Bauwerk
Schupfen beim Gröbenhof
Studio Colere - Fulpmes (A) - 2021
17. Oktober 2022 - aut. architektur und tirol
Mit ihrer Revitalisierung eines historischen landwirtschaftlichen Gebäudes möchte das junge Architekten-Bauherren-Paar zum einen aufzeigen, wie dem voranschreitenden Verlust an historischen bäuerlichen Nutzbauten lösungsorientiert begegnet werden kann, zum anderen ein Statement zu innovativen Wohnideen und gender-übergreifenden Lebenskonzepten im nach wie vor konservativ geprägten ländlichen Raum setzen.
Der kleine, 300 Jahre alte Schupfen ist das einzig noch erhaltene historische Fragment des Gröbenhofs, eines ehemaligen Bauernhofs oberhalb von Fulpmes im Stubaital, der heute als Gasthof mit Pension betrieben wird. Der Sohn des Hauses setzte sich für den Erhalt des noch für Lagerzwecke genutzten Nebengebäudes ein und beschloss gemeinsam mit seinem Partner – einem angehenden Architekten ¬– den Schupfen ganz im Sinn der Tiny-House-Bewegung in ein minimalistisches Wohnhaus zu transformieren. Dabei legten sie großen Wert darauf, so viel wie möglich vom Bestand zu erhalten bzw. wiederzuverwenden und das schadhaft Gewordene – immer klar ablesbar – durch authentische und lokal bezogene Materialien zu ersetzen. In die historische Gebäudehülle wurde ein massiver Holzbau in Blockbauweise gestellt, ein Aufbau, der alle Dämm- und Brandschutzvorrichtungen erfüllt und als große Speichermasse wirkt. In die Fassaden wurden zwei neue Öffnungen geschnitten, die als Fenster mit Stufenfalzverglasung flächenbündig mit dem Bestand abschließen, auf alle weiteren Fassadendetails wurde bewusst verzichtet.
Im Erdgeschoß wurde neben dem nach wie vor vom Gasthof genutzten Lager eine Werkstatt eingerichtet, in die über ein fast asiatisch anmutendes Holz-Glas-Element Licht gebracht wird. Die eigentlichen Wohnräume liegen im Obergeschoß, in das eine freitragende Treppe zwischen den frei gelegten alten Mauern führt. Auf etwa 45 m² entstand ein offenes und wesentlich größer wirkendes Raumkontinuum mit Küche, Wohn- und Arbeitsbereich sowie einem Schlaf- und Badezimmer. Der bis unter den Giebel offene Raum birgt noch eine galerieartige Ebene in sich, die als Schlafplatz für Gäste oder Rückzugsort dient. Unbehandelte Holzoberflächen sowie Lehmputz prägen die helle und wohnliche Atmosphäre der schlicht gestalteten, kleinen Wohnung. Die hohe handwerkliche Qualität und die vielen Detaillösungen wurden auch dadurch möglich, dass das Architekten-Bauherren-Paar sowohl die Planung als auch den Großteil der Ausführung selbst durchgeführt hat. (Text: Claudia Wedekind)
Der kleine, 300 Jahre alte Schupfen ist das einzig noch erhaltene historische Fragment des Gröbenhofs, eines ehemaligen Bauernhofs oberhalb von Fulpmes im Stubaital, der heute als Gasthof mit Pension betrieben wird. Der Sohn des Hauses setzte sich für den Erhalt des noch für Lagerzwecke genutzten Nebengebäudes ein und beschloss gemeinsam mit seinem Partner – einem angehenden Architekten ¬– den Schupfen ganz im Sinn der Tiny-House-Bewegung in ein minimalistisches Wohnhaus zu transformieren. Dabei legten sie großen Wert darauf, so viel wie möglich vom Bestand zu erhalten bzw. wiederzuverwenden und das schadhaft Gewordene – immer klar ablesbar – durch authentische und lokal bezogene Materialien zu ersetzen. In die historische Gebäudehülle wurde ein massiver Holzbau in Blockbauweise gestellt, ein Aufbau, der alle Dämm- und Brandschutzvorrichtungen erfüllt und als große Speichermasse wirkt. In die Fassaden wurden zwei neue Öffnungen geschnitten, die als Fenster mit Stufenfalzverglasung flächenbündig mit dem Bestand abschließen, auf alle weiteren Fassadendetails wurde bewusst verzichtet.
Im Erdgeschoß wurde neben dem nach wie vor vom Gasthof genutzten Lager eine Werkstatt eingerichtet, in die über ein fast asiatisch anmutendes Holz-Glas-Element Licht gebracht wird. Die eigentlichen Wohnräume liegen im Obergeschoß, in das eine freitragende Treppe zwischen den frei gelegten alten Mauern führt. Auf etwa 45 m² entstand ein offenes und wesentlich größer wirkendes Raumkontinuum mit Küche, Wohn- und Arbeitsbereich sowie einem Schlaf- und Badezimmer. Der bis unter den Giebel offene Raum birgt noch eine galerieartige Ebene in sich, die als Schlafplatz für Gäste oder Rückzugsort dient. Unbehandelte Holzoberflächen sowie Lehmputz prägen die helle und wohnliche Atmosphäre der schlicht gestalteten, kleinen Wohnung. Die hohe handwerkliche Qualität und die vielen Detaillösungen wurden auch dadurch möglich, dass das Architekten-Bauherren-Paar sowohl die Planung als auch den Großteil der Ausführung selbst durchgeführt hat. (Text: Claudia Wedekind)
Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol
Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekind