Bauwerk
Haus Dreikönig
bernardo bader architekten - Egg-Großdorf (A) - 2018
27. April 2023 - vai
Großdorf, ein Ortsteil der Gemeinde Egg im Bregenzerwald, stand vor der Herausforderung, öffentliche Nutzungen und damit Leben im Dorfkern zu halten. Mit dem Schließen von Sennerei, Lagerhaus und Dorfgasthaus waren in wenigen Jahren gleich mehrere Vitalfunktionen für die Ortschaft mit gut 1100 Einwohner:innen verloren gegangen. Die drei Altbauten wurden abgetragen und durch Neubauten in annähernd gleicher Dimension ersetzt. Am Standort des früheren Sennhauses entstand eine Bankfiliale samt Wohnungen, das Lagerhaus wurde von einem Wohnbau abgelöst (beide Architekt Walter Beer).
Das Haus Dreikönig ist der letzte und in seiner sozialräumlichen Wirkung wohl wichtigste Beitrag zum neuen Dorfensemble. Durch das Engagement von Bauherrschaft, Gemeinde und Architekt konnte anstelle der ehemaligen Gastwirtschaft ein Haus realisiert werden, das Nahversorgung mitten im Ortskern sichert und mit dem weiteren Wohnangebot einen wichtigen Beitrag zur Belebung leistet. Im Erdgeschoss kam auf gut 200 m² ein kleiner Lebensmittelmarkt unter, in den beiden Geschossen darüber befinden sich die Wohnungen. Die zweite Wohnetage ist dabei bereits als Dachgeschoss realisiert – in der großzügigen Geometrie eines Walmdaches, der historisch typischen Bauform für Häuser von „öffentlichem Rang“ in der Region. So kam das gewünschte Raumprogramm in einem Volumen unter, das sich in Proportion und Gestalt passgenau in den Ort fügt.
Das Haus wurde im Vergleich zum Vorgängerbau etwas von der Straße abgerückt und gedreht, wodurch sich der Straßenraum aufweitet und eine sehr vorteilhafte platzähnliche Zugangssituation für das Gebäude schafft. Der konstruktive Kern des Hybridbauwerks besteht aus Stahlbeton. Die Holzfassade wird von Stahlstützen getragen, die Dämmung übernehmen nichttragende Holzelemente. Die vertikale Holzschalung lichtet sich im Bereich des Geschäftslokals zum halbdurchlässigen Schaufenster. (Text: Tobias Hagleitner)
Das Haus Dreikönig ist der letzte und in seiner sozialräumlichen Wirkung wohl wichtigste Beitrag zum neuen Dorfensemble. Durch das Engagement von Bauherrschaft, Gemeinde und Architekt konnte anstelle der ehemaligen Gastwirtschaft ein Haus realisiert werden, das Nahversorgung mitten im Ortskern sichert und mit dem weiteren Wohnangebot einen wichtigen Beitrag zur Belebung leistet. Im Erdgeschoss kam auf gut 200 m² ein kleiner Lebensmittelmarkt unter, in den beiden Geschossen darüber befinden sich die Wohnungen. Die zweite Wohnetage ist dabei bereits als Dachgeschoss realisiert – in der großzügigen Geometrie eines Walmdaches, der historisch typischen Bauform für Häuser von „öffentlichem Rang“ in der Region. So kam das gewünschte Raumprogramm in einem Volumen unter, das sich in Proportion und Gestalt passgenau in den Ort fügt.
Das Haus wurde im Vergleich zum Vorgängerbau etwas von der Straße abgerückt und gedreht, wodurch sich der Straßenraum aufweitet und eine sehr vorteilhafte platzähnliche Zugangssituation für das Gebäude schafft. Der konstruktive Kern des Hybridbauwerks besteht aus Stahlbeton. Die Holzfassade wird von Stahlstützen getragen, die Dämmung übernehmen nichttragende Holzelemente. Die vertikale Holzschalung lichtet sich im Bereich des Geschäftslokals zum halbdurchlässigen Schaufenster. (Text: Tobias Hagleitner)
Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut
Ansprechpartner:in für diese Seite: Verena Konrad
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