Bauwerk

Museum Heidi Horten Collection
tnE Architects - Wien (A) - 2022
Museum Heidi Horten Collection, Foto: Lukas Schaller
Museum Heidi Horten Collection, Foto: Lukas Schaller
Museum Heidi Horten Collection, Foto: Lukas Schaller
28. Oktober 2022 - newroom
Das 1914 im Hanuschhof erbaute ehemalige Kanzleigebäude Erzherzog Friedrichs wurde komplett entkernt, um auf 1500 Quadratmetern Raum für Heidi Goëss-Hortens hochkarätige Kunstsammlung zu schaffen. Prominenter und passender könnte der Standort in direkter Nachbarschaft zu Staatsoper und Albertina kaum gewählt sein.
Das Projekt wertet den vergleichsweise fad ausgestalteten Hof im Blockinnern durch Anhebung der Gehebene, Baumpflanzungen und die Begrünung der historischen Palais-Fassade mit wildem Wein und Glyzinien zu einem öffentlich zugänglichen Grün- und Kulturraum auf, der nicht zuletzt mit einer umlaufenden Sitzbank zum Verweilen einlädt. Es ist von einer „Kunstinsel im Herzen der Stadt“ die Rede; der dem Gebäude vorgelagerte Skulpturenbereich mit hoher Aufenthaltsqualität kommt Besuchern und Anrainern gleichermaßen zugute.
Fünf großzügige Öffnungen in der Fassade verbinden den Vorplatz mit der
dreigeschossigen zentralen Halle im Innern des Gebäudes. Um einen Eingangsbereich mit Überdachung zu schaffen, wurde eine Ecke aus dem Bestand herausgeschnitten, was nicht eines gewissen Witzes entbehrt. Dahinter tut sich ein überraschend großzügiges Raumvolumen auf, in welches über der großzügigen Parterre-Ebene zwei stützenlose und scheinbar schwebende Ausstellungsplateaus leicht gegeneinander versetzt eingehängt wurden. In den Ecken entstanden so dreieckige Durchbrüche, die den Raum öffnen und bis in 17 Meter Höhe spürbar machen. Über frei eingehängte Treppenläufe sind die Ebenen zu einer großformatigen Skulptur verbunden, von der aus sich immer neue überraschende Raumeindrücke ergeben.
Ergänzt wird die räumliche Vielfalt durch Kabinette in den Seitentrakten, die ebenfalls als Ausstellungsräume dienen. Einer davon, der atmosphärisch vom bildenden Künstler Markus Schinwald inszenierte sogenannte Tea Room im ersten OG, ist der Sammlerin selbst gewidmet; unter einer großformatigen Auftragsarbeit von Hans Kupelwieser an der Decke und umgeben von Heidi Hortens „Kunstkammer“-Objekten innerhalb einer Vitrinenwand können Besucher:innen bei loungiger Atmosphäre entspannen und in Katalogen blättern.
Im zweiten OG wurde ein Kreativatelier mit Terrasse für Kinder und Jugendliche eingerichtet. Im dritten Obergeschoss befinden sich Büroräume mit Blick in die darunterliegenden Ausstellungsbereiche. Eine großzügige Terrasse mit Pflanzen und Bäumen erweitert den verglasten Büroraum nach außen hin und stellt räumlich einen Bezug zu den Nachbargebäuden her. (Autor: Achim Geissinger, nach einem Text der Architekt:innen)

teilen auf

Für den Beitrag verantwortlich: newroom

Ansprechpartner:in für diese Seite: nextroomoffice[at]nextroom.at

Akteure

Architektur

Bauherrschaft
Palais Goëss-Horten GmbH

Tragwerksplanung

Landschaftsarchitektur

Kunst am Bau

Fotografie