Die Häuser der ehemaligen Arbeitersiedlung in der Hanusch- und Reuchlinstraße, südlich des Linzer Hauptbahnhofs, folgen vorwiegend einem einheitlichen Typus: kleine Einfamilienhäuser über annähernd quadratischem Grundriss, mit Erd- und Obergeschoss. Die meisten Bauten wurden in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts mehrfach umgebaut und dadurch mehr oder minder stark verändert. Das Haus B in der Reuchlinstraße war als zweigeschossiges Einfamilienhaus errichtet worden. Ende der 1970er Jahre wurde das Obergeschoss abgebrochen, lediglich Unter- und Erdgeschoss wurden anschließend bewohnt. Anfang der 2010er Jahre wurde das Objekt von neuen Eigentümern erworben.

Umbau und Aufstockung erfolgten unter größtmöglicher Schonung des Bestands und mit knapp bemessenem Budget. Die Dachkonstruktion wurde abgebrochen. In Holzriegelbauweise wurden ein Obergeschoss und ein 60 Grad steiles Walmdach mit abgeflachtem First aufgesetzt. An der Westseite wurde ein Balkon angebaut. Durch die Aufstockung entstand eine großzügige Wohnsituation mit offenem Dachraum von knapp sieben Metern Höhe. Im Obergeschoss wurde auf 75 m² ein Wohn-Ess-Küchenbereich eingerichtet, im luftigen Dachraum fanden Bibliothek und Homeoffice mit insgesamt 50 m² Platz. Helle Boden- und Wandflächen bestimmen den Raumeindruck, der Dachraum wurde mit Fichtenholz verkleidet. (Text: Architekten, bearbeitet)