Bauwerk
Sport- und Freizeitanlage Fließ
AllesWirdGut - Fließ (A) - 2021
14. August 2022 - aut. architektur und tirol
Die Gemeinde Fließ bemüht sich seit mehreren Jahren der drohenden Abwanderung entgegenzutreten und der Bevölkerung ein lebenswertes Umfeld zu bieten. Eine erste wichtige Maßnahme stellte das multifunktionale Dorfzentrum dar (2015, Architektur: Rainer Köberl, Daniela Kröss; s. eigener Eintrag), ein Pilotprojekt der Ortskernentwicklung. Ein weiterer Baustein, um junge Familien und die Jugend im Dorf zu halten, ist ein attraktives Sport- und Freizeitangebot. Mit diesem Ziel vor Augen hat die Gemeinde kontinuierlich an das bestehende Freibad und die beiden Tennisplätze angrenzende Grundstücke gekauft, um Platz für einen von den Schulen mitbenutzbaren Sportplatz in Dorfnähe zu erhalten. Denn vorher befand sich der Sportplatz ca. 8 km außerhalb und war nur schwer zu Fuß bzw. per Rad erreichbar.
Über einen, durch die Dorferneuerung Tirol begleiteten, geladenen Architekturwettbewerb wurde ein Projekt für die Neuerrichtung von zwei Fußballplätzen mit Zuschauertribünen, erforderlichen Nebenräumen sowie einem Klubraum, für einen zusätzlichen Tennisplatz, eine Leichtathletikanlage, Flächen für Trendsportarten, einen öffentlichen Kinderspielplatz und die Erweiterung des Schwimmbads gesucht. Das Siegerprojekt von AllesWirdGut zeichnet sich durch einen sensiblen Umgang mit der vorhandenen Topographie und einen sparsamen Umgang mit der zur Verfügung stehenden Fläche aus, indem es sich auf eine klare bauliche Geste beschränkt und die geforderten Funktionen ökonomisch unterbringt.
Als Leitmotiv des Entwurfs fungieren präzise geschnittene, horizontal geschichtete Ebenen, die auf, über und an die Hangkante gesetzt und entlang der Höhenschichtenlinien in den Landschaftsraum eingebettet wurden. An der südöstlichen Ecke befindet sich das Klubhaus für den örtlichen Fußballverein, im Westen markiert ein prägnanter Saunaaufbau den Zugang zum Freibad, dazwischen verläuft entlang des Hauptfußballfeldes ein aufgeständertes, auf 30 Stützen lagerndes und bis zu 5 m frei auskragendes Deck. Das dem Leitmotiv entsprechend aus gestapelten Geschoßplatten gebildete, prägnante Klubhaus enthält im Erdgeschoß die notwendigen Nebenräume. Über eine Außentreppe kommen die Besucher:innen vom Haupteingang auf Platzniveau ins Obergeschoß, wo unterhalb der schwebenden Dachkonstruktion ein pavillonartiger Baukörper für das Vereinslokal mit Ausschank und vollverglastem Gastraum realisiert wurde. Dem Lokal ist umlaufend eine Terrasse vorgelagert, die in das im rechten Winkel dazu verlaufende Flugdach übergeht, auf dem sich die Tribüne und die Laufbahnen mit Weitsprunganlage befinden und das die bauliche Verbindung zur Freibadanlage herstellt. Das robuste Erscheinungsbild der gesamten Anlage wird durch die verwendete Materialität – Sichtbeton, Glas, Stahl und Holz – unterstrichen. Sämtliche Primärkonstruktionen, Stützmauern, Laufbahnen und die auskragende Dachkonstruktion wurden in Sichtbeton ausgeführt, der Sockel des Klubhauses und die Adaptierungen des Schwimmbads erhielten Fassadenverkleidung aus vertikalen Holzlatten.
