Bauwerk

Reumannplatz
Karl Grimm - Wien (A) - 2020
Reumannplatz, Foto: Johannes Hloch
Reumannplatz, Foto: Johannes Hloch
31. Mai 2024 - next.land
Der Reumannplatz ist ein zentraler grüner Platz im dichtbesiedelten 10. Wiener Gemeindebezirk Favoriten. Anlass zur Neugestaltung war der Wegfall einer querenden Straßenbahnlinie am Platz infolge des U-Bahn-Ausbaus. Geprägt wird der Reumannplatz von seinem urbanen Nutzungsmix als Transitraum zwischen U-Bahn und Buslinien, Treffpunkt, Naherholung, Gastronomie und Einkauf sowie den Architekturen des Amalienbades und der U-Bahn-Station der ersten Generation und der umgebenden gründerzeitlichen Gebäude.
Als Fächerplatz ist der Reumannplatz in Wien einzigartig. Die Neugestaltung setzt an der historischen Form an und entwickelt die latenten Qualitäten, um aktuellen und zukünftigen Anforderungen zu entsprechen.

Die Teilung des Platzes wurde aufgehoben, indem die ehemalige Straßenbahnstation als Spiel- und Aufenthaltsraum gestaltet und die beidseitigen Grünräume verbunden wurden. Historische Achsen und Blickbeziehungen wurden aufgegriffen und die Fächerstruktur stärker betont, indem Wege und Platzgrenzen mit niedrigen Mauern gefasst und ebenso wie die Baumneupflanzungen nach dem Fächer ausgerichtet wurden. Sichtachsen zur nahegelegenen Anton von Padua Kirche und zum Uhrturm des historischen Amalienbades wurden freigelegt. Die Wegeführung zwischen U-Bahn-Zugang und Laaer-Berg-Straße wurde neu gelöst, um bestehende Angsträume zu bereinigen. Stufenanlagen wurden durch Rampen und geneigte Wege ersetzt, die Beleuchtung erneuert. Wegeführungen wurden an die Hauptbewegungsrichtungen angepasst, die Wege verbreitert und die Sichtbarkeit der Wegeziele verbessert, um Fußgänger*innenverkehr und Orientierung zu unterstützen. Der gesamte Platz wurde sicherer und barrierefrei gestaltet. Die grüne Infrastruktur im Bezirkszentrum wurde gestärkt und die Versiegelung reduziert. Das Gesamtausmaß an Grünflächen und Bäumen wurde vergrößert. Die Ergebnisse einer vorangegangenen Bürgerbeteiligung wurden eingearbeitet. Das Nutzungsangebot wurde erweitert sowie nutzungsoffene Zonen geschaffen.

Das antifaschistische Denkmal erhielt einen definierten Vorplatz. Der straßenartige Platzrand beim Eissalon Tichy wurde punktuell verkehrsberuhigt und mit Bäumen beschattet. Platzflächen wurden generell freigeräumt und eine Zone für Kunst im öffentlichen Raum geschaffen. Wegbegleitendes Spiel mit Fitness, Balancieren und Calisthenics wurde entlang der Hauptachse, weitere Spielangebote unter den Altbäumen gebündelt. Die Durchsichtigkeit unter dem Kronendach wurde verbessert, indem Sträucher von attraktiven niedrigen Staudenteppichen abgelöst werden. Blühende Blumenhartriegel und Judasbäume in der unteren Kronenschicht schaffen einen beeindruckenden Frühlingsaspekt. (Text: Landschaftsarchitekt)

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