Das unter dem Namen „Silberhoamat Knappenanger“ betriebene Altenwohnheim ist eine von drei Einrichtungen des aus 8 Schwazer Gemeinden bestehenden Altenheimverbands Schwaz und Umgebung. Ein Grundstück südlich des in den 1980er-Jahren errichteten Haupthauses wurde bereits in den 1990ern vom Verband für eine spätere Erweiterung erworben, mit dem Kauf eines weiteren Nachbargrundstücks 2017/18 entstand die Idee der Integration einer Hauses für Betreutes Wohnen. Mit den beiden, von Adam Architektur und Fessler Architekten errichteten, jeweils aus Architekturwettbewerben hervorgegangenen Neubauten entstand nunmehr am Knappenanger ein Gebäudeensemble, in dem Menschen in allen Lebensphasen wohnen und arbeiten.

Die Erweiterung des Altenwohnheims um 30 Zimmer wurde nach dem Konzept einer „Villa im Grünen“ umgesetzt. Der dreigeschoßige, durch Balkonbänder und ein vorspringendes Flachdach horizontal strukturierte Solitär stellt in seiner Höhenentwicklung den Übergang zur Nachbarbebauung her und nutzt die ansteigende Topografie für ebenerdige Bezüge zum Außenbereich im Erdgeschoß bzw. im ersten Obergeschoß. In den beiden Obergeschoßen liegt jeweils eine Wohngruppe mit einem zentralen Wohn- und Essbereich, der sich nach drei Seiten in den Außenraum öffnet. Rund um diese, auch von oben belichtete Begegnungszone gruppieren sich die Zimmer in drei, in unterschiedliche Himmelsrichtungen orientierten Gruppen. Jedes Zimmer verfügt über einen privaten Balkon, der zusammen mit den gemeinschaftlich nutzbaren Terrassen den Bewohner:innen unterschiedlichste Bereiche zum Verweilen bietet. Im Erdgeschoß wurde ein kleiner, dreigruppiger Kindergarten integriert, der sich auf Gartenniveau nach Norden auf eine überdachte Terrasse und die Spielwiese öffnet. Über eine unterirdische Verbindung ist der Erweiterungsbau direkt an den Bestand angebunden.

Der Neubau für das Betreute Wohnen – ein viergeschoßiger, weiß verputzter Baukörper – sitzt an der Hangkante und schließt so den Straßenraum des Knappenangers. Insgesamt 20 Kleinwohnungen für Menschen mit leichtem Pflegebedarf verteilen sich auf die Wohngeschoße, die jeweils von einem breiten, durchgestreckten Mittelflur erschlossen werden. Dessen verglaste Enden erleichtern die Orientierung im Haus, können als Art Wintergarten genutzt werden und sind bei Bedarf auch potentielle Erweiterungsfläche. Eine große, helle Begegnungs- und Gemeinschaftszone im Erdgeschoß erweitert das Angebot für die hier lebenden Menschen.

Der Freiraum zwischen Alt- und Neubauten wurde als „Dorfplatz“ neu gestaltet. In der auf zwei Ebenen liegenden, durch Stiegen und Rampen verbundenen, parkartigen Fläche können sich die Bewohner:innen treffen und auch die Aktivitäten der Kindergartenkinder miterleben. (Text: Claudia Wedekind)