Bauwerk
Pädagogische Hochschule Tirol
ARSP ARCHITEKTEN - Innsbruck (A) - 2021
8. März 2022 - aut. architektur und tirol
In dem inmitten eines heterogenen Umfelds in Wilten liegenden Gebäudekomplex der Pädagogischen Hochschule Tirol (PHT) werden Lehrer:innen aus- und fortgebildet und können in zwei Praxisschulen erste Erfahrungen sammeln. Das Bestandsgebäude, das 1976 im Zuge der Olympischen Winterspiele in Innsbruck errichtet wurde (Architektur: Brigitte und Rupprecht Ottel), umfasste die Pädak und die Praxishauptschule. Die organisatorische Überführung der Pädak in eine Hochschule brachte veränderte Raumansprüche mit sich, außerdem sollten die vorher in der Stadt verstreuten Abteilungen wie das Institut für Fort- und Weiterbildung und die Praxisvolksschule räumlich in die Hochschule integriert werden.
Den Wettbewerb für die Erweiterung und Revitalisierung konnten 2012 ARSP Architekten – damals noch unter dem Namen OLK Rüf – gewinnen. Sie schufen ausgehend von den vorgefundenen Qualitäten einen Campus, der auf die aktuellen Tendenzen in der Schul- und Hochschullandschaft reagiert. Dabei wurden die bestehenden Volumina durch zwei weitere ergänzt und für die einzelnen Nutzungseinheiten – Hochschul- und Verwaltungsbereich, Sonderlehrräume, Seminarräume sowie die beiden Praxisschulen – klar gegliederte Bereiche definiert. Die Basis bildet ein durchlässiges Sockelgeschoß mit sämtlichen Allgemeinflächen wie Aula, Mensa, Bibliothek und Hörsälen, das zwischen dem Straßenraum und dem südlich gelegenen Park vermittelt.
Strukturell knüpft die Erweiterung an das klare Raster des Stahlbetonskelettbaus des Bestandes an. Die prägnante Struktur aus Unterzügen und Stützen wurde von allen Ein- und Anbauten befreit und sichtbar gemacht. Im Neubau wurde das Raster teilweise fortgesetzt, das als Grundgerüst des Gebäudes ein hohes Maß an Flexibilität in der Nutzung ermöglicht. Besondere Funktionsbereiche wie der große Hörsaal wurden architektonisch aus dem Raster herausgenommen und damit räumlich betont, auch die Lernlandschaften der Praxisschulen erhielten formal eine eigene architektonische Sprache. Mittels einer durchgängigen Fassade aus gekantetem Aluminiumlochblech und dunklen Fensterbändern, die in ihrer Materialität auf die jeweilige Lichtstimmung reagiert, werden neue und alte Gebäudeteile zu einer Einheit verbunden.
Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Ausgestaltung der Freianlagen gelegt. Im Süden konnte der große Park durch die kompakte Baukörperform nahezu gänzlich erhalten bleiben, beim Haupteingang im Norden entstand ein Vorplatz, der den Studierenden zusammen mit den vorgelagerten Terrassenflächen einen Bereich mit hoher Aufenthaltsqualität bietet. Die Dachflächen über dem Erdgeschoss sind begehbar und ermöglichen so eine zusätzliche Durchwegung des Campus. (Text: Claudia Wedekind, nach einem Text der Architekten)
Den Wettbewerb für die Erweiterung und Revitalisierung konnten 2012 ARSP Architekten – damals noch unter dem Namen OLK Rüf – gewinnen. Sie schufen ausgehend von den vorgefundenen Qualitäten einen Campus, der auf die aktuellen Tendenzen in der Schul- und Hochschullandschaft reagiert. Dabei wurden die bestehenden Volumina durch zwei weitere ergänzt und für die einzelnen Nutzungseinheiten – Hochschul- und Verwaltungsbereich, Sonderlehrräume, Seminarräume sowie die beiden Praxisschulen – klar gegliederte Bereiche definiert. Die Basis bildet ein durchlässiges Sockelgeschoß mit sämtlichen Allgemeinflächen wie Aula, Mensa, Bibliothek und Hörsälen, das zwischen dem Straßenraum und dem südlich gelegenen Park vermittelt.
Strukturell knüpft die Erweiterung an das klare Raster des Stahlbetonskelettbaus des Bestandes an. Die prägnante Struktur aus Unterzügen und Stützen wurde von allen Ein- und Anbauten befreit und sichtbar gemacht. Im Neubau wurde das Raster teilweise fortgesetzt, das als Grundgerüst des Gebäudes ein hohes Maß an Flexibilität in der Nutzung ermöglicht. Besondere Funktionsbereiche wie der große Hörsaal wurden architektonisch aus dem Raster herausgenommen und damit räumlich betont, auch die Lernlandschaften der Praxisschulen erhielten formal eine eigene architektonische Sprache. Mittels einer durchgängigen Fassade aus gekantetem Aluminiumlochblech und dunklen Fensterbändern, die in ihrer Materialität auf die jeweilige Lichtstimmung reagiert, werden neue und alte Gebäudeteile zu einer Einheit verbunden.
Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Ausgestaltung der Freianlagen gelegt. Im Süden konnte der große Park durch die kompakte Baukörperform nahezu gänzlich erhalten bleiben, beim Haupteingang im Norden entstand ein Vorplatz, der den Studierenden zusammen mit den vorgelagerten Terrassenflächen einen Bereich mit hoher Aufenthaltsqualität bietet. Die Dachflächen über dem Erdgeschoss sind begehbar und ermöglichen so eine zusätzliche Durchwegung des Campus. (Text: Claudia Wedekind, nach einem Text der Architekten)
Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol
Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekind
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