Bauwerk
Stadtbootshaus
KUESS Architektur - Graz (A) - 2021
6. Juli 2022 - HDA
Der Mur im Stadtgebiet von Graz wurde jahrzehntelang aufgrund ihres hohen Verschmutzungsgrads wenig Aufmerksamkeit geschenkt und hinter dem grünen Band der Uferbepflanzung versteckt. Durch die Verbesserung der Wasserqualität und die Anhebung des Wasserspiegels im Zuge der Errichtung des Murkraftwerks in Puntigam gab es die Chance, attraktive Zugänge zum Wasser zu schaffen und die „Stadt ans Wasser“ zu holen. Die verlangsamte Fließgeschwindigkeit machte zudem auch die Rückkehr des Wassersports im Stadtzentrum möglich und so wurde das desolate Bootshaus am Marburger Kai, ein ehmaliges Murwärterhaus der historischen Mur-Schifffahrt, durch ein neues Haus für den Wassersport, für den Kajak- und Kanusport, ersetzt.
2019 wurde von der Stadtbaudirektion ein geladener Realisierungswettbewerb für das neue Paddelbootshaus ausgelobt. Unter Einbindung von ASVK, Naturschutz, Grünraumabteilung der Stadt Graz und des Landes Steiermark wurden die Rahmenbedingungen entwickelt und formuliert, die ein Haus an diesem Ort möglich machten. Insbesondere war die Aufgabe zu meistern, die Intervention im sensiblen Naturraum so zu gestalten, dass weder die geschützten Tierarten noch die Vegetation Schaden erleiden.
Unter dem Preisgerichtsvorsitz von Hemma Fasch wurde der Entwurf für das schmal an den Böschungsbereich eingeschnittene Gebäude mit dem 1. Preis ausgezeichnet.
Die Herausforderung bestand darin, das neue Stadtbootshaus räumlich und ökologisch sensibel in den begrünten Ufersaum an der Mur, inmitten der historischen Altstadt von Graz, zu planen.
Das schmalgezogene, in die Hanglandschaft integrierte Gebäude schafft unterschiedlichste Außenraumqualitäten auf verschiedenen Ebenen und implementiert den Murraum wieder spürbar in den Stadtraum.
Der Grundgedanke des Entwurfs war es, ein Gebäude als Hybrid zu planen, zwischen bloßer Überdachung mit der Möglichkeit, die Innenflächen in den Naturraum zu erweitern und beheizbare Flächen changierend gestalten zu können. Wesentlich ist die Platzierung des Gebäudes hart an die Kante des Marburger Kais um einen großzügigen vorgelagerten Bereich zur Mur hin, nicht nur für die Nord-Süd-Achse des „grünen Bandes“ der Mur, sondern auch für die Stadtbevölkerung und Sportler:innen freizumachen und zu gestalten.
Das direkt vom Kai aus barrierefrei begehbare Gebäudedach mit Pflanztrögen und Sitzbereichen ist zur Mur hin abgetreppt und dient den Stadtbewohner:innen und -flaneur:innen als „Stadtbalkon“ zum konsumfreien Verweilen und als Zusehertribüne der Vereinsaktivitäten des „Kanu Club Graz“ und „Grazer Kajakclub Wikinger“.
Der 90m² beheizte und sehr offen gestaltete Vereinsbereich mit innenliegender Funktionsbox, sowie der 120m² große Bootslager-Bereich sind durch verschiebbare Holzfassadenelemente entweder komplett geschlossen oder flexibel öffenbar. Dadurch gelingt es, die Innenbereiche nahezu übergangslos mit dem Außenraum zu verschränken.
