Das Dorf Obermühlbach gehört zur Gemeinde Frauenstein und liegt auf ca. 616 Höhenmeter. Durch die Nähe zur Bezirkshauptstadt St.Veit/Glan entwickelt sich Obermühlbach zu einer beliebten Wohngegend. Aufgrund des akuten Platzmangels wurde ein geladener Architekturwettbewerb für den Um- und Zubau des Rüsthauses seitens der Gemeinde ausgelobt. Scheiberlammer Architekten konnten das Verfahren für sich entscheiden, indem sie das Ensemble von Kirche und Volksschule durch einen präzis gesetzten Baukörper ergänzen.
Das neue Rüsthaus mit Mehrzwecksaal ist ein vielfältig bespiel- und nutzbarer Gebäudetypus und dient zugleich als Treffpunkt für die Bevölkerung. Neben der Nutzung als Schulungsraum für die Feuerwehr Obermühlbach-Schaumboden bietet der neue Multifunktionssaal die Möglichkeit, das Gemeinschaftsleben im Dorf zu stärken und dient auch als zentraler Versammlungsort für die Vereine.

Zusätzlich entsteht ausgehend vom Feuerwehrhaus ein neuer Dorfplatz für die Gemeinde Frauenstein - Obermühlbach. Die „Neue Mitte“ vermittelt zwischen den öffentlichen Einrichtungen - Pfarrkirche, Volksschule und Rüsthaus. Der neue Dorfplatz kann mit unterschiedlichen öffentlichen Funktionen bespielt werden. Zusätzlich ist ein barrierefreier Zugang zur Pfarrkirche geschaffen worden.

Entsprechend der unterschiedlichen Nutzungsanforderungen (Feuerwehr - Multifunktionsraum) ist der Baukörper barrierefrei gestaltet und in zwei unterschiedlich hohe Volumina strukturiert. Die Fahrzeughalle der Feuerwehr markiert den städtebaulichen Hochpunkt. Der Mehrzwecksaal und Jugendraum orientieren sich an den Traufhöhen der Nachbargebäude.
Das Gebäude ist so organisiert, dass es umseitig über alle vier Fassaden mit der Umgebung kommuniziert und keine Gebäuderückseite aufweist. Im Norden gelangt man in den Jugendraum und in das Rüsthaus. Im Westen bleiben der Vorplatz und die Ausfahrtstore der Feuerwehr situiert. In Richtung der Volksschule/Kirche im Süden und dem Sportplatz im Osten vermittelt der niedrigere Gebäudeteil (Mehrzweckraum, Jugendraum, Terrasse). Die Hauptzugänge zur Feuerwehr und zum Mehrzwecksaal orientieren sich zum Dorfplatz hin. Die Neustrukturierung beruhigt das Ensemble und ordnet die unterschiedlichen Nutzungen.

Das nahezu quadratisch proportionierte Gebäude ist als Mischbauweise konzipiert. Die Fahrzeughalle wurde gänzlich in robustem Stahlbeton ausgeführt. Um die Fahrzeughalle wird in konstruktiver Holz-Riegelbauweise der niedrigere Gebäudeteil mit Multifunktionsraum inklusive Nebenräume angebaut. Die Fassadengestaltung ordnet sich der umgebenden Bebauung unter. So ist die äußere Gebäudehülle verputzt ausgeführt, die rückspringenden und überdachten Zugangsbereiche sind umseitig mit einer Lärchenschalung versehen. Passend dazu sind auch die Fenster in Lärche ausgeführt. Im Innenraum sind sämtliche Wandoberflächen und Möbel aus Fichtenholz hergestellt. (Text: Architekt:innen)