Das Headquarter der CURA COSMETICS GROUP am östlichen Stadtrand von Innsbruck liegt an der Schnittstelle zwischen einem Gewerbegebiet und der hinter dem Bahndamm beginnenden Wohnbebauung. Der 2015 errichtete Komplex aus einem Bürohaus, einem Logistikgebäude sowie einem „Stöcklgebäude“ für die Warenkonfektionierung wurde nur vier Jahre später um ein zweites Bürogebäude inkl. Flagship-Store und einer Kinderbetreuungseinrichtung erweitert.

Ziel der Entwurfsüberlegungen war es, die für Gewerbegebiete übliche Formensprache aufzubrechen und eine Antithese zu den anonymen Flachbauten des ungeordneten Gewerbegebietes Mühlau-Arzl zu setzen. Die beiden fünfgeschoßigen Bürohäuser mit ihren weiß bzw. grau verputzten Ziegelwänden verstehen sich als moderne Interpretation eines Stadthauses, die Konfektionierungs- und Logistikzentrale wurde als massiver Holzbau mit Lärchenholzfassade ausgeführt. Zwischen die beiden Bürohäuser wurde ein Verbindungsbau eingeschoben, der die Fluchten und die Optik der holzverkleideten Logistikeinheit aufnimmt.

Das Entrée zum Headquarter liegt untypischerweise im 2. Obergeschoß des ersten Bürohauses, das mit einem großzügigen Empfangsbereich, einer weitläufigen Leisure-Zone und der hauseigenen Kantine das Herzstück des Gebäudes bildet. In den Geschoßen ober- und unterhalb verteilen sich auf fünf Ebenen die offen und hell gestalteten Büroräumlichkeiten für die gesamte Verwaltung. „Teamwalls“-Vorhänge, mit denen Besprechungsräume zoniert werden können, sorgen hier für hohe Flexibilität. Im zweiten Geschoß des neuen Gebäudes wurde eine Fläche für Activity-Based-Working eingerichtet, in der teilverglaste Raumteiler-Regale mit integrierten Telefonboxen, Sitznischen und Pflanzen zu Kreativität und Kommunikation einladen. Neben den Büros für Marketing-Aktivitäten sind im Neubau ein kleiner Laborbereich, eine Kinderbetreuungseinrichtung und ein Flagship-Store – die „Judith Williams Beauty World“ - untergebracht.

Konfektionierung und Logistik sind auf mehrere, ineinander gesteckte Baukörper aufgeteilt, deren verschiedene Höhe bzw. Tiefe den Funktionen entspricht. Im vorderen Bereich liegt die niedrige LKW-Ladezone mit angeschlossenem Warenein- und -ausgang, dahinter das Hochregallager mit insgesamt sieben Ebenen. Für die Produktkonfektionierung wurde ein „Stöcklgebäude“ hinter dem Bürohaus errichtet, das dieses mit dem Logistikgebäude verbindet. (Text: Architekten, bearbeitet)