Als assoziierte Architekten des New Yorker Architekturbüros Steven Holl Architects haben Franz Sam, Irene Ott-Reinisch und ihr Projektteam im Zeitraum von 2001 bis 2021 insgesamt vier Bauetappen des Loisiums umgesetzt. Franz Sam und Irene Ott-Reinisch wurden vom Auftraggeber mit Projektsteuerung, Einreich- und Ausführungsplanung sowie örtlicher Bauaufsicht beauftragt.

Der Standort des Projekts, das aus Besucherzentrum und einem in zwei Etappen erweiterten Hotelkomplex besteht, befindet sich in Langenlois, etwa 80 km nordöstlich von Wien. Die Grundidee für das Hotel (eröffnet 2005) und die Weinwelt (eröffnet 2003) basieren auf dem reichen Erbe der lokalen Weinerzeugung. Räumlich baut das Entwurfskonzept auf dem teilweise für aktuelle Weinproduktionsmethoden adaptierten, historischen unterirdischen Kellersystem auf. Die ersten beiden Baustufen des Loisium Gesamtkomplexes versuchten eine analoge Beziehung zur Grundrissgeometrie der Keller herzustellen. Teile des Komplexes liegen jeweils unter, im und über dem Gelände. Das Konzept für den 2021 fertig gestellten Anbau „aus dem Boden“ knüpft mit Tonnen, die aus Betonfertigteilen gefertigt sind, an die ursprüngliche Gewölbeform der unterirdischen Kellergänge an. Ein das Gebäude reflektierender künstlicher Teich in unmittelbarer Nähe des Haupteingangs spiegelt die geschwungene Geometrie der Gewölbetonnen, die eigentlich die Zimmerdecken des 2. Obergeschosses sind.

Die Dächer und Fassaden des Erweiterungsbaus wurden mit vorbewittertem, mattem, blaugrauem Rheinzink (als Kassettenfassade/hinterlüftetes Stehfalzdach) hergestellt. Große Fix- und Schiebeverglasungen in den Hotelzimmern bieten Aussicht auf die umliegenden Hügel, Weinberge und das bestehende Loisium Hotel und Besucherzentrum. Die Wände wurden in Sichtbeton mit einer horizontalen Bretterschalung hergestellt. Das Loisium Wein and Spa Resort wurde nach einer mehrmonatigen Schließung 2020/2021, in der auch die Lobby des Bestands reorganisiert wurde, im Mai 2021 wiedereröffnet. (Text: ArchitektInnen, bearbeitet)