Bauwerk
Werkstätte 1 Baustufe
obermoser arch-omo, Hanno Schlögl - Wattens (A) - 2018
27. März 2023 - aut. architektur und tirol
Die Destination Wattens Regionalentwicklung GmbH, eine öffentlich-private Partnerschaft zwischen dem Unternehmen Swarovski und der Marktgemeinde Wattens, hat im November 2015 auf Teilflächen des ehemaligen Swarovski Werk 2 ein internationales Gründer- und Unternehmenszentrum eröffnet. In dem einer kleinen Stadt vergleichbaren historischen Werksgelände entstehen seither unter dem Namen „Werkstätte Wattens“ Büros und Werkstätten für Startups.
Auf Grund anhaltender Nachfrage wurde 2017 mit dem Ausbau weiterer Flächen begonnen und der rechte Flügel des ehemaligen Hauptgebäudes der Swarovski-Werke für insgesamt 7 Büroeinheiten, 2 Besprechungsräume und 4 Werkstätten adaptiert. Dieses im Jahr 1906 errichtete Fabriksgebäude weist alle für die damalige Zeit typischen Merkmale früher Industriearchitektur auf. Hinter einer palazzoartigen Fassade mit Mittelrisalit und vorgelagerter Freitreppe erschließt ein zentral angeordnetes Stiegenhaus vier Schleifsäle. Frei sichtbare Stahlträger tragen Stiegen und Kappengewölbe der Podeste, Gusseisensäulen und Holzdecken prägen die ehemaligen Schleifsäle. Diese klare Raumsequenz wurde im Lauf der Jahrzehnte durch Umbauten bis zur Unkenntlichkeit verändert. Hauptziel der Adaptierung dieser historischen Industriearchitektur war es, die ursprünglichen Strukturen und Raumanordnungen wieder freizulegen und darin neue Elemente klar erkennbar zu platzieren.
Im Rahmen dieser ersten Baustufe wurde das zentrale Stiegenhaus saniert, dessen Böden, Wände und Decken neu verputzt, die Stiegen und Podeste selbst im vorgefundenen Zustand belassen und die natürliche Belichtung des Raums wiederhergestellt. Auch im Schleifsaal wurden die umhüllenden Bauteile sowie die Tragkonstruktion soweit möglich in ihrem ursprünglichen Zustand belassen bzw. behutsam saniert und erneuert. In diese freigelegte historische Grundstruktur wurden im Obergeschoß sechs Büroeinheiten implantiert, die durch großformatige Ganzglaswände voneinander abgetrennt sind. Jede Einheit besitzt als Rückzugsbereich eine komplett in Eiche ausgekleidete Holzbox, die außen weiß lackiert ist, wodurch der Gegensatz zwischen „alter Hülle“ und „neuen Einbauten“ unterstrichen wird. Gemeinsam mit den Glaswänden begrenzen die Boxen den mäandernden Erschließungsbereich und leiten in einer Abfolge von räumlicher Aufweitung und Einengung zur gemeinsamen Teeküche hin, die durch eine vorgelagerte Terrasse erweitert wird. Beleuchtet werden die Büros durch zwei sich über die gesamte Länge des Raumes erstreckende Lichtbalken mit Direkt- und Indirektanteil, der Allgemeinbereich wird durch in die bestehenden Deckenträger „eingeflochtene“ Lichtschienen belichtet.
Im Erdgeschoß wurden ein barrierefreier Zugang sowie Lager und Duschräume für alle Nutzer geschaffen, die übrigen Räume werden als Werkstätten genutzt. (Text: Architekten, bearbeitet)
Auf Grund anhaltender Nachfrage wurde 2017 mit dem Ausbau weiterer Flächen begonnen und der rechte Flügel des ehemaligen Hauptgebäudes der Swarovski-Werke für insgesamt 7 Büroeinheiten, 2 Besprechungsräume und 4 Werkstätten adaptiert. Dieses im Jahr 1906 errichtete Fabriksgebäude weist alle für die damalige Zeit typischen Merkmale früher Industriearchitektur auf. Hinter einer palazzoartigen Fassade mit Mittelrisalit und vorgelagerter Freitreppe erschließt ein zentral angeordnetes Stiegenhaus vier Schleifsäle. Frei sichtbare Stahlträger tragen Stiegen und Kappengewölbe der Podeste, Gusseisensäulen und Holzdecken prägen die ehemaligen Schleifsäle. Diese klare Raumsequenz wurde im Lauf der Jahrzehnte durch Umbauten bis zur Unkenntlichkeit verändert. Hauptziel der Adaptierung dieser historischen Industriearchitektur war es, die ursprünglichen Strukturen und Raumanordnungen wieder freizulegen und darin neue Elemente klar erkennbar zu platzieren.
Im Rahmen dieser ersten Baustufe wurde das zentrale Stiegenhaus saniert, dessen Böden, Wände und Decken neu verputzt, die Stiegen und Podeste selbst im vorgefundenen Zustand belassen und die natürliche Belichtung des Raums wiederhergestellt. Auch im Schleifsaal wurden die umhüllenden Bauteile sowie die Tragkonstruktion soweit möglich in ihrem ursprünglichen Zustand belassen bzw. behutsam saniert und erneuert. In diese freigelegte historische Grundstruktur wurden im Obergeschoß sechs Büroeinheiten implantiert, die durch großformatige Ganzglaswände voneinander abgetrennt sind. Jede Einheit besitzt als Rückzugsbereich eine komplett in Eiche ausgekleidete Holzbox, die außen weiß lackiert ist, wodurch der Gegensatz zwischen „alter Hülle“ und „neuen Einbauten“ unterstrichen wird. Gemeinsam mit den Glaswänden begrenzen die Boxen den mäandernden Erschließungsbereich und leiten in einer Abfolge von räumlicher Aufweitung und Einengung zur gemeinsamen Teeküche hin, die durch eine vorgelagerte Terrasse erweitert wird. Beleuchtet werden die Büros durch zwei sich über die gesamte Länge des Raumes erstreckende Lichtbalken mit Direkt- und Indirektanteil, der Allgemeinbereich wird durch in die bestehenden Deckenträger „eingeflochtene“ Lichtschienen belichtet.
Im Erdgeschoß wurden ein barrierefreier Zugang sowie Lager und Duschräume für alle Nutzer geschaffen, die übrigen Räume werden als Werkstätten genutzt. (Text: Architekten, bearbeitet)
Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol
Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekind
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Daniel Swarovski KG
Tragwerksplanung
Fotografie