Bauwerk

2226 Graf Dornbirn
Baumschlager Eberle Architekten - Vorarlberg - 2020
2226 Graf Dornbirn, Foto: René Dürr
2226 Graf Dornbirn, Foto: René Dürr
16. August 2022 - vai
Nach Abtragung von zwei baufälligen Einfamilienhäusern sollte das Grundstück im Auftrag der Bauherrschaft neu bebaut werden. In einem Umfeld aus Siedlungs- und Einfamilienhäusern sollte ein Mehrfamilienhaus mit acht Wohneinheiten samt Tiefgarage entstehen, städtebaulich als Übergang von Großwohnanlage zu Einfamilienhaus definiert. Für größtmögliche Nachhaltigkeit kam das von Baumschlager Eberle Architekten entwickelte 2226-Gebäudekonzept zur Anwendung – mit einem Komforttemperaturbereich zwischen 22 und 26 Grad Celsius, ohne herkömmliche Technik für Heizung, Kühlung und Lüftung.

Vertikale und horizontale Staffelungen übernehmen eine städtebauliche Vermittlungsfunktion. Im Baukörper befinden sich acht identische 3-Zimmer-Wohneinheiten, über zwei Stiegenhäuser erschlossen. Jede Wohnung verfügt über eine Terrasse bzw. einen Balkon; das Untergeschoß bietet Tiefgaragen-Einstellplätze und Kellerabteile. Letzteres wurde in Beton, der oberirdische Baukörper als Ziegel-Konstruktion mit Kalkputzfassade ausgeführt – gemäß dem Wunsch nach einem Gebäudetyp mit hochwertigem, solidem Charakter. Der Baukörper verschneidet sich mit dem Hang im Mittel; Böschungen, Mauern, Terrassierungen, Fußwege sowie Hochstammbäume, Stauden und Pflanzen bestimmen die Außenanlage.

Durch die Abwärme der Menschen im Haus, von Beleuchtung und Geräten hält sich die Grundtemperatur um rund 22°C, ohne zusätzliche Maßnahmen. Lediglich eine Temperatur- und CO2-Steuerung der Fensterflügel sorgt dafür, dass möglichst effektiv und mit geringen Verlusten gelüftet wird. Die hohe Eigenmasse, der kompakte Baukörper und die austarierten Fensterflächen schaffen eine optimierte Hülle mit größtmöglicher Trägheit. Für die Abdeckung des Warmwasserbedarfs in den Wohneinheiten sorgt ein Backup, dessen Herz die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach bildet. Sie speist auch die Infrarotpaneele in den Wohnräumen für zusätzliche Wärme je nach individuellem Bedarf; überschüssige Energie wird in einer Batterie gespeichert. (Text: Architekten, bearbeitet)

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Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut

Ansprechpartner:in für diese Seite: Verena Konradvk[at]v-a-i.at

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