Bauwerk
Öko-Hallenbad „Sternentaucher“
radekhála architekten - Obsteig (A) - 2021
8. Mai 2023 - aut. architektur und tirol
Das Familienhotel und Wirtshaus „Der Stern“ am Mieminger Plateau wird von einer Wirte-Familie betrieben, die sich seit vielen Generationen der Nachhaltigkeit verschrieben hat. Immer schon waren ein sparsamer Einsatz von Energie, ein sensibler Umgang mit Lebensmitteln sowie ein Leben im Einklang mit der Natur und ein respektvolles Miteinander Teil der Philosophie. Um am Markt konkurrenzfähig zu bleiben und den Gästen noch mehr Komfort zu bieten, schien die Investition in ein Hallenbad unausweichlich. Wie aber entwirft man ein nachhaltiges Schwimmbad in einem Hotel? Am besten eigentlich gar nicht und sicher keine überheizte Schwimmhalle mit Chlorgeruch.
In einem mehrjährigen, von Workshops, Gesprächen und generationsübergreifenden Diskussionen begleiteten Planungsprozess näherten sich Bauherr:innen und Architekt:innen einer Lösung an, wie dieser Eingriff der Philosophie des Stern entsprechend nach sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Grundsätzen erfolgen kann. Aus vielen Entwurfsvarianten kristallisierte sich das Konzept eines komplett unterirdisch liegenden Öko-Hallenbads heraus, das nicht nur den Hotelgästen, sondern über einen eigenen Zugang auch der örtlichen Bevölkerung, der Volksschule und dem Sportverein zur Verfügung steht. Ein Oberlichtband entlang der Sichtbetonwand, runde Dachfenster und ein Lichthof sorgen für eine facettenreiche Lichtstimmung in der Schwimmhalle mit ihrem zentralen, runden Becken. Neben einem Kleinkinderbereich und einer 3-fach Rutsche gibt es auch intime, über Treppen erreichbare Kojen als Rückzugsorte für die Gäste.
Abgeschlossen wird das in Passivhausstandard realisierte Schwimmbad von einem mit einer artenreichen Vielfaltswiese begrünten Dach. Damit konnte nicht nur der Fußabdruck möglichst gering gehalten, sondern nach der Fertigstellung sogar weniger versiegelte Fläche als vor dem Bau erzielt werden. Durch die gewählte Bauweise verfügt das über Bauteilaktivierung beheizte Schwimmbad über eine sehr geringe Außenfläche, womit das für den Betrieb notwendige gleichbleibende Raumklima mit wenig Energieaufwand hergestellt werden kann. Außerdem konnte der Chemiebedarf durch eine ausgereifte mechanische Filterung reduziert werden. Die notwendige Technik wurde auch nicht versteckt, sondern sichtbar belassen, eigene „Gucklöcher“ bieten den Besucher:innen einen Einblick in die Technikräume. Zudem erklären eigens entwickelte, über QR-Codes abrufbare Podcasts die Lüftungstechnik und den Wasserkreislauf. Insgesamt wurde – auch durch die komplette Neukonzeption der Haustechnik des Hotels – das Ziel erreicht, nicht mehr Wasser und mehr Energie als vorher zu verbrauchen. (Text: Claudia Wedekind)
In einem mehrjährigen, von Workshops, Gesprächen und generationsübergreifenden Diskussionen begleiteten Planungsprozess näherten sich Bauherr:innen und Architekt:innen einer Lösung an, wie dieser Eingriff der Philosophie des Stern entsprechend nach sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Grundsätzen erfolgen kann. Aus vielen Entwurfsvarianten kristallisierte sich das Konzept eines komplett unterirdisch liegenden Öko-Hallenbads heraus, das nicht nur den Hotelgästen, sondern über einen eigenen Zugang auch der örtlichen Bevölkerung, der Volksschule und dem Sportverein zur Verfügung steht. Ein Oberlichtband entlang der Sichtbetonwand, runde Dachfenster und ein Lichthof sorgen für eine facettenreiche Lichtstimmung in der Schwimmhalle mit ihrem zentralen, runden Becken. Neben einem Kleinkinderbereich und einer 3-fach Rutsche gibt es auch intime, über Treppen erreichbare Kojen als Rückzugsorte für die Gäste.
Abgeschlossen wird das in Passivhausstandard realisierte Schwimmbad von einem mit einer artenreichen Vielfaltswiese begrünten Dach. Damit konnte nicht nur der Fußabdruck möglichst gering gehalten, sondern nach der Fertigstellung sogar weniger versiegelte Fläche als vor dem Bau erzielt werden. Durch die gewählte Bauweise verfügt das über Bauteilaktivierung beheizte Schwimmbad über eine sehr geringe Außenfläche, womit das für den Betrieb notwendige gleichbleibende Raumklima mit wenig Energieaufwand hergestellt werden kann. Außerdem konnte der Chemiebedarf durch eine ausgereifte mechanische Filterung reduziert werden. Die notwendige Technik wurde auch nicht versteckt, sondern sichtbar belassen, eigene „Gucklöcher“ bieten den Besucher:innen einen Einblick in die Technikräume. Zudem erklären eigens entwickelte, über QR-Codes abrufbare Podcasts die Lüftungstechnik und den Wasserkreislauf. Insgesamt wurde – auch durch die komplette Neukonzeption der Haustechnik des Hotels – das Ziel erreicht, nicht mehr Wasser und mehr Energie als vorher zu verbrauchen. (Text: Claudia Wedekind)
Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol
Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekind
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