Bauwerk

Strandbad Lochau
Innauer Matt Architekten - Lochau (A) - 2020
Strandbad Lochau, Foto: Adolf Bereuter
Strandbad Lochau, Foto: Adolf Bereuter
28. Februar 2022 - vai
Das Strandbad Lochau ist ein sommerlicher Hot Spot erster Güte. Es liegt an der Lindauerstraße zwischen dem Bodenseeufer im Südwesten und der Landschaft im Nordosten, genauer: dem Seeparkquartier, der Einmündung des Kugelbeerbachs und freiem Feld. Das Strandbad ist per Auto, Schnellbahn, Radweg und Gehsteig optimal erschlossen und hochfrequentiert. Sommerliche Badefreuden erfordern Infrastruktur – für diese Bauaufgabe wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben. Innauer Matt siegten mit einem eleganten, eingeschoßigen Baukörper aus Holz.

Ein weit auskragendes, schmales Flachdach signalisiert Dynamik und Leichtigkeit, der elegante Schriftzug „Strandbad Lochau“ ist objekthaft auf dem Stahlgewebe des schmalen, kompakten Volumens am Dach aufgebracht, das souverän die gesamte Technik fasst. Es bildet am oberen Rand auf der nordwestlichen Seite des Baukörpers das optische Pendant zur Wandscheibe aus Sichtbeton, die von Südwesten her entlang des Rad- und Gehwegs zum Eingang hinführt. Er liegt am Durchgang mit Drehkreuz zur Liegewiese. Südwestlich davon befindet sich das Lokal des Bades – straßenseitig an der Arkade witterungsgeschützt zurückgerückt. Seeseitig ist ihm eine große Sonnenterrasse vorgelagert. Sie ist barrierefrei zugänglich. Nordöstlich, an der anderen Seite des Eingangs, reihen sich Umkleide-, Nass- und Spindbereiche kompakt aneinander. Kurze Wege und gute Orientierung prägen diesen Kernbereich der Badeinfrastruktur. 

Der neue Holzbau ist von der Anmutung her feingliedrig und einfach struktuiert. Seine Konstruktion ist deutlich ablesbar: Fundamentplatte, die schmale Säulenreihe mit flachem Unterzug, die straßenseitig eine Art Arkadengang ausbildet. Eine tragende Wandscheibe aus kräftigen Sperrholzplatten, normal darauf stehende Schotten und ein großes, flaches Dach aus einer Holzplatte auf Balken. Die räumliche Stabilität und Steifigkeit wird durch die Dachscheibe in Verbindung mit den kleinen Querwandscheiben gewährleistet. Die straßenseitige Stahlbetonwand dient zur Längsaussteifung. Das leichte Flechtwerk, das im oberen Bereich unter dem Dach das Sonnenlicht filtert und so den Gang bei Umkleide, Nass- und Spindbereich belichtet, erinnert an das Geflecht von Strandkörben und sommerlichen Gartenlauben. Der leichte, einfache Baukörper strahlt Entspanntheit aus. Er wirkt als neuer Orientierungspunkt und einladender Portalbau für den öffentlich zugänglichen Badestrand am See. (Isabella Marboe, nach einem Text der Architekten)

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Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut

Ansprechpartner:in für diese Seite: Verena Konradvk[at]v-a-i.at

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