Bauwerk
Kärnten.Museum
WINKLER+RUCK, Ferdinand Certov - Klagenfurt (A) - 2022
29. September 2023 - Architektur Haus Kärnten
Das Rudolfinum - erbaut gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts - sinniert kultiviert einen Ziegel über den anderen setzend - gepflegt und erprobt. Das Gespräch gerät zur Analyse:
Was gelte ich als Haus mit Raumzellen in geordneter Satzstellung in einer Zeit, wo rudimentäre Wortfetzen im Netz raumlos rasend um die Welt faseln? Wo eindeutig formulierter Raum in geregelter Abfolge ins politisch Unkorrekte gleitet. Wie sich verhalten, wenn Museen nicht mehr durch Fenstern schauen wollen, weil sie das Licht fürchten.
Es ist an der Zeit, sich neu zu definieren. Ausstellungsräume, vormals mit Vitrinen bestellt, werden ihrerseits zu Vitrinen. Besuchende durchschreiten eine Vitrine nach der anderen, werden Teil der Ausstellung - auf Augenhöhe mit den Objekten.
Wie verhält sich das Haus als Teilnehmer der Stadt? Den Eingang schweigend in die Seitengasse gedreht, will es sich auch nach gutem Zureden nicht umdrehen. Also drehen wir die Stadt, formulieren die Seitengasse zu einem Platz, der sich um das gesamte Gebäude zieht. Die Stadt ist zum Haus gekommen - und wird mit ihm reden.
Im Inneren hat es im Laufe der Jahrzehnte des äußeren Schweigens ein ständiges Aufstauen gegeben: Innenhöfe und Gänge sind verkalkt wie Adern im greisen Gehirn. Wir nehmen das Haus an den Schultern und rütteln bis alles abfällt, was nicht niet- und nagelfest ist. Übrig bleibt ein Juwel, dem wir nichts hinzuzufügen haben, ausser dem Schlusssatz in Form eines Glasdaches, der die Geschichte des Hauses vervollständigt und sie in seiner Gesamtheit erlebbar macht. (Text: Architekt:innen)
Was gelte ich als Haus mit Raumzellen in geordneter Satzstellung in einer Zeit, wo rudimentäre Wortfetzen im Netz raumlos rasend um die Welt faseln? Wo eindeutig formulierter Raum in geregelter Abfolge ins politisch Unkorrekte gleitet. Wie sich verhalten, wenn Museen nicht mehr durch Fenstern schauen wollen, weil sie das Licht fürchten.
Es ist an der Zeit, sich neu zu definieren. Ausstellungsräume, vormals mit Vitrinen bestellt, werden ihrerseits zu Vitrinen. Besuchende durchschreiten eine Vitrine nach der anderen, werden Teil der Ausstellung - auf Augenhöhe mit den Objekten.
Wie verhält sich das Haus als Teilnehmer der Stadt? Den Eingang schweigend in die Seitengasse gedreht, will es sich auch nach gutem Zureden nicht umdrehen. Also drehen wir die Stadt, formulieren die Seitengasse zu einem Platz, der sich um das gesamte Gebäude zieht. Die Stadt ist zum Haus gekommen - und wird mit ihm reden.
Im Inneren hat es im Laufe der Jahrzehnte des äußeren Schweigens ein ständiges Aufstauen gegeben: Innenhöfe und Gänge sind verkalkt wie Adern im greisen Gehirn. Wir nehmen das Haus an den Schultern und rütteln bis alles abfällt, was nicht niet- und nagelfest ist. Übrig bleibt ein Juwel, dem wir nichts hinzuzufügen haben, ausser dem Schlusssatz in Form eines Glasdaches, der die Geschichte des Hauses vervollständigt und sie in seiner Gesamtheit erlebbar macht. (Text: Architekt:innen)
Für den Beitrag verantwortlich: Architektur Haus Kärnten
Ansprechpartner:in für diese Seite: Nadine Thaler
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Landesimmobilienmanagement (LIM)
Tragwerksplanung
Landschaftsarchitektur
Kunst am Bau
Fotografie