Um möglichst viele lokale Gewerke und Handwerker einzubinden, war das Flugdach ursprünglich als Holzkonstruktion geplant. Da das Projekt jedoch nur mit Hilfe unzähliger ehrenamtlicher Einsatzstunden umgesetzt werden konnte, entschied man sich für die Betonbauweise, für die das entsprechende Know-How der freiwilligen Arbeiter vorhanden war. Dass Vereinsmitglieder und Freiwillige in einer beispiellosen Aktion unentgeltlich ca. 15.000 Stunden leisteten, ist nicht selbstverständlich, sondern Beweis für eine funktionierende Dorfgemeinschaft mit lebendigem Vereinswesen. (Text: Claudia Wedekind, nach einem Text der Architekten)
Über einen, durch die Dorferneuerung Tirol begleiteten, geladenen Architekturwettbewerb wurde ein Projekt für die Neuerrichtung von zwei Fußballplätzen mit Zuschauertribünen, erforderlichen Nebenräumen sowie einem Klubraum, für einen zusätzlichen Tennisplatz, eine Leichtathletikanlage, Flächen für Trendsportarten, einen öffentlichen Kinderspielplatz und die Erweiterung des Schwimmbads gesucht. Das Siegerprojekt von AllesWirdGut zeichnet sich durch einen sensiblen Umgang mit der vorhandenen Topographie und einen sparsamen Umgang mit der zur Verfügung stehenden Fläche aus, indem es sich auf eine klare bauliche Geste beschränkt und die geforderten Funktionen ökonomisch unterbringt.
Als Leitmotiv des Entwurfs fungieren präzise geschnittene, horizontal geschichtete Ebenen, die auf, über und an die Hangkante gesetzt und entlang der Höhenschichtenlinien in den Landschaftsraum eingebettet wurden. An der südöstlichen Ecke befindet sich das Klubhaus für den örtlichen Fußballverein, im Westen markiert ein prägnanter Saunaaufbau den Zugang zum Freibad, dazwischen verläuft entlang des Hauptfußballfeldes ein aufgeständertes, auf 30 Stützen lagerndes und bis zu 5 m frei auskragendes Deck. Das dem Leitmotiv entsprechend aus gestapelten Geschoßplatten gebildete, prägnante Klubhaus enthält im Erdgeschoß die notwendigen Nebenräume. Über eine Außentreppe kommen die Besucher:innen vom Haupteingang auf Platzniveau ins Obergeschoß, wo unterhalb der schwebenden Dachkonstruktion ein pavillonartiger Baukörper für das Vereinslokal mit Ausschank und vollverglastem Gastraum realisiert wurde. Dem Lokal ist umlaufend eine Terrasse vorgelagert, die in das im rechten Winkel dazu verlaufende Flugdach übergeht, auf dem sich die Tribüne und die Laufbahnen mit Weitsprunganlage befinden und das die bauliche Verbindung zur Freibadanlage herstellt. Das robuste Erscheinungsbild der gesamten Anlage wird durch die verwendete Materialität – Sichtbeton, Glas, Stahl und Holz – unterstrichen. Sämtliche Primärkonstruktionen, Stützmauern, Laufbahnen und die auskragende Dachkonstruktion wurden in Sichtbeton ausgeführt, der Sockel des Klubhauses und die Adaptierungen des Schwimmbads erhielten Fassadenverkleidung aus vertikalen Holzlatten.
Um möglichst viele lokale Gewerke und Handwerker einzubinden, war das Flugdach ursprünglich als Holzkonstruktion geplant. Da das Projekt jedoch nur mit Hilfe unzähliger ehrenamtlicher Einsatzstunden umgesetzt werden konnte, entschied man sich für die Betonbauweise, für die das entsprechende Know-How der freiwilligen Arbeiter vorhanden war. Dass Vereinsmitglieder und Freiwillige in einer beispiellosen Aktion unentgeltlich ca. 15.000 Stunden leisteten, ist nicht selbstverständlich, sondern Beweis für eine funktionierende Dorfgemeinschaft mit lebendigem Vereinswesen. (Text: Claudia Wedekind, nach einem Text der Architekten)
Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol
Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekind
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Gemeinde Fliess
Tragwerksplanung
Landschaftsarchitektur
Fotografie
wettbewerb
Das Projekt ist aus dem Verfahren Sport- und Freizeitanlage Kalvari Gemeinde Fließ hervorgegangen1. Rang, Gewinner, 1. Preis
AllesWirdGut Architektur ZT GmbH, DnD Landschaftsplanung ZT KG
2. Rang, Preis
Daniela Kröss, Rainer Köberl
3. Rang, Preis
Erich Gutmorgeth, Dietmar Gstrein