Größen von 40–120 m² sind autonom – mit Sanitärmodul inklusive raumseitigem Anschluss für eine kleine Küche – und können mit angrenzenden Einheiten horizontal wie vertikal verbunden werden. Die Lufträume ermöglichen zudem eine innere Verdichtung. Im Atelierhaus C21 mit 78 Ateliers und 6 Werkstätten wird damit die übliche räumliche Begrenztheit von „Arbeiten“ und „Wohnen“ aufgehoben, es bietet einen neutralen Rahmen für unterschiedliche Lebensvorstellungen und Tätigkeiten, die erst durch die Benutzer:innen im offenen, flexiblen Raumgerüst mit den rohen Betonoberflächen gestaltet werden.
Durch die dem inneren Raumplan folgenden Öffnungen lassen sich die Stockwerke außen nicht mehr ablesen. Es sind sechs, plus das Freiluftwohnzimmer auf dem Dach. Auch bei diesem wird das abstrakte Fassadenbild hochgezogen. Drei Bereiche der Dachterrasse – einer nach Norden zur freien Sicht über die Bahngeleise hinweg auf die Stadt, zwei nach Süden – bleiben für die Gemeinschaft zugänglich und verbinden ganz oben noch einmal die beiden Stiegenhäuser. Großzügig bemessen und attraktiv sind auch die gemeinschaftlichen Flächen im Erdgeschoß: der Salon, ein für Veranstaltungen taugliches Foyer, zwei Galerien und das Café, feingliedrig gestaltet die Eingangszone und der Vorplatz.
Die Freiraumplanung bietet – dem Atelierhaus adäquat – Potential für die Entwicklung von Spontanem und Unvorhergesehenem. Modellierte Sukzessionsflächen umgeben das Gebäude. Auf schottrigem Substrat werden locker Pioniergehölze wie Zitterpappeln, Ölweiden oder Sandorne sowie robuste Stauden, Gräser und Zwiebelpflanzen gesetzt. Unterschiedliche Böden und eine wechselfeuchte Zone am Südostende tragen zur Biodiversität in der Stadtlandschaft bei. In dieser entstehenden Stadtwildnis lassen große Sitzsteine und ein Grillplatz aus den verwerteten Kernbohrungen auch Rückzugsräume entstehen. (Text: Martina Pfeifer Steiner)
Durch die dem inneren Raumplan folgenden Öffnungen lassen sich die Stockwerke außen nicht mehr ablesen. Es sind sechs, plus das Freiluftwohnzimmer auf dem Dach. Auch bei diesem wird das abstrakte Fassadenbild hochgezogen. Drei Bereiche der Dachterrasse – einer nach Norden zur freien Sicht über die Bahngeleise hinweg auf die Stadt, zwei nach Süden – bleiben für die Gemeinschaft zugänglich und verbinden ganz oben noch einmal die beiden Stiegenhäuser. Großzügig bemessen und attraktiv sind auch die gemeinschaftlichen Flächen im Erdgeschoß: der Salon, ein für Veranstaltungen taugliches Foyer, zwei Galerien und das Café, feingliedrig gestaltet die Eingangszone und der Vorplatz.
Die Freiraumplanung bietet – dem Atelierhaus adäquat – Potential für die Entwicklung von Spontanem und Unvorhergesehenem. Modellierte Sukzessionsflächen umgeben das Gebäude. Auf schottrigem Substrat werden locker Pioniergehölze wie Zitterpappeln, Ölweiden oder Sandorne sowie robuste Stauden, Gräser und Zwiebelpflanzen gesetzt. Unterschiedliche Böden und eine wechselfeuchte Zone am Südostende tragen zur Biodiversität in der Stadtlandschaft bei. In dieser entstehenden Stadtwildnis lassen große Sitzsteine und ein Grillplatz aus den verwerteten Kernbohrungen auch Rückzugsräume entstehen. (Text: Martina Pfeifer Steiner)
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