Um den Paddler:innen einen optimalen Einstieg ins Wasser zu ermöglichen, sind neben einer Stufenanlage zum Fluss noch eine Slip-In-Stelle und eine Kehrwasserbühne umgesetzt worden, die zusätzlich eine Aufweitung der Uferpromenade formt und so den Stadtbewohner:innen als Aussichtsplattform im Fluss dient. (Text: Architektin)
2019 wurde von der Stadtbaudirektion ein geladener Realisierungswettbewerb für das neue Paddelbootshaus ausgelobt. Unter Einbindung von ASVK, Naturschutz, Grünraumabteilung der Stadt Graz und des Landes Steiermark wurden die Rahmenbedingungen entwickelt und formuliert, die ein Haus an diesem Ort möglich machten. Insbesondere war die Aufgabe zu meistern, die Intervention im sensiblen Naturraum so zu gestalten, dass weder die geschützten Tierarten noch die Vegetation Schaden erleiden.
Unter dem Preisgerichtsvorsitz von Hemma Fasch wurde der Entwurf für das schmal an den Böschungsbereich eingeschnittene Gebäude mit dem 1. Preis ausgezeichnet.
Die Herausforderung bestand darin, das neue Stadtbootshaus räumlich und ökologisch sensibel in den begrünten Ufersaum an der Mur, inmitten der historischen Altstadt von Graz, zu planen.
Das schmalgezogene, in die Hanglandschaft integrierte Gebäude schafft unterschiedlichste Außenraumqualitäten auf verschiedenen Ebenen und implementiert den Murraum wieder spürbar in den Stadtraum.
Der Grundgedanke des Entwurfs war es, ein Gebäude als Hybrid zu planen, zwischen bloßer Überdachung mit der Möglichkeit, die Innenflächen in den Naturraum zu erweitern und beheizbare Flächen changierend gestalten zu können. Wesentlich ist die Platzierung des Gebäudes hart an die Kante des Marburger Kais um einen großzügigen vorgelagerten Bereich zur Mur hin, nicht nur für die Nord-Süd-Achse des „grünen Bandes“ der Mur, sondern auch für die Stadtbevölkerung und Sportler:innen freizumachen und zu gestalten.
Das direkt vom Kai aus barrierefrei begehbare Gebäudedach mit Pflanztrögen und Sitzbereichen ist zur Mur hin abgetreppt und dient den Stadtbewohner:innen und -flaneur:innen als „Stadtbalkon“ zum konsumfreien Verweilen und als Zusehertribüne der Vereinsaktivitäten des „Kanu Club Graz“ und „Grazer Kajakclub Wikinger“.
Der 90m² beheizte und sehr offen gestaltete Vereinsbereich mit innenliegender Funktionsbox, sowie der 120m² große Bootslager-Bereich sind durch verschiebbare Holzfassadenelemente entweder komplett geschlossen oder flexibel öffenbar. Dadurch gelingt es, die Innenbereiche nahezu übergangslos mit dem Außenraum zu verschränken.
Um den Paddler:innen einen optimalen Einstieg ins Wasser zu ermöglichen, sind neben einer Stufenanlage zum Fluss noch eine Slip-In-Stelle und eine Kehrwasserbühne umgesetzt worden, die zusätzlich eine Aufweitung der Uferpromenade formt und so den Stadtbewohner:innen als Aussichtsplattform im Fluss dient. (Text: Architektin)
Für den Beitrag verantwortlich: HDA
Ansprechpartner:in für diese Seite: Karin Wallmüller
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Tragwerksplanung
Landschaftsarchitektur
Fotografie
wettbewerb
Das Projekt ist aus dem Verfahren Stadtbootshaus hervorgegangen1. Rang, Gewinner
Kuess Architektur ZT
2. Rang, Preis
Nussmüller Architekten ZT GmbH
3. Rang, Preis
epps Ploder Simon ZT GmbH
2. Runde
Christoph Schmölzer
1. Runde
Architektur Strobl
1. Runde
coabitare ZT GmbH
1. Runde
Janser Castorina Architektur
1. Runde
ARGE Arch. DI Martin Pilz + Arch. DI Robert Günther
1. Runde
KREINERarchitektur ZT GmbH