Bauwerk

Pfarre St. Georg
Wolfgang Ritsch Architekten - Lauterach (A) - 2019
Pfarre St. Georg, Foto: Maria Ritsch
Pfarre St. Georg, Foto: Maria Ritsch
5. August 2022 - vai
Die Renovierung der Pfarrkirche und der Bau des Hauses St. Georg sind ein bedeutendes Projekt für die Marktgemeinde Lauterach. Einerseits wurde der Kirche mit den dringend notwendigen Renovierungen neuer Glanz verliehen. Andererseits entstand mit dem Haus St. Georg unmittelbar neben der Kirche ein neuer, moderner und vielseitig nutzbarer Raum für alle Gemeindebürger:innen.

Die gesamte Fassade der Kirche war durch die Einflüsse von Wind und Wetter schadhaft geworden. Sie bekam einen neuen Kalkfarben-Anstrich, während sämtliche Sandstein-Gesimse und Fenstergewände originalgetreu restauriert wurden. Der Turm, mit seiner Eternit-Eindeckung von 1909, wurde saniert, das Kirchendach mit Sakral-Biberschwanzziegeln neu eingedeckt. Fundamente und Außenwände wurden entfeuchtet und abgedichtet.

Oberstes Ziel der Innenrenovierung war es, den gesamten Kirchenraum einladender, heller und klarer zu gestalten. Die Wände des Innenraums wurden mit Spezialputzen renoviert und bekamen eine helle, freundliche Farbgestaltung. Ein ausgeklügeltes Beleuchtungskonzept unterstützt die lichte Raumstimmung. Die Holzdecke wurde ebenso renoviert wie Figuren, Kanzel, Wand- und Deckengemälde sowie die Kreuzwegstationen. Eine besondere Herausforderung war der historische Betonsteinboden, der mit ca. 30% neuen, originalgetreuen Platten ergänzt wurde. Gleichzeitig wurde eine neue Fußbodenheizung für eine dauerhafte Klimastabilität eingebaut. Der Altarraum wurde nach heutigen liturgischen Möglichkeiten so umgestaltet, dass die bereits vorhandenen kleinen Seitenschiffe, ergänzt um die historischen Bankreihen, genutzt werden können. Der neue Volksaltar rückt dadurch in den Kreuzungspunkt zwischen Haupt- und Nebenschiff, direkt unter das große Marienmedaillon. Taufstein, Ambo und Volksaltar wurden bewusst in Kontrast zu den historischen Altären gesetzt. Die restaurierten Bänke erhielten Sitzauflagen und die Abstände zwischen den Sitzreihen wurden erweitert. Zudem wurde eine neue, raumakustisch abgestimmte Beschallungsanlage eingebaut.

Die Neugestaltung der Außenanlagen brachte neue Beleuchtung, einheitliche Bepflasterung und attraktive Aufenthaltsbereiche. Der gesamte Vorplatz und sämtliche Verbindungen zu Straße und Friedhof wurden barrierefrei ausgeführt, mit Zufahrtsrampe für Rollstühle und Kinderwagen. Die 1909 gepflanzte Sommerlinde wurde im Randbereich um hochstämmige, schlanke Bäume in attraktiver Gartengestaltung ergänzt. Die Bepflanzung des Pfarrgartens am Haus St. Georg stellt in Proportion und Anordnung der vier Bäume den Bezug zum historischen Altarraum her.

Die Errichtung des Hauses St. Georg eröffnet neue Möglichkeiten für die Pfarre und für das Gemeindeleben insgesamt. Das Haus ist barrierefrei erschlossen und direkt mit der Pfarrkirche verbunden. Es verfügt auf zwei Ebenen über verschiedene Räume mit zahlreichen Nutzungsmöglichkeiten. Neben kirchlichen Anlässen eignet sich das Haus für Gruppen, Vereine oder Privatpersonen: Für Musikproben von Gesangs- oder Instrumentalgruppen steht es genauso zur Verfügung wie für Vorträge, Seminare, Aus- und Weiterbildung. Auch Tauffeiern, Hochzeiten oder andere Festlichkeiten sind willkommen. (Text: Architekten, bearbeitet)

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Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut

Ansprechpartner:in für diese Seite: Verena Konradvk[at]v-a-i.at

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