Bauwerk
Winter-Plusenergiehaus Sol‘CH
Nadia Vontobel Architekten GmbH - Poschiavo (CH) - 2021
27. August 2022 - newroom
Das Haus ist ein Ersatzneubau für ein Wohnhaus am nördlichen Dorfrand von Poschiavo. Es ist konsequent auf Energieeffizienz ausgelegt und zeigt, was technisch und gestalterisch derzeit mit gebäudeintegrierter Photovoltaik möglich ist. Zu den Herausforderungen zählte die Entwicklung von gestalterisch überzeugenden Lösungen mit unterschiedlichen Solarpaneelen, bei der sich zeigte, dass hinsichtlich Oberflächen, Montage sowie Anschlussdetails der verschiedenen PV-Module ein breit angelegter Dialog mit den Lieferanten unumgänglich ist.
Ausgangspunkt der Planung war die These, dass jede neu gebaute Fassaden- und Dachfläche zur Stromerzeugung genutzt werden kann, ohne Abstriche bei Wohnlichkeit oder Einbettung in Dorfstruktur und Landschaftsraum. Das Ziel optimaler Sonnenenergienutzung wurde früh in die Programmentwicklung und die Ausformulierung des Baukörpers eingebracht und hat die Architektur maßgeblich mitgeprägt.
Das längliche, schmale Gebäude liegt im Norden der Parzelle und blickt auf den südlich gelegenen Garten, den Borgo di Poschiavo und die Bergamasker Alpen. Gebäudeausrichtung, Dachneigung und Einschnitte in das Bauvolumen sind hinsichtlich der Stromnutzung optimiert, nehmen aber in Maßstäblichkeit und Ausrichtung Rücksicht auf die Qualitäten des Orts und die umgebende Struktur aus freistehenden Punktbauten.
Das Haus wird von einem offenen Unterstand aus Sichtbeton flankiert, der zusammen mit einer bestehenden Natursteinmauer einen ortstypischen Vorplatz ausbildet. Die matte und dunkle Oberfläche der PV-Fassade knüpft mit ihren Anthrazit- und Brauntönen an den Farbklang der Umgebung an.
Außergewöhnlich ist die Aktivierung der Nordfassade und des steilen Norddachs, die nicht unwesentlich zur Stromproduktion beiträgt und vor allem den gestalterischen Ausdruck des Baukörpers stärkt.
Die konsequente Nutzung aller Fassaden- und Dachflächen im praktisch nebelfreien Poschiavo erbringt in Kombination mit der idealen Ausrichtung und Dachneigung von 35 Grad insbesondere im Winter und in der Übergangszeit eine erhebliche Strommenge. Das Haus erfüllt alle Anforderungen der Label Minergie-P und Minergie-A und ist entsprechend zertifiziert. Der Kanton Graubünden hat ihm den Status eines Pilot- und Demonstrationsprojekts zugesprochen und wird die während des Baus erlangten Erkenntnisse und die Daten und Erfahrungen der ersten Betriebsjahre veröffentlichen.
Alle Wohnräume sind zum Garten hin orientiert. Abgetrennt durch eine lineare Möbelschicht, welche je nach Bedarf Nutzungen von der einen oder der anderen Seite aufnimmt, liegt nach Norden hin eine schmale Raumschicht mit Erschließung und Nasszellen.
Sämtliche Außenwände und Decken sind tragend in Sichtbeton ausgebildet und dementsprechend langlebig. Die nicht tragenden Innenwände hingegen sind Holzkonstruktionen und lassen sich durch geringe Eingriffe anpassen, sobald der Bedarf aufkommt, das Einfamilienhaus mit seinen beiden Eingängen in zwei separate Wohneinheiten aufzuteilen. Die Trennung würde vertikal erfolgen, der direkte Zugang zum Garten somit für beide Wohneinheiten gewährleistet bleiben. (Autor: Achim Geissinger, nach einem Text der Architekten)
Ausgangspunkt der Planung war die These, dass jede neu gebaute Fassaden- und Dachfläche zur Stromerzeugung genutzt werden kann, ohne Abstriche bei Wohnlichkeit oder Einbettung in Dorfstruktur und Landschaftsraum. Das Ziel optimaler Sonnenenergienutzung wurde früh in die Programmentwicklung und die Ausformulierung des Baukörpers eingebracht und hat die Architektur maßgeblich mitgeprägt.
Das längliche, schmale Gebäude liegt im Norden der Parzelle und blickt auf den südlich gelegenen Garten, den Borgo di Poschiavo und die Bergamasker Alpen. Gebäudeausrichtung, Dachneigung und Einschnitte in das Bauvolumen sind hinsichtlich der Stromnutzung optimiert, nehmen aber in Maßstäblichkeit und Ausrichtung Rücksicht auf die Qualitäten des Orts und die umgebende Struktur aus freistehenden Punktbauten.
Das Haus wird von einem offenen Unterstand aus Sichtbeton flankiert, der zusammen mit einer bestehenden Natursteinmauer einen ortstypischen Vorplatz ausbildet. Die matte und dunkle Oberfläche der PV-Fassade knüpft mit ihren Anthrazit- und Brauntönen an den Farbklang der Umgebung an.
Außergewöhnlich ist die Aktivierung der Nordfassade und des steilen Norddachs, die nicht unwesentlich zur Stromproduktion beiträgt und vor allem den gestalterischen Ausdruck des Baukörpers stärkt.
Die konsequente Nutzung aller Fassaden- und Dachflächen im praktisch nebelfreien Poschiavo erbringt in Kombination mit der idealen Ausrichtung und Dachneigung von 35 Grad insbesondere im Winter und in der Übergangszeit eine erhebliche Strommenge. Das Haus erfüllt alle Anforderungen der Label Minergie-P und Minergie-A und ist entsprechend zertifiziert. Der Kanton Graubünden hat ihm den Status eines Pilot- und Demonstrationsprojekts zugesprochen und wird die während des Baus erlangten Erkenntnisse und die Daten und Erfahrungen der ersten Betriebsjahre veröffentlichen.
Alle Wohnräume sind zum Garten hin orientiert. Abgetrennt durch eine lineare Möbelschicht, welche je nach Bedarf Nutzungen von der einen oder der anderen Seite aufnimmt, liegt nach Norden hin eine schmale Raumschicht mit Erschließung und Nasszellen.
Sämtliche Außenwände und Decken sind tragend in Sichtbeton ausgebildet und dementsprechend langlebig. Die nicht tragenden Innenwände hingegen sind Holzkonstruktionen und lassen sich durch geringe Eingriffe anpassen, sobald der Bedarf aufkommt, das Einfamilienhaus mit seinen beiden Eingängen in zwei separate Wohneinheiten aufzuteilen. Die Trennung würde vertikal erfolgen, der direkte Zugang zum Garten somit für beide Wohneinheiten gewährleistet bleiben. (Autor: Achim Geissinger, nach einem Text der Architekten)
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