Bauwerk
Grätzelmixer
KABE Architekten - Wien (A) - 2019
15. Juni 2022 - newroom
Für den Wettbewerb „Leben am Helmut-Zilk-Park“, den die ÖBB Anfang 2015 für die frei gewordenen Flächen am Wiener Hauptbahnhof als qualitätssicherndes Konzeptverfahren auslobte, konnten sich ausschließlich Baugruppen bewerben.
Das Projekt „Grätzelmixer“ (Grätzel = Wohnquartier) nimmt wiederum innerhalb der Wiener Baugruppenszene eine Sonderstellung ein, da es ohne Fördermittel, ohne Bauträger, ohne Projektsteuerer und ohne Generalunternehmer errichtet wurde.
Ausgehend von den örtlichen Gegebenheiten und dem Ziel, möglichst hohen Wohnkomfort zu schaffen, wurden im Entwurf zwei Baukörper mit innenliegendem Stiegenhaus und jeweils drei Wohnungen pro Etage entwickelt. Die zentralen Wohnräume wurden in die drei der Sonne zugewandten Gebäudeecken gelegt und mit Fenstern an zwei Gebäudefronten ausgestattet. Balkone in der Größe eines Zimmers sind jeweils vorgelagert lassen sich an heißen Sommertagen durch Vorhänge in luftige Außenwohnräume verwandeln. Die semitransparenten Balkongeländer vermitteln Geborgenheit, und versperren dennoch nicht den Ausblick.
Die an die Balkone grenzenden Räume profitieren von Raumhöhen, wie sie in der Gründerzeit (und seit jeher) geschätzt wurden. Sie werden von den Balkonen verschattet, ohne dass sie zu dunkel wirken. Um keinen Raum zu verschwenden und gleichfalls ökonomisch wie energiesparend zu bauen, wurden die zwischen 3,20 m und 3,90 m hohen Wohnräume mit im Neubau üblichen 2,65 m hohen Individual- und Nebenräumen kombiniert. Durch Niveausprünge mit 3 bzw. 8 Stufen ergaben sich räumliche Differenzierungen zwischen Wohnen, Kochen und Arbeiten wie auch die Chance, zwei größere Wohnungen als „Haus im Haus“ über mehrere Etagen hinweg zu organisieren.
Jede Wohnung konnte an den jeweiligen Flächenbedarf der zukünftigen Bewohner:innen angepasst werden. Dabei half das Prinzip „harte Schale, harter Kern“ mit tragenden Außenwänden und Trennwänden zum Treppenhaus hin. Die Wohnungstrennwände konnten frei angeordnet werden; sie übernehmen keine tragende Funktion, dienen allerdings zur Aussteifung. Dazwischen spannen die Decken frei, sodass sich unterschiedliche Wohnkonzepte umsetzen ließen. Ein zweiter Installationsschacht je Wohnung bedeutete zwar geringfügig höhere Kosten, brachte jedoch Freiheit in der Anordnung von Küchen, Bädern und WCs. Entsprechend unterschiedlich fielen die umgesetzten Lösungen aus, kein Grundriss gleicht dem anderen. Auf Wunsch wurden außenliegende Bäder mit Fenstern realisiert.
Das Quartiershaus wurde nach traditioneller Art in Ziegel gemauert, mit Steinwolle gedämmt und handwerklich verputzt. Die Grobkeramikfassade im Erdgeschoss setzt sich davon ab und gibt einen subtilen Hinweis auf die dort angelagerten öffentlichen Nutzungen.
Die Fenster wurden wahlweise in weißem Nadelholz oder in Lärche-Natur ausgeführt und werden von textilen Markisen verschattet. (Autor: Achim Geissinger, nach einem Text der Architekten)
Das Projekt „Grätzelmixer“ (Grätzel = Wohnquartier) nimmt wiederum innerhalb der Wiener Baugruppenszene eine Sonderstellung ein, da es ohne Fördermittel, ohne Bauträger, ohne Projektsteuerer und ohne Generalunternehmer errichtet wurde.
Ausgehend von den örtlichen Gegebenheiten und dem Ziel, möglichst hohen Wohnkomfort zu schaffen, wurden im Entwurf zwei Baukörper mit innenliegendem Stiegenhaus und jeweils drei Wohnungen pro Etage entwickelt. Die zentralen Wohnräume wurden in die drei der Sonne zugewandten Gebäudeecken gelegt und mit Fenstern an zwei Gebäudefronten ausgestattet. Balkone in der Größe eines Zimmers sind jeweils vorgelagert lassen sich an heißen Sommertagen durch Vorhänge in luftige Außenwohnräume verwandeln. Die semitransparenten Balkongeländer vermitteln Geborgenheit, und versperren dennoch nicht den Ausblick.
Die an die Balkone grenzenden Räume profitieren von Raumhöhen, wie sie in der Gründerzeit (und seit jeher) geschätzt wurden. Sie werden von den Balkonen verschattet, ohne dass sie zu dunkel wirken. Um keinen Raum zu verschwenden und gleichfalls ökonomisch wie energiesparend zu bauen, wurden die zwischen 3,20 m und 3,90 m hohen Wohnräume mit im Neubau üblichen 2,65 m hohen Individual- und Nebenräumen kombiniert. Durch Niveausprünge mit 3 bzw. 8 Stufen ergaben sich räumliche Differenzierungen zwischen Wohnen, Kochen und Arbeiten wie auch die Chance, zwei größere Wohnungen als „Haus im Haus“ über mehrere Etagen hinweg zu organisieren.
Jede Wohnung konnte an den jeweiligen Flächenbedarf der zukünftigen Bewohner:innen angepasst werden. Dabei half das Prinzip „harte Schale, harter Kern“ mit tragenden Außenwänden und Trennwänden zum Treppenhaus hin. Die Wohnungstrennwände konnten frei angeordnet werden; sie übernehmen keine tragende Funktion, dienen allerdings zur Aussteifung. Dazwischen spannen die Decken frei, sodass sich unterschiedliche Wohnkonzepte umsetzen ließen. Ein zweiter Installationsschacht je Wohnung bedeutete zwar geringfügig höhere Kosten, brachte jedoch Freiheit in der Anordnung von Küchen, Bädern und WCs. Entsprechend unterschiedlich fielen die umgesetzten Lösungen aus, kein Grundriss gleicht dem anderen. Auf Wunsch wurden außenliegende Bäder mit Fenstern realisiert.
Das Quartiershaus wurde nach traditioneller Art in Ziegel gemauert, mit Steinwolle gedämmt und handwerklich verputzt. Die Grobkeramikfassade im Erdgeschoss setzt sich davon ab und gibt einen subtilen Hinweis auf die dort angelagerten öffentlichen Nutzungen.
Die Fenster wurden wahlweise in weißem Nadelholz oder in Lärche-Natur ausgeführt und werden von textilen Markisen verschattet. (Autor: Achim Geissinger, nach einem Text der Architekten)
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Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Grätzelmixer GesbR und MEG
Tragwerksplanung
Landschaftsarchitektur