Bauwerk

Arbeiterkammer Wien
CPPArchitektur ZT KG, Fellerer / Vendl - Wien (A) - 2016
Arbeiterkammer Wien, Foto: Bruno Klomfar
Arbeiterkammer Wien, Foto: Bruno Klomfar
14. September 2021 - newroom
In Ergänzung zum Haupthaus der AK, das 2008 saniert und erweitert wurde, kommen im Neubau ein Beratungszentrum der AK Niederösterreich, IT Abteilung, die interne Verwaltung, ein Konferenzgeschoß und die Chillout-Zone für Teilnehmer:innen der AK-Bildungsakademie neben Archiv und Lagerräumen dazu. Der Bebauungsplan gab einen würfelförmigen Baukörper vor, mit Option auf geringfügige Abweichungen. Das Gebäude bildet im baulichen Gefüge den Abschluss einer langen Reihe von Gründerzeitbauten und den Übergang zum großflächigen Grün am AK-Areal.

Der neue Baukörper ist durchgängig orthogonal gegliedert, die Kopfsituation wird durch eine Fuge zum Bestand und die grundverschiedene Fassadengestaltung artikuliert. Bezug zum umgebenden Garten schaffen die zwei abgesenkten Lichthöfe und die für Belichtung im ersten Untergeschoß sorgen. Die Fassade ist zweischichtig mit einer Außenhaut aus Profilglas und punktuell eingefügten Flachglas-Drehlamellen, welche die Überwärmung des Zwischenraums verhindern. Die Innenhaut besteht aus geschlossenen Paneelen und Fensterelementen mit Öffnungsflügeln und Fixverglasung.

Dem Wunsch nach kleinteiligen, transparenten Büros wurde mit differenzierten Trennwänden und großem Glasanteil entsprochen. Der Kranz von Büroräumen umschließt eine großzügige, kommunikative Mittelzone. Innerhalb der Abteilung öffnet sich diese Mittelzone mit internen Verbindungstreppen und Lufträumen über drei Geschosse. Das Materialkonzept bleibt möglichst einfach und unbehandelt: Profilglas ist eine Reminiszenz an industrielle Bauten, Beton wird generell als Sichtbeton gezeigt, Akustikelemente sind unverkleidete Herakustik-Dämmplatten, Metallteile aus natur-eloxiertem Aluminium. Einziger farblicher Akzent ist der gelbgrüne Kautschuk-Bodenbelag.

Beim Wettbewerb für Kunst am Bau wurden drei Beiträge ausgewählt:
Peter Sandbichler gestaltete die Feuermauer zu den Nachbarbauten als Bossenwand plastisch, im Stiegenhaus als Grafik im Sichtbeton. Dies betont die Absetzung des Kopfbaues von der Häuserzeile und thematisiert die gestalterische Distanz zur Gründerzeitarchitektur.
Barbara Höller bearbeitete die Wand eines abgesenkten Lichthofes über in den Sichtbeton eingelassene Glasquader, die paarweise den Einkommensunterschied zwischen Frauen und Männern darstellen.
Andreas Siekmann gestaltete im Inneren des Hauses mehrere Sichtbetonwände mit pointierten Grafiken zu Themen der Wirtschaftswelt. (Text: Architekt:innen, bearbeitet)

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